Die deutsche Padel-Szene entwickelt sich langsam, aber stetig. Über die Faszination, Padel zu spielen, haben wir an dieser Stelle schon viel geschrieben. Den riesigen Spaß, den Padel dir ermöglicht, erlebst du natürlich am einfachsten, wenn du selbst auf den Court gehst. Inzwischen ist Deutschland ja schon ganz gut aufgestellt, was frei buchbare Padel-Courts angeht. Aber so richtig treibst du einen Sport ja erst dann, wenn du um Punkte spielst, und sei es in der untersten Liga oder bei einem offenen Turnier. Wir haben beim Deutschen Padel Verband nachgefragt, wie Interessierte Teil des Liga- oder Punktspielbetriebes werden können.
Holger van Dahle ist Präsident des Deutschen Padel Verbandes und derzeit ein viel beschäftigter Funktionär. Denn in Deutschland gibt es inzwischen mehr als 50 Padel Clubs, die ständig mit Fragen auf der Matte stehen. Dabei geht es immer häufiger um den Liga-Spielbetrieb. Denn viele der zirka 12.000 Aktiven, die in Deutschland Stand heute auf den knapp 170 Padel Courts regelmäßig spielen, sind interessiert daran, Padel als Teamsport bei Punktspielen zu betreiben oder an offiziellen Turnieren teilzunehmen, um Ranglistenpunkte zu erkämpfen. Soviel vorweg: Um an Turnieren teilzunehmen ist eine Clubmitgliedschaft nicht erforderlich.
Padel Lizenz erwerben und losspielen
Während bei allen anderen Sportarten in Deutschland die Clubmitgliedschaft die Eintrittskarte für den Turnier- und Wettkampfsport ist, gestaltet sich das für Padelspieler*innen anders. Hier genügt der Erwerb einer für ein Jahr gültigen Lizenz, die ganz unkompliziert auf der Verbandswebseite angefordert werden kann. Für 40 Euro Jahresbeitrag sind Lizenzinhaber berechtigt, sich für Turniere der German Padel Series anzumelden. Im vergangenen Jahr gab es über 180 GPS-Turniere, die sich durch die Ranglistenpunkte unterscheiden, die pro Turnier zu bekommen sind. Es gibt die Kategorien GPS 1000, 500, 250 und 100, wobei die Zahl jeweils für die Ranglistenpunkte steht, die zu erspielen sind. Logischerweise sind Anfänger besser bei den „Niedrigpunkt-Turnieren“ aufgehoben als gleich bei einem 1000er-Turnier. Zum Prinzip zählt außerdem, dass Turniersieger eines Anfängerturniers (GPS 100) nach ihrem „Titelgewinn“ nur noch bei höher gerankten Turnieren teilnehmen dürfen – das dient dem Schutz der Anfänger. Die Turnierveranstalter entscheiden selbst, welche Turnierart sie ausschreiben. Grundsätzlich gibt es Wettbewerbe für offene Damen und Herren sowie Ü35, Ü45 und Ü55 Wettbewerbe, für die es auch nationale Ranglisten gibt. Wichtig für Turnierbetreiber: Der Verband fordert keine Melde- oder Turniergebühren von Veranstaltern. Diese haben also völlig freie Hand, ihr Turnier zu organisieren und Teilnahmegebühren festzulegen.
Ligabetrieb nach Himmelsrichtung organisiert
Für die Punktspielrunde melden sich drei Zweierteams als Mannschaft an, sofern sie über eine Lizenz verfügen. In der Saison 2021 waren 44 Teams gemeldet, die in vier Regionen Deutschlands gebündelt werden: Süd, Nord, West und Ost. Hier werden an gebündelten Spieltagen die Regionalmeister ausgespielt, die dann auf der deutschen Amateur-Liga-Meisterschaft um die Mannschafts-Krone und den Aufstieg in die Bundesliga spielen. Darüber hinaus ist der Deutsche Padel Verband Ausrichter des Bundesliga-Spielbetriebs. In den vergangenen Jahren waren in der Bundesliga ebenso viele Mannschaften gemeldet wie bei den Amateuren. Und auch das Prozedere war dasselbe. Gespielt wurde in vier Regionalgruppen an festen Terminen. Die jeweiligen Gruppensieger spielen dann den Deutschen Padel-Meister untereinander aus.
Im Jahr 2021 wurden folgende Meistertitel vergeben:
- Damen: TC Grötzingen
- Herren: TC Weiden
- Herren Ü30: STC Oberland
- Herren Ü40: STC Oberland
- Herren Ü50: TC Weiden
Die Liga-Termine für das laufende Jahr sind hier einzusehen.
Informationen zum Spielbetrieb sind auf der Webseite des Deutsche Padel Verbands einzusehen. Außerdem haben die Betreiber von Padel-Anlagen die Möglichkeit, Turniere unter der Schirmherrschaft der Deutschen Padel Verbandes auszutragen. Alle Informationen und Anmeldung hier.
Padel Schiedsrichter und Trainer gesucht
Neben dem Turnier- und Ligasport kümmert sich der Deutsche Padel Verband auch um die Ausbildung von Trainern und Schiedsrichtern. Dazu sind Leistungszentren entstanden, die für beide Bereiche Schulungen anbieten. Organisiert werden die Lehrgänge von fünf Bundesstützpunkten in Hamburg, Wallau, Grötzingen, Geretsried und Kamen. Das Einstiegszertifikat ist der „C-Trainer“, den Spielerinnen und Spieler absolvieren können, die die Padel-Grundtechniken beherrschen. Gerade C-Trainer sind derzeit sehr gefragt, da viele Padel-Neulinge gerne Einführungskurse über Clubs oder kommerzielle Anlagen buchen würden.