Verlangsamung der Ballgeschwindigkeit im Padel

Die gezielte, überraschende und reaktions-herausfordernde Verlangsamung der Ballgeschwindigkeit ist eine Schlüsselstrategie im Padel, um das Spieltempo zu variieren und den Gegner aus dem Rhythmus zu bringen. Durch den bewussten Einsatz langsamer Bälle kann der Gegner gezwungen werden, seine gewohnten Bewegungsabläufe zu verlassen, wodurch die Fehlerwahrscheinlichkeit steigt und das Spiel strategisch auf eine tiefere Ebene gehoben wird.

Warum langsame Bälle im Padel so effektiv sind

Ein langsamer Ball zwingt den Gegner in unkomfortable Situationen: Er muss mehr Zeit und Energie aufwenden, um sich zu positionieren und bleibt selten in Balance. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, insbesondere in überraschenden Spielsituationen. Langsame Bälle bieten zudem die Möglichkeit, selbst eine bessere Position im Spielfeld einzunehmen und den Gegner in unangenehme Positionen zu drängen.

Taktische, physiologische und psychologische Vorteile

  • Taktik: Langsame, gut platzierte Bälle zwingen den Gegner zu langen Laufwegen und erschweren die Positionierung. Der Gegner muss häufig improvisieren, was zu ungenauen Schlägen führt. Zudem dienen langsame Bälle oft der Vorbereitung aggressiverer Schlagvariationen.
  • Physiologie: Das Verlängern der Flugzeit eines Balls erfordert eine erhöhte Konzentration und muskuläre Kontrolle. Der Gegner muss zusätzliche Anpassungen in Bewegung und Timing vornehmen, was seine Kondition stärker belastet.
  • Psychologie: Die ständige Veränderung der Ballgeschwindigkeit kann den Gegner mental zermürben. Besonders unerwartet langsame Schläge destabilisieren den Rhythmus und führen zu Unkonzentriertheit und Fehlentscheidungen.

Trainingsmethoden zur Kontrolle langsamer Bälle

  1. Präzisionsplatzierungen: Trainiere, den Ball präzise in unkomfortable Bereiche des Spielfelds zu platzieren, wie tief in die Ecken oder kurz hinter das Netz. Eine präzise Platzierung zwingt den Gegner in schwierige Situationen und erhöht seine Fehlerquote.
  2. Lob-Technik: Übe gezielte Lobs, die den Gegner zur Grundlinie zwingen, während du die Netzposition einnimmst. Ein langsamer Lob kann den Gegner in eine defensive Lage bringen und stört seine Bewegungsabläufe.
  3. Chiquita-Schlag: Nutze flache, langsame Schläge, die knapp hinter dem Netz aufkommen. Diese zwingen den Gegner dazu, plötzlich nach vorne zu kommen, wodurch er oft die Kontrolle verliert.
  4. Bandeja-Schlag: Setze den Bandeja-Schlag mit einer langsamen, kontrollierten Ausführung ein, um den Gegner aus der Defensivposition zu locken und deine Position am Netz zu festigen.
  5. Kurz-Cross-Return und Verteidigungsschlag: Spiele kurze Cross-Bälle in die vorderen Ecken des Spielfelds. Durch das plötzliche Wechseln der Geschwindigkeit bleibt der Gegner aus dem Gleichgewicht und muss auf unerwartete Situationen reagieren.
  6. Schlag durch die Mitte: Spiele den Ball langsam durch die Mitte, knapp hinter das Netz, um Verwirrung zwischen den Gegnern zu stiften und ihre Koordination zu stören.
  7. Ball ans Gitter: Spiele den Ball langsam und flach gegen das Gitter, sodass er unvorhersehbar abprallt. Dies zwingt den Gegner zu schnellen, oft unpräzisen Reaktionen.
  8. Effektives Nutzen des Zaunes: Spiele den Ball so, dass er direkt gegen den Zaun fällt. Dies verkürzt die Zeit von der Berührung des Zaunes bis zum Boden und erschwert es dem Gegner, den Abpraller präzise einzuschätzen.
  9. Variationen im Aufschlagspiel: Trainiere langsame Aufschläge in verschiedene Bereiche, um den Gegner aus seiner Routine zu reißen und ihn ständig zu neuen Anpassungen zu zwingen.
  10. Tempo- und Nichttemposchläge variieren: Übe das konstante Wechseln zwischen schnellen und langsamen Schlägen. Diese Variation bringt den Gegner aus dem Rhythmus und fordert seine Anpassungsfähigkeit heraus.

Fazit: Die gezielte, überraschende und reaktions-herausfordernde Verlangsamung der Ballgeschwindigkeit ist ein mächtiges taktisches Mittel im Padel. Sie bringt den Gegner aus dem Gleichgewicht, erfordert ständige Anpassungen und eröffnet viele offensive Möglichkeiten. Wer es schafft, Tempo und Präzision geschickt zu variieren, kann das Spielgeschehen dominieren und die Fehlerquote des Gegners signifikant erhöhen.

 

 

Autor: Andreas Ehstand

Der sehr hohe Lob als Schlüsseltechnik im Padel

Der sehr hohe Lob ist eine vielseitige Technik im Breitensport-Padel, die technische, taktische und psychologische Aspekte des Spiels integriert. Besonders unter den spezifischen Platzverhältnissen und angesichts der begrenzten Erfahrung vieler Spieler erweist sich der hohe Lob als äußerst effektives Mittel. Die folgenden Abschnitte beleuchten die wesentlichen Vorteile dieser Technik und geben Hinweise zur erfolgreichen Umsetzung.

Taktische Wirkung

Der hohe Lob zwingt den Gegner, seine vorteilhafte Netzposition aufzugeben und sich weit nach hinten zu bewegen, wodurch er die Kontrolle über das Spiel verliert. Die Netzposition ist im Padel entscheidend, um Druck auf den Gegner auszuüben. Wenn der Gegner aus dieser Position gedrängt wird, wechselt er oft in eine defensive Haltung und kann nicht mehr aktiv das Spielgeschehen bestimmen. Der Spieler, der den Lob ausführt, hat nun die Möglichkeit, selbst die taktische Oberhand zu gewinnen und vorzurücken. Die engen Platzverhältnisse im Padel und die Notwendigkeit, die Banden im Blick zu behalten, erschweren es dem Gegner zusätzlich, sich kontrolliert nach hinten zu bewegen, was zu unpräzisen Rückschlägen und weiteren Vorteilen für den lobenden Spieler führt.

