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Technische Grundlagen für Padel: Die Griffhaltung und das Handgelenk

Technische Grundlagen für Padel: Die Griffhaltung und das Handgelenk

Die gute Nachricht vorweg: Padel-Spielerinnen und Spieler haben es deutlich einfacher, was die Wahl des richtigen Griffs angeht. Während im Tennis alleine für die Vorhand bis zu vier Griffvarianten gelehrt werden und dazu für die Rückhand verschiedene ein- und beidhändige Griffarten üblich sind könnt ihr beim Padel mit nur einem Griff beinahe alle Schlagvarianten ausführen. Mit dem sogenannten Hammergriff seid ihr stets für den nächsten Ball bereit, ob ihr am Netz steht, euch in der Verteidigung befindet oder einen gefährlichen Aufschlag ins gegnerische Feld spielen wollt. Mit dem Hammer- oder Continental-Griff seid ihr stets auf der sicheren Seite.

Hammergriff: Von oben heißt die Devise

Der Hammergriff ist in der Anwendung äußerst einfach. Ihr haltet den Schläger mit der nicht Schlaghand vor der Körpermitte auf Hüfthöhe mit der Schlagfläche nach vorne so, dass die Schlägerfläche senkrecht zum Boden zeigt. Ihr schaut jetzt auf den Griff, der in verschiedenen Zonen eingeteilt ist, die sich gleichmäßig um den Griff verteilen. Eure Schlaghand greift jetzt von oben auf die nach oben zeigende Griffzone, sodass der Zwischenraum zwischen Zeigefinger und Daumen genau auf der nach oben gerichteten Schlagfläche aufsetzt. Daumen und Finger umschließen den Griff so, dass er angenehm in der Hand liegt – fertig ist der Hammergriff. Ihr werdet sehen, dass sowohl mach der Ausholbewegung für die Rückhand wie auch bei der für die Vorhand die Schlagfläche leicht geneigt nach oben zeigt. Das ermöglicht euch bei gerade geschlagenen Bällen eine ovale Kurve nach oben, so dass der Ball gefahrlos über das Netz fliegt. Führt ihr den Schlag als Slice aus, habt ihr automatisch die richtige Stellung der Schlagfläche für den Unterschnitt.

Einsatz des Handgelenks: Maßvoll und besonnen

Vergleichen wir mal wieder die Padel-Technik mit der Tennis-Technik, um den unterschiedlichen Handgelenk-Einsatz zu verdeutlichen. Der deutlich längere Tennisschläger vollzieht bereits bei geringem Handgelenk-Einsatz eine veränderte Schwungbewegung des Schlagfläche. Beispielsweise erzeugt das Abknicken des Handgelenks bei der Tennis-Vorhand die gewünschte Topspin-Bewegung, die dem Ball durch den Schwung von unten nach oben Vorwärtsdrall verleiht.

Beim Padel hingegen ist das Racket so kurz, dass der Schwung durch die Handgelenk-Bewegung kaum die Rotation der Schlagfläche verändert, also ist der Handgelenk-Einsatz wie beim Tennis hier beinahe ergebnislos. Es erfordert schon sehr viel Können (und eine gute Tennis-Technik), um einen Padel-Ball mit Topspin übers Netz zu bugsieren. Selbst wenn das gelingt, ist der Topspin im Padel ein unterlegener Schlag. Denn fliegt hoch übers Netz, springt hoch ab und segelt dann gut kontrollierbar Richtung Glasscheibe. Beim Padel ist der Slice in beinahe jeder Situation die bessere Alternative. Der Slice hat eine gerade Flugbahn nach unten, und springt extrem flach ab, was gerade in der Nähe der Scheibe für den Rückschläger echte Probleme bereitet.

Beim Padel gilt eher die Devise, die Schläge in langen Bewegungen des getreckten Arms mit fixiertem Handgelenk auszuführen. Das gilt für die Grundschläge wie für die Volleys. Hinzu kommt, dass das eingesetzte Handgelenk zwar für mehr Geschwindigkeit sorgt, aber auch weniger Kontrolle möglich macht. Und genau die brauchen wir beim Padel bei so gut wie jedem Schlag.

Tipp für Tennis-Spielerinnen und -spieler

Wenn ihr gerade erst mit Padel anfangt, ist es anfangs sehr ungewohnt, alle Schläge mit nur einem Griff und fixiertem Handgelenk zu spielen. Und es wird euch anfangs auch nicht immer gelingen, da die Gewohnheit vom Tennisplatz dagegen arbeitet. Trotzdem versucht bewusst, den Hammergriff so oft wie möglich unverändert zu lassen. Das ist enorm hilfreich, denn beim Padel ist die Kontrolle, wie sie der lange Arm und das fixierte Handgelenk ermöglichen, viel wichtiger als Tempobälle, die voll durchgezogen sind. Die landen nämlich sehr, sehr oft direkt an der Scheibe oder am Gitter.

Hinweis: Wir werden hier im Blog regelmäßig Beiträge zu Taktik- und Technik- Fragen posten. Wenn euch ein Thema besonders interessiert, könnt ihr uns selbstverständlich gerne über Instagram Eure Fragen schicken. Wir lassen Sie dann von einem Profi für Euch beantworten.

Autor: Christian Bonk