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Padel-Trainer-Ausbildung des DTB nimmt in 2025 Fahrt auf

DTB Padel-Assistent: Stufe 1 der Padel-Trainer-Ausbildung

Padel begeistert zunehmend Menschen in Deutschland und weltweit. Mit seinen spannenden Spielformen, die Tennis- und Squash-Elemente vereinen, zieht Padel nicht nur Freizeitsportler in seinen Bann, sondern entwickelt sich auch immer mehr zu einer festen Größe im Sportangebot von Tennisclubs. Der Deutsche Tennis Bund (DTB) hat früh erkannt, welches Potenzial in der Kombination dieser beiden Rückschlagsportarten steckt. Es gibt bereits eine vom DTB organisierte Padel-Turnierserie: die CUPRA German Padel Tour.

Um Tennisvereine und Trainer bei der Einführung von Padel zu unterstützen, hat der DTB den Lehrgang „DTB Padel-Assistent I“ ins Leben gerufen. Dieser Kurs bietet eine ideale Möglichkeit, sich mit den Grundlagen der noch jungen Sportart vertraut zu machen – sowohl als Trainer als auch als Spieler.

Ein durchdachtes Konzept aus Theorie und Praxis

Der Lehrgang richtet sich vor allem an Tennistrainer, die ihre Kompetenzen erweitern möchten, sowie an erfahrene Padelspielerinnen und -spieler, die als Botschafter dieser Sportart agieren wollen. Das Programm kombiniert einen praxisorientierten Eintageskurs mit einem ergänzenden Online-Modul. Diese Kombination gewährleistet, dass die Teilnehmenden sowohl theoretisch als auch praktisch auf die Besonderheiten von Padel vorbereitet werden und Padel in ihre Trainingskonzepte einbinden können – zumindest die Vermittlung der ersten Grundbegriffe.

Auch sehr versierte Tennisspieler werden schnell feststellen, dass Padel eine vollkommen eigenständige Sportart ist, die auch bei der Vermittlung anders funktioniert, als klassisches Tennis. Genau diesen Unterschied vermittelt auch der Kurs, denn beispielsweise lang durchgeschwungenen Bälle mit Topspin gibt es im Padel im Prinzip gar nicht. Gleichwohl gibt es viele Gemeinsamkeiten beiden Grundbewegungen, so etwa der Volley und der hart geschlagene Smash. Der generell Unterscheid bei den Grundschlägen besteht darin, dass sowohl die Vorhand wie auch die Rückhand mit einer sehr verkürzten Schwungbewegung ausgeführt werden, bei der der Ball im Treffpunkt für mehr Kontrolle eher geführt als geschlagen wird.

Praxistag mit Fokus auf Technik und Spielformen

Der Lehrgangstag ist intensiv und abwechslungsreich gestaltet. Nach einer Einführung in die grundlegenden Unterschiede zwischen Tennis und Padel wird der Fokus auf die Schlagtechnik gelegt. Padel unterscheidet sich deutlich von Tennis: Während im Tennis oft mit Schwung und Topspin gearbeitet wird, liegt beim Padel die Betonung auf Kontrolle und Präzision. Übungen zur Vorhand, Rückhand, Volleys und Smashs vermitteln, wie diese Schläge effektiv eingesetzt werden können. Auch das richtige Timing und die optimale Bewegungsabfolge werden ausführlich trainiert. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Spiel mit der Scheibe, das für viele Tennisspieler eine Umstellung darstellt.

Taktiktraining am Nachmittag

Der zweite Teil des Tages widmet sich taktischen Grundlagen, die entscheidend für den Erfolg im Padel sind. Hierbei geht es nicht nur um die richtige Positionierung auf dem Spielfeld, sondern auch um strategische Spielformen wie Lobs und Winkelspiel. Ein zentrales Ziel des Padel-Spiels ist die Kontrolle der Netzposition, da diese eine offensive Spielweise ermöglicht. Die Teilnehmenden lernen in verschiedenen Partnerübungen, wie sie ihre Spielweise aufeinander abstimmen und die Vorteile der Teamarbeit optimal nutzen können.

Ergänzendes Online-Modul

Nach dem Praxistag bietet ein digitales Lernmodul die Möglichkeit, das erworbene Wissen zu vertiefen. Mit theoretischen Einheiten und der Analyse von Übungsvideos wird sichergestellt, dass die Teilnehmenden ein fundiertes Verständnis für die Techniken und Taktiken des Padel entwickeln. Die Onlinemodule können sowohl vor wie auch nach dem Praxistag absolviert werden, wobei insgesamt ein Aufwand von vier bis fünf Stunden einzukalkulieren ist. Die Online-Module bestehen teils aus einzusendenden Videos, aber auch aus Kommentierungen und Multiple-Choice-Aufgaben.

Taktische Kernregeln: Sieben goldene Regeln für erfolgreiches Padel-Spiel

Ein Highlight des Kurses ist die Vermittlung der „goldenen Regeln“ des Padel-Spiels, die auf der spanischen Padel-Lehre basieren. Diese Grundsätze erleichtern den Einstieg in die Sportart und fördern sowohl den Spaß am Spiel als auch den langfristigen Erfolg:

  1. Mitte, außen, Mitte – Spieler werden durch geschicktes Platzieren der Bälle permanent in Bewegung gehalten.
  2. 10/10-Regel – Der Fokus liegt auf Fehlervermeidung: Schläge sollten so gewählt werden, dass sie zehn Mal hintereinander sicher gelingen.
  3. Die goldene Linie – Aggressive Bälle und Volleys werden idealerweise kurz hinter der Aufschlaglinie platziert.
  4. Überkopf gegen die Wand – Smashes werden mit Bedacht gespielt, um den Gegner aus der Offensive zu lösen.
  5. Longline in der Verteidigung – Ein flacher Longline-Schlag minimiert Winkelmöglichkeiten des Gegners.
  6. Lob als taktisches Element – Mit einem präzisen Lob wird die Netzposition zurückerobert.
  7. Serve and Volley – Nach dem Aufschlag sofort in die Offensive gehen, um die Kontrolle zu behalten.

Ein Lehrgang mit Perspektive

Der „DTB Padel-Assistent I“ bietet nicht nur eine fundierte Einführung in die Sportart, sondern auch wertvolle Tipps für den Trainingsalltag. Besonders für Trainerinnen und Trainer, die bereits über einen Padel-Court verfügen, liefert der Kurs konkrete Anleitungen zur Gestaltung von Einheiten für Einsteiger und Fortgeschrittene. Doch der Lehrgang ist erst der Anfang: Mit dem Aufbaukurs „Padel-Assistent II“ und der darauf aufbauenden, vom DOSB anerkannten C-Trainer-Lizenz eröffnet der DTB klare Weiterbildungsperspektiven für Padel-Interessierte.

Fazit: Ein Kurs für die Zukunft des Padel-Sports

Mit dem Lehrgang „DTB Padel-Assistent I“ setzt der Deutsche Tennis Bund ein starkes Zeichen für die Weiterentwicklung dieser dynamischen Sportart. Der Kurs ist ideal für alle, die Padel als Trainer oder Spieler aktiv fördern möchten. Die praxisorientierte Vermittlung, kombiniert mit theoretischen Grundlagen, macht ihn zu einem unverzichtbaren Angebot für Vereine und Einzelpersonen, die die Zukunft des Padel-Sports mitgestalten möchten.

 

Weitere Informationen und Anmeldung
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Autor: Christian Bonk