Technische Vorteile

Technisch gesehen ist der hohe Lob besonders anspruchsvoll für den Gegner, da die Höhe und Flugbahn des Balls das Einschätzen und Positionieren erschweren. Die große Höhe des Balls führt oft dazu, dass der Gegner das Timing des Rückschlags verfehlt, da er entweder zu früh oder zu spät an den Ball kommt. Die lange Flugzeit des Balls erlaubt es dem Spieler, der den Lob ausführt, sich optimal zu positionieren. Setzt der Ball zudem nahe an der Spielfeldbegrenzung auf, kann er unvorhersehbar abprallen und den Gegner weiter in Schwierigkeiten bringen.

Schwierigkeit der Wandnutzung

Die Nutzung der Bande ist im Padel von zentraler Bedeutung, und ein sehr hoher Lob verkompliziert diese. Der Ball prallt oft in einem steilen Winkel auf die Bande auf, was die Flugbahn schwer vorhersehbar macht. Besonders für Spieler mit weniger Erfahrung wird es schwierig, die korrekte Position für den Rückschlag zu finden. Die enge Spielfeldgröße und die Unsicherheiten beim Einschätzen des Abprallwinkels erhöhen die Fehlerwahrscheinlichkeit und bieten dem lobenden Spieler damit einen weiteren Vorteil.

Psychologische Vorteile

Ein sehr hoher Lob setzt den Gegner auch psychologisch stark unter Druck. Die lange Flugbahn des Balls erfordert Geduld und Konzentration – Fähigkeiten, die viele Breitensport-Spieler erst noch entwickeln müssen. Die kontinuierliche Anpassung der Position, um den unvorhersehbaren Abprall des Balls zu antizipieren, führt oft zu Fehlern wie unpräzisen Rückschlägen oder Missverständnissen bei der Positionierung. Diese Fehlerquellen verursachen Frustration und machen es dem lobenden Spieler leichter, die Oberhand zu gewinnen.

Biomechanik des sehr hohen Lobs

Um den hohen Lob biomechanisch korrekt auszuführen, ist eine vertikale Kraftentwicklung notwendig, die vom gesamten Körper ausgeht. Diese Schlagtechnik unterscheidet sich von anderen, da sie vorwiegend auf einer Aufwärtsbewegung basiert. Durch eine tiefgehende Kniebeugung wird Explosivkraft aus den Beinen gewonnen und über den Rumpf und die Schultern bis hin zum Schläger übertragen. Eine stabile Körperhaltung ist entscheidend, um die nötige Höhe zu erreichen und dem Gegner ein exaktes Antizipieren zu erschweren. Eine fehlerhafte Nutzung der kinetischen Kette mindert die Höhe und Effektivität des Lobs, wodurch der Gegner mehr Zeit für die Reaktion gewinnt.

Zusammenfassung

Der sehr hohe Lob vereint technische, taktische und psychologische Vorteile im Padel. Er verlangsamt das Spieltempo, zwingt den Gegner aus der Netzposition, erhöht den psychologischen Druck und provoziert Fehler. Die richtige Umsetzung und eine biomechanisch korrekte Ausführung dieser Technik bieten Spielern eine effektive Möglichkeit, das Spielgeschehen zu dominieren und den Gegner in eine defensive Position zu drängen.

 

Autor: Andreas Ehstand

Ballmaschine für den Padel-Court: Die Slinger Bag Padel

Wenn ihr euch schon mal gefragt habt, wie ihr euer Padel-Training auf das nächste Level bringen könnt, dann gibt es in unserem Shop ein tolle Trainings-Tool, um sportlich höhere Ziele zu erreichen: die Slinger Bag Padel! Viele von euch kennen vielleicht die originale Slinger Bag, die im Tennisbereich weit verbreitet ist, aber jetzt gibt es eine spezielle Version auch für das Padel-Training. Wir haben dazu ein Youtube-Video gedreht – am besten, ihr abonniert den Kanal gleich.

Was ist die Slinger Bag Padel?

Die Slinger Bag Padel ist eine Ballwurfmaschine, die euch beim Training unterstützt, egal ob ihr alleine oder mit einem Partner auf dem Platz seid. Der große Vorteil: Ihr könnt sie ganz einfach überallhin mitnehmen, da sie mit ihren 19 Kilo relativ leicht ist und mit integrierten Rollen geliefert wird. Sie ist robust, gut verarbeitet und bietet Platz für bis zu 140 Bälle. Damit seid ihr für lange Trainingseinheiten bestens ausgestattet.

Ein besonderes Feature dieser Padel-Version ist die Möglichkeit, Bälle mit Rückwärtsrotation, also Slice, zu spielen. Das ist genau der Spin, den wir beim Padel am meisten brauchen, um den Ball nach dem Aufprall möglichst flach zu halten. Dieser Spin ist für den Gegner extrem schwer zurückzuspielen und deshalb eine großartige Möglichkeit, um den nächsten Punkt für euch zu entscheiden. Das macht die Slinger Bag Padel zu einem äußerst effektiven Trainingsgerät.

Einfache Handhabung und vielseitige Funktionen

Die Bedienung der Slinger Bag Padel ist super einfach. Sie kommt mit einer kleinen Fernbedienung, sodass ihr die Maschine ganz bequem aus der Ferne steuern könnt. So könnt ihr beispielsweise einstellen, wie schnell die Bälle hintereinander herausgeschossen werden sollen, oder ob ihr Topspin, Slice oder sogar eine neutrale Flugbahn haben möchtet. Besonders praktisch ist die Möglichkeit, die Geschwindigkeit der Bälle anzupassen – von langsamen Bällen bis hin zu schnellen, die bis zu 70 km/h erreichen.

Ein weiteres Highlight ist der Drehteller, auf den ihr die Maschine einfach fixieren könnt. Mit diesem Drehteller könnt ihr einstellen, dass die Bälle nicht nur geradeaus kommen, sondern auch seitlich gespielt werden. Das ist ideal, um an der eigenen Reaktionsfähigkeit zu arbeiten, da ihr euch auf dem Platz noch mehr bewegen müsst. Für Lobs und Schläge über Kopf gibt es eine spezielle Vorrichtung, mit der ihr den Neigungswinkel der Maschine anpassen könnt. So könnt ihr gezielt die hohen Bälle trainieren, die im Padel ebenfalls sehr wichtig sind.

