Seit den warmen Februarwochen und dem kalendarischen Frühlingsanfang herrscht auf vielen Outdoor-Padelanlagen schon echter Hochbetrieb. Nach den Wintermonaten macht das Spiel auf dem Outdoor-Padel-Court doppelt Spaß: Bewegung an der frischen Luft und endlich nach Lust und Laune der gelben Padel-Kugel nachjagen, ein frühlingshafter Hochgenuss. Es ist jetzt natürlich auch die richtige Zeit, voll in die Saison einzusteigen und sich einen eigenen Padelschläger zuzulegen. Wir haben hier eine kompakte Kaufberatung zusammengestellt, mit der du leichter das Padel-Racket findest, das gut zu Deinen Padel-Fähigkeiten passt und dich dabei unterstützt, Fortschritte zu machen.
Fünf Tipps zur Wahl des richtigen Padel-Rackets
Die Auswahl ist riesig und die die Preisunterschiede sind gewaltig: Den richtigen Padelschläger zu finden, ist eine knifflige Aufgabe. Das Wichtigste vorab: Es geht nichts über ausprobieren.
1. Testen und ausprobieren
Die meisten Vereins-Padel-Anlagen wie auch die Kommerziellen Padel-Courts bieten eine Range an Testschlägern an. Vor dem Kauf solltest du ausgiebig testen und von den Leihangeboten auf deiner Stamm-Anlage Gebrauch machen. Frage den Betreiber deiner Anlage, mit welchen Schlägermarken er zusammenarbeitet und sprich ihn oder sie gezielt auf Testmöglichkeiten an. Alternativ bieten auch Online-Shops Testschläger an, die dir für einen definierten Zeitraum zugeschickt werden. Am besten, du orderst gleich zwei bis drei Rackets verschiedener Marken, um die konstruktiven Unterschiede im persönlichen Test zu miteinander zu vergleichen. Bei Padel-Point findest Du hier ein reichhaltiges Angebot an Testschlägern.
2. Die Schläger-Klassifizierung von Beginner bis Expert
Generell gibt es beim Padel wie auch beim Tennis drei Schlägerkategorien bei allen Herstellern, bei manchen auch vier. Die Einstiges-Klasse sind Rackets für Beginner oder ausgesprochene Komfort-Rackets mit einer eher runden Schlägerkopfform. Die verfügen über einen großen Sweetspot auf der Schlagfläche und sind „fehlerverzeihend“. Bezeichnest du dich eher als Anfänger, sollte ein Padelschläger dieser Kategorie deine Wahl sein. Denn als Beginner triffst du nicht jeden Ball optimal in der Mitte der Schlagfläche und du profitierst folglich von dem größeren Sweetspot. In der zweiten Kategorie klassifizieren die Hersteller die breite Range der Fortgschrittenen-Rackets. Bei diesen Schlägermodellen sieht man schon an der dynamischeren Form (Tropfen/Diamant) den sportiveren Anspruch. Der Sweetspot dieser Rackets ist kleiner, bringt aber immer noch einen großen Teil der nicht zentral getroffenen Bälle ganz gut ins Ziel. Diese Schläger-Kategorie vermittelt bei den Schlägen reichlich Kontrolle und verfügt über ausgewogene Spieleigenschaften. Expert- oder Turnierschläger sind wirklich für aggressives Padel-Spiel gedacht, bei dem es in der Hauptsache um den dynamischen Punktgewinn geht. Die Foam-Füllung dieser Schläger sorgt für eine gute Ballbeschleunigung auf Kosten der souveränen Ballkontrolle. Soll heißen, dass, wenn Du mit dem Expert-Racket nicht sauber triffst, der Ball auch schon mal ganz woanders hinfliegen kann, als von dir beabsichtigt.
3. Unbedingt beachten: Das Schläger-Gewicht
Beim Padel sind die Schläger grundsätzlich schwerer, was Tennisspielern nach der ersten Stunde gleich auffällt, weil es in der Schulter zwickt. Wie auch beim Tennisschläger bedeutet mehr Gewicht schlicht und ergreifend mehr Power, so auch beim Padel. Die Padel-Rackets der renommierten Marken wiegen zwischen 340 und 400 Gramm. Für Anfänger geeignete Padel-Rackets sollten unter 370 Gramm wiegen. Denn das ist der Grenzbereich zwischen Rackets für Fortgeschrittene und für Anfänger. Auch hier gilt natürlich, dass persönliches Ausprobieren durch keine andere Recherche zu ersetzen ist. Wenn du schon lange und erfahren Tennis spielst, sind schwere Schläger kein Problem. Aber Rückschlagsport-Einsteiger sollten beim ersten Kauf zu leichteren Rackets greifen, um die Belastungen von Handgelenken und Schultern nicht zu übertreiben.
4. Der Balancepunkt des Padelschlägers
Die Balance klassifiziert den Padelschläger als eher griff- oder kopflastig. Grifflastige Schläger sind deutlich besser zu kontrollieren, sorgen also für sicheres Schlagen des Balls mit geringerer Fehlerquote. Mit kopflastigen Schlägern bekommst du mehr Power auf den Ball, was dein Spiel aggressiver macht. Einen solchen Schläger solltest Du aber erst in Betracht ziehen, wenn du bereits sicher spielst und lange Ballwechsel durchstehst, ohne häufig Fehler zu produzieren. Die Balance wird bei Padel-Rackets auf dem Rahmen (oder in der Produktbeschreibung) genannt. Unter 260 Millimeter steht für grifflastig, um die 270 Millimeter galten als neutral und über 275 Millimeter beginnt die Kopflastigkeit.
5. Universalgriff beim Padel-Racket: Selbst nachjustieren ist angesagt
Im Gegensatz zu Tennisschlägern bieten die Padelschläger-Hersteller ihre Rackets nicht mit verschiedenen Griffstärken an – dieses Kaufkriterium fällt also weg. Wenn du nach dem Kauf feststellst, dass der Griff für deine Schlaghand etwas zu dünn ausfällt, ist Eigenarbeit angesagt. Du kannst dann die Griffdicke durch das Anbringen von zusätzlichen Griffbändern (Overgrips) ganz nach deinen Vorlieben anpassen. Generell sollte bei geschlossenem Griff zwischen Fingerkuppen und Handballen eine Lücke entstehen, in die du den kleinen Finger oder den Mittefinger legen kannst – so nähert man sich auch beim Tennis-Racket der richtigen Griffgröße an. Am besten, du bestellt die Overgrips gleich mit, wenn du dein Racket orderst. Denn es empfiehlt sich schon aus hygienischen Gründen, den Basis-Griff deines Schlägers mit einem Overgrip vor Schweiß und Beschädigungen zu schützen. Die Overgrips halten in der Regel mehrere Stunden, bevor sie ausgetauscht werden sollten, worauf sie optisch und haptisch „von selbst“ hinweisen, wenn sie durchgespielt sind. Eine reichhaltige Auswahl an Overgrips findest Du hier.
Nun wünschen wir dir viel Erfolg beim Padelschläger-Kauf und eine tolle Saison!
Autor: Christian Bonk