Padel-Begriffe, die Du kennen solltest

Die Nähe von Padel und Tennis sorgt auch für viele Überschneidungen beim „Wording“ auf und neben dem Padel-Court. Neben den vielen Gemeinsamkeiten, etwa der Zählweise beim Match und einigen Grundschlägen wie Vorhand, Rückhand und Volley gibt es allerdings auch eine Menge Ausdrücke, die es ausschließlich beim Padel gibt, oder die eine andere Bedeutung haben als die gleich oder ähnlich lautenden Begriffe im Tennis. Hier grundlegende Begriffe, die du kennen solltest, wenn du regelmäßig auf dem Padel-Court trainierts und auch hin und wieder an Turnieren teilnimmst. Die Schlagvarianten, die es nur beim Padel gibt, beschreiben wir in einem separaten Blogbeitrag. Hier zunächst die „Grundbegriffe“ rund um Padel und Schlagtechnik.

Spin – bewusst erzeugte Ballrotation

Erfolgreiche Padelleros spielen den Großteil ihrer Schläge mit reichlich Spin. Das tun Tennisspieler natürlich, jedoch dominieren beim Tennis eindeutig der Topspin (Bälle mit Vorwärts-Rotation) und der sauber „unterschneidende“ Slice-Schläge, die dem Ball eine Rückwärtsrotation mit auf den Weg geben. Beim Tennis prägen diese zwei Grundvarianten von Spin das moderne Spiel von der Grundlinie prägen. Im Padel gibt es viel mehr Spin-Varianten, die grundsätzlich auf dem Slice basieren, Topspin spielt eine untergeordnete Rolle. Das liegt schon daran, dass die glatte Fläche der Padel-Rackets nicht soviel Vorwärtsrotation möglich macht, wie die Bespannung eines Tennisschlägers. Wicht bei den Slice-Varianten im Padel ist das Absprungverhalten des Balls an der Scheib oder dem Gitter. Bälle mit Backspin und/oder Slice springen in einem nach unten und seitlich orientierten Winkel von der Scheibe ab, was den sauberen Rückschlag enorm erschwert.

Spin durch den Hammergriff erzeugen

Wer als Padel-Anfänger etwas Zeit, Fleiß und Geld in Trainerstunden investiert, wird höchst wahrscheinlich zunächst mit dem so genannten Hammergriff spielen, den Trainer gerade im Anfänger-Bereich unisono Empfehlen. Bei diesem Griff wird der Schläger gerade von oben gegriffen, als würde man einen gewöhnlichen Hammer zur Hand nehmen. Mit dem Hammergriff sind prinzipiell alle Schläge zu spielen, Volleys und Schmetterbälle inklusive. Der Griff führt dazu, dass bei vielen Schlagvarianten die Schlagfläche leicht geöffnet ist, was auf ganz natürliche Weise einen Unterschnitt, also Slice verursacht.

Lob: Der Lob spielt für erfolgreiches Padel-Spiel eine entscheidende Rolle. Möglichst es, aus der passiven Position in die aktive zu wechseln, in dem er das gegnerische Team aus der Netzposition verbannt. Darüber hinaus ist er ein probates Mittel, um aus einer brenzligen Verteidigungssituation herauszukommen und Zeit zu gewinnen. Der Lob wird gerade oder auch mit etwas Unterschnitt gespielt, was ihn vor allem, wenn er in der Nähe der Scheibe auf springt, sehr gefährlich und schwer rückschlagbar macht.

Smash: Mit Smash werden im Padel die Überkopfbälle, oft als Antwort auf einen Lob, bezeichnet. Neben dem geraden Smash, der in etwa der Schlagtechnik beim Tennis nachempfunden ist, gibt es im Padel sehr viele Varianten, wie etwa den Bandecha, den Vibora oder den Kick-Smash (diese Schläge und ihre Ausführung werden in einem Folgebeitrag exakt beschrieben).

Dropshot: Dieser Schlag wird auch als Stoppball bezeichnet und soll den Gegner überraschen. Er wird ganz kurz hinters Netz gespielt, gerne auch in Nähe des Gitters. Ein kurz hinters Netz und oft vor die Füße gespielter Ball, meist mit Rückwärtsdrall gespielt, um den Gegner damit zu überraschen.

Golden-Point: Mit dieser Regel wird bei den meisten Turnieren verhindert, dass einzelne Spiele sich zu sehr in die Länge ziehen, weil immer wieder Einstand und Vorteil gezählt wird. Der Golden-Point wird beim ersten Einstand angewendet, also bei 40 : 40. Dabei darf die rückschlagende Mannschaft entscheiden, auf welche Seite der Aufschlag erfolgt. Wer den Golden-Point-Ballwechsel für sich entscheidet, gewinnt das Spiel.

Americano-Turnier: Das Americano ist eine beliebte Turnierart „auf Zeit“. Man tritt als Einzelspieler/In an und spielt das Erste Match beispielsweise 20 Minuten mit einem zugelosten Partner. Nach Ende der Spielzeit wird das Ergebnis notiert. Im zweiten Match werden die Partner neu zugeteilt, dabei wechseln die Paare, die ihr Match verloren haben, in der Court-Hierarchie nach unten und die Gewinner-Teams einen Court nach oben. Die neuen Partner werden idealerweise so zugeteilt, dass jeder Spieler so weit wie möglich auf seiner Stammseite spielt, also recht oder links. Das Americano gewinnen die Spieler, die aus allen Matches die meisten Spielgewinne erzielt haben.

News aus der Padel Profi-Welt

Nach dem Erfolg beim Profi-Turnier in Brüssel konnten Fede Chingotto und Ale Galan ihre Siegesserie beim Turnier in Sevilla ebenso fortsetzen wie Delfi Brea und Bea Gonzalez in der Damen-Konkurrenz. Für Bea und Delfi, die mit dem Sieg im Finale wie Gonzalez nach ihrem Erfolg im Halbfinale Gemma Triay in der FIP-Rangliste überholten (Brea ist nun Nummer 4 der Weltrangliste, Bea Nummer 3), ist es nun der dritte Titel in Folge.

In Venezuela wurde das Chingotto-Galan-Paar (sofort „Chingalan“ genannt) zum ersten Mal gesehen, und inzwischen gehören sie zu den absoluten Top-Teams auf der Tour. Im Finale im Estadio de la Cartuja, das in der Turnierwoche über 35.000 Zuschauer zählte, standen ihnen die Routiniers Franco Stupaczuk und Martin Di Nenno gegenüber. Den ersten Satz entschieden Chingotto-Galan im Tiebreak für sich, Durchgang 2 ging mit 6:4 an das spanisch-argentinische Super-Duo

Autor: Christian Bonk