Perfekt für Solo- und Partnertraining

Ein großer Vorteil der Slinger Bag Padel ist, dass sie sich perfekt für Solo-Training eignet. Wenn ihr mal keinen Trainingspartner habt oder einfach nur eure Technik verbessern wollt, könnt ihr die Maschine aufstellen und loslegen. Dank der Fernbedienung könnt ihr das Training ganz nach eurem eigenen Tempo gestalten, ohne ständig zur Maschine zurücklaufen zu müssen. Falls ihr doch mit einem Partner trainieren wollt, bietet die Slinger Bag Padel auch hier jede Menge Vorteile. Ihr könnt gezielt an bestimmten Schlägen arbeiten, wie der Bandeja, Vibora oder dem Smash, und die Maschine so einstellen, dass sie euch genau die Bälle zuspielt, die ihr für das Üben dieser Schläge braucht.

Zubehör und Extras

Natürlich kommt die Slinger Bag Padel mit einer Vielzahl an nützlichem Zubehör. Eine Ballsammelröhre ist inklusive, was gerade dann praktisch ist, wenn ihr alleine auf dem Platz seid. Die Bälle lassen sich damit super schnell einsammeln und verstauen. Ein weiteres cooles Feature ist der Halter für euer Smartphone, sodass ihr eure Trainingseinheiten aufzeichnen oder eure Lieblingsmusik während des Trainings hören könnt. Die Maschine läuft mit einem Akku, der bis zu 3 Stunden durchhält – mehr als genug für eine intensive Trainingseinheit. Solltet ihr also mehrere Stunden auf dem Platz verbringen, müsst ihr euch keine Sorgen machen, dass der Akku plötzlich schlapp macht.

Fazit: Ein tolles Tool für jeden Padel-Fan

Ob ihr Anfänger oder Fortgeschrittene seid, die Slinger Bag Padel ist ein großartiges Tool, um euer Spiel zu verbessern. Sie bietet euch die Möglichkeit, an euren Schlägen zu feilen, die Bälle mit unterschiedlichen Spins und Geschwindigkeiten zu trainieren und euch perfekt auf Matches vorzubereiten. Besonders wenn ihr alleine trainieren wollt, gibt es kaum ein besseres Hilfsmittel.

Neugierig geworden? Dann schaut euch die Slinger Bag Padel in unserem Shop an und sichert euch dieses geniale Trainingsgerät.

 

 

Autor: Christian Bonk

Trainingsspielchen für mehr Schlag-Präzision

Padel macht Riesen-Spaß, wenn man sich zu viert die Bälle um die Ohren schlägt. Die meisten wollen am liebsten jede Minute auf dem Court „matchen“ und sich gegenseitig fordern. Wenn Du aber kontinuierlich besser werden willst, sind zwischendrin auch mal „Trainingseinheiten“ sinnvoll. Vor allem Anfänger werden feststellen, dass die spaßbringenden Matches meistens nicht durch erzielte Punkte entschieden werden, sondern durch Fehler. Verpatzte Volleys, zu lange Lobs und verkorkste Bälle gegen die seitliche Court-Begrenzung sind dabei vor allem in der Beginnerphase regelmäßige Punktelieferanten für das Team auf der anderen Seite des Netzes. Um für diese Schläge mehr Präzision und Sicherheit zu bekommen, solltest Du sie intensiv üben. Das geht prima, wenn sich mal keine vier Spielerinnen und Spieler zusammenfinden und der Court schon gebucht ist. Oder du streust bewusst ab und zu eine Trainingseinheit ein und verbredest dich mit jemand aus deiner Community, der in etwa auf demselben Technischen Niveau unterwegs ist, wie du selbst.

TIPP: Trainigsspielchen und Übungen gehen natürlich viel besser, wenn ihr euch dafür einen Trainings-Korb mit Bällen besorgt. Ihr könnt ja auch Euren Standort-Betreiber fragen, ob man einen solchen bei Euch in auf der Anlage ausleihen kann. Ansonsten schaut einfach mal hier in unserem Shop vorbei.

Übung 1: Dauer Lob-Duell

Der Lob hat im erfolgreichen Padel-Spiel enorme Bedeutung. Dabei wirst du das Problem kennen: viele Lobs geraten zu kurz und sind nicht hoch genug gespielt, was den Gegnern die perfekte Smash-Vorlage beschert. Oder aber er gerät zu lang und landet an der Scheibe. Also solltest du den Touch entwickeln der für einen guten und effektiven Lob ausschlaggebend ist. Hier eine ganz einfache Übung für zwei (oder drei Spieler im Wechsel). Zwei Spieler stehen sich am Netz gegenüber und überlobben sich in einer „Dauerschleife“, also Lob folgt auf Gegenlob, bis ein Fehler passiert. Versucht dabei, den Lob so zu platzieren, dass er an der hinteren Scheibe aufprallt, bevor zurückgeschlagen wird, denn dann hat er die richtige Länge. Wenn die Lob-Ballwechsel allmählich länger werden, könnt ihr als Variante einbauen, jeweils abwechselnd mit der Vor- und der Rückhand euren Lob zu spielen und entsprechend so den Körper in Schlagposition zu bringen. Ist auf Dauer schweißtreibend, aber es macht Spaß, wenn die Ballwechsel allmählich länger werden.

Übung 2: Hosenträger-Volleys

Volleys sind im Match sehr wichtige Punktelieferanten, dabei sind sehr harte, lange Volleys eine gute Option, aber ebenso wichtig sind sauber platzierte Volleys, um den Gegner in Bedrängnis zu bringen.
Hier eine einfache Übung für mehr Volley-Präzision: Das „Hosenträger-Volley-Spiel“.
Ihr stellt Euch am Netz gegenüber in Volleyposition (also etwa in 1,50 Distanz zum Netz) auf. Nun spielt ihr Euch gegenseitig Volleys zu, wo bei Spieler 1 ausschließlich longline volliert und Spieler 2 ausschließlich cross. Wenn ihr längere Ballwechsel zustande bringt, könnt ihr die Übung variieren, indem ihr beispielsweise bewusst sehr tiefe Volley spielt, um Euch „in die Knie“ zu zwingen. Eine weitere Variante besteht darin, die Position nach hinten wie nach vorne gleichzeitig zu ändern. Das heißt Ihr fangt in der Ausgangstellung an, und jeder geht nach seinem Volley einen kleinen Schritt nach hinten bis etwa zur Court-Mitte, danach rückt ihr synchron wieder Richtung Netz vor. So schult Ihr eure Fähigkeit, Volleys exakt zu platzieren und im Spiel bewusster einzusetzen.

Übung 3:  Doppel-Scheiben-Bounce

Es gibt im Padel-Match wohl kaum einen Ball, der Anfänger so zur Verzweiflung bringt, wie einer, der in der Court-Ecke zwei Scheiben berührt und dann nach unten segelt. Genau diesen trainieren wir mit dieser Übung. Dazu macht Spieler 1 zunächst den Zuspieler (sinvollerweise mit einem Ballkorb) und spielt aus der Netzposition Bälle ins Eck, so dass sie beide Scheiben berühren. Schon das Zuspiel ist alles andere als trivial, ist aber daher auch für den Zuspieler eine Prima Übung, um das Ballgefühl und Präzision zu weiterzuentwickeln. Spieler 2 versucht, die Bälle zunächst überhaupt zu erwischen. Wenn dies relativ kontrolliert gelingt, lässt sich die Übung steigern, indem ihr versucht auf den „Doppel-Eckball“ mit einem präzisen Lob zu antworten. Je nach einem Korb-Bälle werden die Positionen gewechselt.

Wir werden Euch an dieser Stelle immer wieder Vorschlägen zu Übungen und Trainingseinheiten machen und würden uns freuen, wenn ihr uns euer Feedback sendet, wenn ihr die Übungen ausprobiert habt. Viel Spaß mit dem Training auf dem Padel-Court!

Autor: Christian Bonk

Padel-Taktik: Die Frage nach der Schokoladenseite

Padel ist vor allem als Wettkampfsport sehr, sehr facettenreich. Während das Spiel nur so zum Spaß den Vorteil hat, dass auch tolle Ballwechsel entstehen, wenn die Niveaus der Spieler sehr unterschiedlich sind. Dabei spielt es auch nur eine untergeordnete Rolle, wer auf welcher Seite spielt.  Hingegen ist Padel als Wettkampfsport eine sehr taktische Sportart, bei der vor allem das Stellungsspiel (wir hatten das Kapitel bereits) von großer Bedeutung ist. Das fängt bereits mit der Platzhälfte an, auf der gute Spieler im Prinzip ausschließlich spielen. Wenn Du erfahrenen Padel-Spielerinnen und Padel-Spielern zuschaust, wirst Du feststellen, dass sie immer nur auf einer Seite spielen. Das geht sogar soweit, dass die Athletinnen und Athleten der Weltrangliste sowie auch der deutschen Rangliste in ihren SpielerInnen-Porträts als „Drive“ oder „Revés“ gekennzeichnet sind. Dabei steht Drive für die Vorhandseite und Revés für die Rückhandseite. Die derzeitige Erstplatzierten der Damen-Weltrangliste Paula Josemaría Martín wird mit der „Playing Position Drive“ präsentiert, ihre Partnerin Ariana Sànchez Fallada als „Revés“. Paula ist Linkshänderin, Ariana spielt rechts. Bei den Herren zeigt sich dasselbe Bild. Die Führenden sind der Linkshänder Arturo Coello Manso und Augustín Tapia, der das Racket mit der rechten Hand spielt. Auch wenn die Top-Athletinnen und Top-Athleten gelegentlich Ihre Partner wechseln, würden sie aber nie auf die andere Spielfeldseite wechseln, man ist also im Profi wie im hochklassigen Wettkampfsport auf seine Schokoladenseite geeicht.

Flexiblere Return-Möglichkeiten

Taktisch ist die Schokoladenseite so zu erklären, dass im Schnitt mehr Aufschläge cross an die Glaswand platziert werden. Kannst Du die mit der Rückhand returnieren, eignet sich der eher kurz geschlagene Rückhand-Slice besser für schnelle, gefühlvolle Returns als die eher lang geschwungene Vorhand. Die wiederum ist der bessere Schlag für die oft gespielten flachen Bälle in die Mitte der hinteren Scheibe, die dann aus einer tiefen Position mit Speed zurückgespielt werden müssen. Somit bilden aus Wettkampf-Sicht ein/e LinkshänderIn und ein/e RechtshänderIn die ideale Paarung mit zwei dem Glas zugewandten Rückhänden auf den Returnseiten.
Zum Vergleich: Im Tennis gibt es die Festlegung auf eine Seite selbst im Profitennis kaum, sieht man einmal von den Doppelspezialisten in den Weltranglisten ab. Auch im hochklassigen Clubtennis werden die Doppel teilweise so aufgestellt, dass der vermeintlich sicherere Returnspieler auf der Rückhandseite steht. Das hat den Vorteil, dass er die spielrelevanten Vorteils-Punkte, also 30/40 oder 40/30 returniert und somit die Chancen geringer sind, durch einen Return-Fehler bei den „engen Punkten“ zu patzen.
Das ist im Padel durch die No-Ad-Regel eher irrelevant, weil beim spielrelevanten Punkt nach dem Einstand die returnierende Paarung ja aussuchen darf, auf welche Seite der Aufschlag zum spielentscheidenen Punkt erfolgt. Und da wird dann in der Regel die oder der returnstärkere SpielerIn für den entscheidenden Rückschlag ausgewählt.

Tipp: frühzeitig die eigene Schokoladenseite definieren

Beim reinen Spaß-Padel ist es selbstverständlich völlig unerheblich, wer auf welcher Seite spielt. Wenn Du aber hin und wieder oder regelmäßig an Turnieren teilnimmst und dazu meist mit einer festen Partnerin oder einem festen Partner spielst, dann ist es durchaus sinnvoll, wenn Du Dich generell für eine Seite entscheidest. Prinzipiell gilt dafür im Anfänger- und Fortgeschrittenen-Bereich, dass dies wohl eher die Seite ist, bei der Du Dich beim Return wohler fühlst, bei vielen Tennisspielerinnen und Tennisspielern ist das ganz klar die Vorhandseite. Andererseits willst Du als Turnierspielerin oder Turnierspieler ja Fortschritte im Padel machen. Daher lohnt sich die Überlegung, sich wie die Profis nach der „Händigkeit“, also als LinkshänderIn rechts und als RechtshänderIn links festzuspielen und die Rückhand fleißig zu verbessern, das wird langfristig der bessere Weg sein.

Autor: Christian Bonk

Padel-Trainer: Begehrte Kurse und großer Bedarf an Padel-Trainern

Die Faszination für die Trendsportart Padel ist ungebrochen. Beinahe wöchentlich ist von neuen Padel-Anlagen zu lesen, die in ganz Deutschland eröffnet werden. Auch wenn Padel bei weitem nicht so schwierig zu erlernen ist, wie Tennis, so wünschen sich doch viele Neulinge Unterrichtseinheiten, die sie bei einem lokalen Padel-Trainer buchen können. Die großen Anlagen können diesen Trainingsservice in der Regel anbieten und Interessenten Trainerstunden vermitteln. Aber dennoch fehlen in Deutschland zurzeit viele Padel-Trainer, um die große Nachfrage nach Trainerstunden zu befriedigen. Immerhin gibt es inzwischen über 400 Padel-Courts in Deutschland und die 500 werden vermutlich noch im laufenden Jahr geknackt.

Wer ist verantwortlich für die Padel-Trainer-Ausbildung?

Ende des vergangenen Jahres gab es eine spannende Entwicklung zu beobachten. Denn der Deutsche Tennis Bund (DTB) zeigt in den letzten beiden Jahren sehr verstärktes Interesse an der neuen Trendsportart Padel. Experten sind sich einig: Vor allem Tennisvereine sind ideale Betreiber von Padel-Courts, die sie zusätzlich zu den Tennisplätzen auf ihren Anlagen errichten. Denn die Nähe der beiden Sportarten ist frappierend. Grundsätzlich können Rückschlag-Sportler, die über eine gute Tennis Technik verfügen, Padel innerhalb kürzester Zeit so lernen, dass sie spannende Matches bestreiten können. Für die Tennisvereine besteht der Reiz darin, über die junge Sportart Padel letztlich auch neue Mitglieder für ihren Tennisverein zu gewinnen. Darüber hinaus steigern Sie die Attraktivität ihres Sportangebotes, indem sie den neuen Sport zusätzlich offerieren.

Daher kam es zum Jahresende zu einem Treffen zwischen dem Deutschen Padel Verband und dem deutschen Tennisbund, bei dem es darum ging, wer künftig die Verantwortung sowohl für eine Trainer-Ausbildung wie auch für den Liga und Bundesligaspielbetrieb übernehmen wird. Geeinigt haben sich beide Verbände darauf, dass man Zusammenarbeit anstrebt, aber der Deutsche Padel Verband bleibt als eigenständige Institution bestehen. Somit obliegt die Trainer-Ausbildung dem Deutschen Padel Verband, der sie über seine vier Leistungszentren in Deutschland durchführen lässt. Die Trainerscheine werden in den Kategorien A-, B- und C-Trainer angeboten, wobei der C-Trainer den Einstieg in die Padel-Ausbildung markiert. Die vier Stützpunkte, am denen Die Ausbildungen angeboten werden, sind Hamburg, Wallau, Geretsried und Grötzingen.

Ablauf eines Lehrgangs zum Padel C-Trainer des Deutschen Padel Verbands

Den C-Trainerschein absolvieren Bewerber im Rahmen eines Wochenendseminar. Dabei findet ein ausgewogener Mix zwischen Theorieeinheiten und praktischen Stunden auf dem Court statt. Ausbildungspartner des Deutschen Padel Verbands ist das britische Unternehmen „HelloPadel, das weltweit als Institution und Padel-Akademie anerkannt ist. Gründer und Inhaber von Hello Padel ist Mauri Andrini, der für die Kurse das Lehrmaterial sowie Anleitungen für die praktischen Übungseinheiten stellt und vorgibt. Der für Deutschland zuständige Cheftrainer des Deutschen Padel Verbands ist Head-Coach Yannik Mann. In zweimal acht Stunden lernen die künftigen Padel-C-Trainer die Grundlagen des Padel-Sports kennen. Bei den praktischen Trainingseinheiten werden Basisübungen durchgeführt. Beispielsweise müssen C-Trainer dazu in der Lage sein, Bälle aus einem Korb präzise anzuspielen. Darüber hinaus müssen Sie die wichtigsten Schläger in Tadel technisch einwandfrei vorführen und unterrichten können. Weitere Trainings Inhalte befassen sich mit Motivation, den Aufbau von Trainingseinheiten sowie der methodischen Grundlagen, um den Padel- Schülern eine saubere Technik der Grundschläge beizubringen.

Am zweiten Tag des Kurses findet eine theoretische Prüfung statt, bei der die Bewerber im Multiple-Choice-Verfahren über eine App 60 Fragen beantworten müssen. Alle Fragen waren zuvor Inhalt der theoretischen Ausbildungsteile. Mindestens 45 korrekte Antworten führen zur Ausstellung des begehrten Zertifikats. Aber damit ist die Prüfung noch nicht abgeschlossen. Denn zusätzlich zur Theorieprüfung müssen die Bewerber im Zeitrahmen von einem Jahr ein Video an die Akademie schicken, auf dem sie verschiedene Anspieltechniken und Schlagausführungen vorführen. Erst wenn dieses Video von der HelloPadel-Akademie akzeptiert wird, ist die C-Trainer-Ausbildung abgeschlossen.

Ein Lehrgang, der Spaß macht und nicht überfordert

Beispielhaft sei der letzte C-Trainer-Lehrgang in Geretsried genannt, an dem Mitte Dezember 2023 15 engagierte Padel-Spielerinnen und Padel-Spieler teilgenommen haben. Es zeigte sich, dass der größte Teil der BewerberInnen einen Tennis-Background mitbrachte. Es waren aber auch „reinrassige“ Padel-Spieler mit entsprechender Spielerfahrung auf der Lehrgangsliste. Der Kurs unter Leitung von Padel-Coach Daniel Hahn verlief sehr abwechslungsreich mit einem guten Mix aus Theorie und Praxis. Teilnehmen kann an den Kursen jede und jeder, die die Grundschläge im Padel beherrschen, schon etwas Regelkunde mitbringen und Lust haben, sich selbst zu verbessern. In dem beschriebenen Kurs haben die theoretische Prüfung alle Teilnehmer bestanden. Bei den Praxiseinheiten zeigten sich sehr unterschiedliche Spielstärken. Aber für die Ausbildung von Anfängern oder Kindern, die mit Padel anfangen möchten, muss man selbst nicht aktiv in einer Liga sein oder über viele Jahre Wettkampf-Erfahrung auf dem Court verfügen. Grundschläge wie der korrekt ausgeführte Aufschlag, Lobs und Volleys und das Spielen über die Scheibe sollten sicher spielbar sein. Gleichwohl würden sich blutige Anfänger vermutlich schwertun, die geforderten Schläge, wie etwa den „Bandeja“ oder den „Chiquita“ sauber auszuführen, ohne selbst vorher nochmal einen Trainer zu konsultieren.

Wer Interesse hat, einen Trainerkurs zu absolvieren, wendet sich am besten direkt an den Deutschen Padel Verband oder an eines der vier Leistungszentren. Infos und Termine gibt es hier.

Autor: Christian Bonk

#1 Porträt-Serie: Die besten Padel-Spielerinnen und -spieler Österreichs

Wir stellen in unserer neuen Serie nach und nach besonders talentierte Spielerinnen und Spieler vor, die in unseren Nachbarländern aktiv sind.

Diese Mal richten wir unseren Blick nach Österreich. Österreich verzeichnet einen ähnlich heftigen und spürbaren Padel-Boom wie Deutschland. Die Alpenrepublik verfügt derzeit über gut 100 Padel-Courts, die sich auf etwa 45 Anlagen verteilen. Die Austrian Padel-Union führt derzeit Wettbewerbe der nationalen Bundesliga durch, an denen in 2023 48 Teams teilnehmen, die in vier Kategorien gegeneinander antreten, insgesamt sind über 450 Spielerinnen und Spieler bei diesen landesinternen Wettkämpfen aktiv. Unter ihnen sind auch Barbara Prenner und Sabrina Urban, die zur österreichischen Nationalauswahl gehören und die wir im Kurzporträt vorstellen.

Aufruf der Padel-Point-Redaktion: Wenn Ihr zu den Top-Spielerinnen oder Top-Spielern Eures Heimatlandes gehört und im Nationalkader nominiert seid, nehmt gerne Kontakt zu uns auf. Auch Eure Portraits sind von Interesse für uns. Bitte melden unter: christian.bonk@tastenfeuer.de

Barbara Prenner, derzeitige Nummer zwei der Austrian Padel Union

Barbara Prenner ist 23 Jahre jung und derzeit die Zweiplatzierte im Nationalranking in Österreich. Padel spielt sie seit etwa drei Jahren, angeregt durch eine Einladung an Spielerinnen und Spieler ihres Tennisverein, Padel auf einer benachbarten Padel-Anlage einmal auszuprobieren. Die Rechtshänderin hatte bei ihrem Padel-Debüt bereits 15 Jahre praktische Tennis-Erfahrung im Gepäck, hat den Tennisschläger aber nach den ersten Erfolgen im Padel komplett an den Nagel gehängt. An bisherigen Erfolgen kann Barbara zweimal die österreichische Meisterschaft (2021 & 2023) sowie den Mixed-Titel in Österreich (2023) für sich verbuchen. Erste internationale Wettkampfluft schnupperte sie erstmalig bei der WM-Qualifikation zu den European Games.

Barbara Prenner

Barbara Prenner

„An Padel fasziniert mich die Abwechslung und Vielfalt an Schlägen und Taktiken“, sagt sie zu ihrer Leidenschaft für den in Österreich noch jungen Trendsport.
Ihre derzeitige Stammpartnerin ist Anna Schmid, die momentan den sechsten Platz der österreichischen Damen-Bestenliste innehat. Als sportliche Ziele definiert die junge Österreicherin einerseits eine konstante Weiterentwicklung und die Teilnahmen an nationalen und auch internationalen Turnieren. Barbara spielt ein Racket von Head und ist besonders oft auf den Anlagen Padelzone Arena 27 i der Wiener Neustadt & sowie bei der Sportunion NaLoLi anzutreffen.
Barbara’s Rat für Anfänger: „Bei einem nahegelegenen Starter Turnier anmelden, Spaß haben und fleißiges learning by doing, dann kommt ihr schnell sportlich weiter. Und so oft wie möglich den Lob einsetzen!“

Sabrina Urban, zurzeit die Nummer acht in Österreich im Damenranking

Sabrina Urban ist 31 Jahre alt und entdeckte ihr Interesse für Padel vor gut zwei Jahren, als eine gute Freundin sie kurzerhand mit auf den Padel-Court nahm. Durch ihre Leistungssporterfahrung aus dem Tennis kam sie zwischen den Scheiben auf Anhieb sehr gut zurecht und spürte schnell, das Padel für sie zu einer echten Tennis-Erweiterung werden könnte. Inzwischen gehört die Rechtshänderin dem Verein „Padelzone“ an und trainiert hier regelmäßig. Der größte sportliche Erfolg war für die junge Österreicherin bisher die Teilnahme an den European Olympic Games im Juni 2023, für die sie sich vorher qualifizieren musste.

Sabrina Urban

Sabrina Urban

Was sie an Padel besonders reizvoll findet, beschreibt sie so: „Die schnellen Reaktionen und gleichzeitig die schnelle und hohe Lernkurve begeistern mich beim Padel. Im Vergleich zum Tennis bekommt man sehr schnell spektakuläre und actionreiche Ballwechsel hin.“ Ihre Stamm-Partnerin ist im National-Team die Spanierin Rebeca Fernandez Niederracher, andere Turniere spielt sie mit unterschiedlichen Partnerinnen oder -partnern in Mixed-Wettbewerben.
Die nächsten großen Herausforderungen sind für Sabrina unter anderem die Qualifikations-Wettbewerbe für die Vienna Padel Open im kommenden Jahr. Sabrina spielt Schläger von Babolat und ist häufig in der Wiener Arena 27 auf den dortigen Courts anzutreffen.
Ihr wichtigster Rat für Padel-Einsteigerinnen und -einsteiger: „Gewöhnt Euch schnell dran, wirklich mit den Glaswänden zu spielen, vor allem, wenn Ihr aus dem Tennis kommt“.

Autor: Christian Bonk

 

Technische Grundlagen für Padel: Die Griffhaltung und das Handgelenk

Die gute Nachricht vorweg: Padel-Spielerinnen und Spieler haben es deutlich einfacher, was die Wahl des richtigen Griffs angeht. Während im Tennis alleine für die Vorhand bis zu vier Griffvarianten gelehrt werden und dazu für die Rückhand verschiedene ein- und beidhändige Griffarten üblich sind könnt ihr beim Padel mit nur einem Griff beinahe alle Schlagvarianten ausführen. Mit dem sogenannten Hammergriff seid ihr stets für den nächsten Ball bereit, ob ihr am Netz steht, euch in der Verteidigung befindet oder einen gefährlichen Aufschlag ins gegnerische Feld spielen wollt. Mit dem Hammer- oder Continental-Griff seid ihr stets auf der sicheren Seite.

Hammergriff: Von oben heißt die Devise

Der Hammergriff ist in der Anwendung äußerst einfach. Ihr haltet den Schläger mit der nicht Schlaghand vor der Körpermitte auf Hüfthöhe mit der Schlagfläche nach vorne so, dass die Schlägerfläche senkrecht zum Boden zeigt. Ihr schaut jetzt auf den Griff, der in verschiedenen Zonen eingeteilt ist, die sich gleichmäßig um den Griff verteilen. Eure Schlaghand greift jetzt von oben auf die nach oben zeigende Griffzone, sodass der Zwischenraum zwischen Zeigefinger und Daumen genau auf der nach oben gerichteten Schlagfläche aufsetzt. Daumen und Finger umschließen den Griff so, dass er angenehm in der Hand liegt – fertig ist der Hammergriff. Ihr werdet sehen, dass sowohl mach der Ausholbewegung für die Rückhand wie auch bei der für die Vorhand die Schlagfläche leicht geneigt nach oben zeigt. Das ermöglicht euch bei gerade geschlagenen Bällen eine ovale Kurve nach oben, so dass der Ball gefahrlos über das Netz fliegt. Führt ihr den Schlag als Slice aus, habt ihr automatisch die richtige Stellung der Schlagfläche für den Unterschnitt.

Einsatz des Handgelenks: Maßvoll und besonnen

Vergleichen wir mal wieder die Padel-Technik mit der Tennis-Technik, um den unterschiedlichen Handgelenk-Einsatz zu verdeutlichen. Der deutlich längere Tennisschläger vollzieht bereits bei geringem Handgelenk-Einsatz eine veränderte Schwungbewegung des Schlagfläche. Beispielsweise erzeugt das Abknicken des Handgelenks bei der Tennis-Vorhand die gewünschte Topspin-Bewegung, die dem Ball durch den Schwung von unten nach oben Vorwärtsdrall verleiht.

Beim Padel hingegen ist das Racket so kurz, dass der Schwung durch die Handgelenk-Bewegung kaum die Rotation der Schlagfläche verändert, also ist der Handgelenk-Einsatz wie beim Tennis hier beinahe ergebnislos. Es erfordert schon sehr viel Können (und eine gute Tennis-Technik), um einen Padel-Ball mit Topspin übers Netz zu bugsieren. Selbst wenn das gelingt, ist der Topspin im Padel ein unterlegener Schlag. Denn fliegt hoch übers Netz, springt hoch ab und segelt dann gut kontrollierbar Richtung Glasscheibe. Beim Padel ist der Slice in beinahe jeder Situation die bessere Alternative. Der Slice hat eine gerade Flugbahn nach unten, und springt extrem flach ab, was gerade in der Nähe der Scheibe für den Rückschläger echte Probleme bereitet.

Beim Padel gilt eher die Devise, die Schläge in langen Bewegungen des getreckten Arms mit fixiertem Handgelenk auszuführen. Das gilt für die Grundschläge wie für die Volleys. Hinzu kommt, dass das eingesetzte Handgelenk zwar für mehr Geschwindigkeit sorgt, aber auch weniger Kontrolle möglich macht. Und genau die brauchen wir beim Padel bei so gut wie jedem Schlag.

Tipp für Tennis-Spielerinnen und -spieler

Wenn ihr gerade erst mit Padel anfangt, ist es anfangs sehr ungewohnt, alle Schläge mit nur einem Griff und fixiertem Handgelenk zu spielen. Und es wird euch anfangs auch nicht immer gelingen, da die Gewohnheit vom Tennisplatz dagegen arbeitet. Trotzdem versucht bewusst, den Hammergriff so oft wie möglich unverändert zu lassen. Das ist enorm hilfreich, denn beim Padel ist die Kontrolle, wie sie der lange Arm und das fixierte Handgelenk ermöglichen, viel wichtiger als Tempobälle, die voll durchgezogen sind. Die landen nämlich sehr, sehr oft direkt an der Scheibe oder am Gitter.

Hinweis: Wir werden hier im Blog regelmäßig Beiträge zu Taktik- und Technik- Fragen posten. Wenn euch ein Thema besonders interessiert, könnt ihr uns selbstverständlich gerne über Instagram Eure Fragen schicken. Wir lassen Sie dann von einem Profi für Euch beantworten.

Autor: Christian Bonk

Training zu zweit auf dem Padel-Court: Teil 1

Beim Padel spielen grundsätzlich vier Spieler/innen auf dem Court, zumindest, wenn es um Punkte geht. Aber manchmal finden sich keine vier Spieler/innen zusammen oder man nutzt einen gebuchten Court gezielt, um zu zweit zu trainieren. Das ist in der Anfangsphase durchaus empfehlenswert, denn um sichere Schläge zu lernen, braucht es wie auch beim Tennis Routine und Sicherheit. Das stellt sich im Match natürlich kaum ein, weil der gemachte Punkt oder die vermiedenen Fehler im Vordergrund stehen.
Wir haben uns bei den Trainern der Padel Sportagentur Aywana danach erkundigt, welche Trainingsspiele für Anfänger zu zweit sinnvoll sind. Hier nun die Einführung mit Spielformen, die sich für diejenigen eignen, die den Ball schon sauber treffen, weil sie eventuell Erfahrung vom Tennis oder anderen Rückschlag-Sportarten mitbringen. Es handelt sich um Rhythmus-Übungen, die auch beim Einspielen vor einem Match in der Regel beim Aufwärmen Anwendung finden.

Grundsätzlich gilt für die Übungen, dass bei unterschiedlichen Positionen nach fünf Minuten gewechselt wird. Übungen mit gleicher Position beider dauen etwa zehn Minuten.

Slice-Schläge vor die Aufschlaglinie

Zum Warm machen sollte der Ball locker übers Netz geschlagen werden, so dass er einen Meter vor der Aufschlaglinie aufkommt und vom Partner locker nach dem Aufspringen wieder zurückgeschlagen wird. Tempo und Rhythmus entsprechen etwa dem Einspielen beim Tennis, es geht nicht darum, viel zu laufen, sondern den Schlagarm auf Temperatur zu bringen. Es empfiehlt sich übrigens (besonders für Tennisspieler) dabei ausschließlich mit dem Hammergriff und sowohl die Vorhand wie auch die Rückhand mit leichtem Slice zu spielen. Mit etwas Übung sollten Ballwechsel zustande kommen, bei denen jeder zehn Schläge macht, bevor ein Fehler passiert.

Grundschläge mit Bounce an der hinteren Glasscheibe

Bei der nächsten Übung wird die Scheibe mit einbezogen, gespielt werden Vor- und Rückhand idealerweise im Wechsel. Nun werden die Grundschläge leicht hinter die Aufschlaglinie platziert. So lässt der rückschlagende Spieler den Ball an der Scheibe abprallen, um ihn dann mit ähnlicher Länge zurückzuschlagen. Dazu empfiehlt sich auf einer Feldhälfte zu spielen, damit der Ball eher gerade von der Scheibe zurückspringt und dann in Hüfthöhe zurückgeschlagen wird. Wer hier Zehner-Ballwechsel zustande bekommt, hat bereits solide Grundschläge. Auch sollte der Slice als Schlag bevorzugt werden. Denn durch den Rückwärts- und Seitwärtsdrall ist er deutlich unangenehmer zurückzuspielen, als ein gerade geschlagener Vorhand- oder Rückhand-Schlag. Die schwierigere Variante zu dieser Übung ist dieselbe Übung mit Cross-Schlägen, wobei die Spieler diagonal zueinanderstehen, hierzu ist schon eine große Portion Sicherheit notwendig.

Volley-Grundschlag-Übung ohne und mit Scheibe

Bei der dritten Übung steht einer der Spieler etwa einen Meter vom Netz entfernt, sein Partner im gegenüber hinter der Aufschlaglinie, von wo er Grundschläge auf den Netzpartner ausführt. Dieser volliert zunächst wie bei Übung eins vor die Aufschlaglinie, der Partner lässt den Ball einmal aufspringen und spielt ihn sofort zurück. Funktioniert das beiderseits gut, wird die Glasscheibe mit eingebunden, wie bei der Übung zuvor mit den Grundschlägen. Der vollierte Ball landet nun also hinter der Aufschlaglinie. Der Volleyspieler trainiert dabei seine Präzision beim Volleyspiel, der Grundlinienspieler schult seine „Glaswand-Rückschlag-Technik“.

Lob-Übung mit Scheibe

Da der Lob ein so entscheidender Schlag im Padel ist, sollte auch er ins Zweier-Trainingsprogramm einfließen. Für die Ausgangsposition postiert sich ein Spieler einen Meter vor dem Netz, Spieler zwei steht im Gegenüber an der Grundlinie. Er überlobt den Netzspieler und rückt vor zum Netz. Der Rückschläger erläuft den Lob und spielt ihn seinerseits wieder als Lob über den aufgerückten Mitspieler. Beide versuchen, ihre Lobs so nah wie möglich an die Scheibe zu spielen. Dabei kann auch wunderbar trainiert werden, sehr eng an die Scheibe platzierte Lobs direkt über die Scheibe ins gegenüberliegende Feld zurückzuspielen. Dabei muss darauf geachtet werden, den Ball im spitzen Winkel gegen die Scheibe zu spielen, damit er eine Flugbahn annimmt, die für die Netzüberquerung ausreicht. Auch hier sind zehn kontrollierte Ballwechsel das gewünschte Ziel.

Match-Ausklang im „Cross-Modus“

Rechnet man für jede der beschriebenen Übungen etwa zehn Minuten ein, bleiben bei einer gebuchten Stunde noch 20 Minuten Spielzeit übrig. Die sollten dann für ein Match genutzt werden, in dem die geübten Elemente vorrangig gespielt werden. Dieses Match spielen die beiden Trainingspartner vorzugsweise diagonal. Also sind nur Bälle gültig, die im Feld schräg gegenüber auftreffen, generell eine spannende Spielvariante für zwei Spieler.

 

Autor: Christian Bonk

Taktik für besseres Padel-Spiel: Grundsätze des Stellungsspiels

Einer der großen Vorteile der Trendsportart Padel ist die Tatsache, dass ball-talentierte Sportlerinnen und Sportler recht schnell die Grundtechniken, also Grundschläge, Volleys und den Aufschlag sicher ausführen können. So sind auch die meisten Neulinge nach kurzer Zeit dazu in der Lage, Matches auszutragen und so erste Matchpraxis zu gewinnen. In den Erstlings-Matches wird das Stellungsspiel bei den meisten noch stark vom Prinzip Zufall geprägt. Viele kopieren einfach das Stellungsspiel, das sie vom Tennis beim Doppel kennen – prinzipiell ein Schritt in die richtige Richtung. Aber beim Padel sind ein paar Elemente des Stellungsspiels nicht ganz mit der Tennis-Taktik darzustellen. Hier also die Grundlagen des Stellungsspiels für erfolgreiches Agieren als Team auf dem Padel-Court:

Einstand- und Vorteil-Seite 

Wie beim Tennis entscheidet das Team vor dem Match, wer auf welcher Seite spielt, eine wichtige Entscheidung, denn sie wird im gesamten Spielverlauf nicht geändert. Wir sprechen sowohl beim Tennis wie auch beim Padel von der Einstand-Seite rechts und der Vorteil-Seite links. Während beim Tennis die (meist stärkere) Vorhand über die Seitenaufteilung entscheidet, ist beim Padel eher die Rückhand entscheidungsrelevant. Spielen beispielsweise im Tennis ein Rechts- und ein Linkshänder zusammen, werden Sie beide ihre starke Vorhand-Seite wählen, also spielt der Linkshänder automatisch auf der Vorteilseite (links). Anders fällt die Gewichtung beim Padel aus: Da auf schnelle Aufschläge die Slice-Rückhand den sichersten Return ermöglicht, würden ein Rechts- und ein Linkshänder sich genau anders positionieren als das Tennisteam: beide starken Vorhände würden eingesetzt, um die sensible Mitte abzudecken, und beide Rückhände decken die Courthälfte Richtung seitliche Glaswand ab. Zwei Rechts- beziehungsweise zwei Linkshänder sollten Ihre Entscheidung danach ausrichten, wer sich auf welcher Seite sicherer und wohler fühlt. Für die weitere Betrachtung nennen wir den Einstand-Seitenspieler Spieler A, den Vorteilsseiten-Spieler B.

Grundstellung beim Padel-Aufschlag

Der erste Aufschlag im Match wird durch einen Ballwechsel entschieden, bei dem der Ball eingespielt wird und von jedem Spieler mindestens einmal sanft geschlagen wird, bevor der Punkt ausgespielt wird. Das Team, das den Punkt gewinnt, entscheidet sich für Aufschlag oder Rückschlag. Das aufschlagende Team entscheidet, wer als Erster aufschlägt, diese Reihenfolge darf erst beim Beginn eines weiteren Satzes oder Match-Tiebreaks gewechselt werden. Grundsätzlich versucht das aufschlagende Team, mit dem Aufschlag gleich die Netzposition zu besetzen.

Aufschlag von der Vorteilsseite

Aufschlag von der Vorteilsseite

Nehmen wir an, Spieler A eröffnet das Match mit seinem Aufschlag. Er positioniert sich zum Service hinter der Aufschlaglinie auf der rechten Seite. Sein Partner steht etwa zwei Schritte vor dem Netz auf „seiner“ Vorteilsseite und wählt den Abstand zur seitlichen Glaswand so, dass er einen Longline-Return als Volley abfangen könnte. Mit dem Service schließt der Aufschläger auf die Höhe seines Partners ans Netz auf, orientiert sich jedoch etwas mehr zur Mittellinie. Denn sonst wäre die Mitte sehr offen für einen tödlichen Return des Rückschlägers. Schlägt Spieler A beim zweiten Punkt von der Vorteilsseite auf, bleibt sein Partner ebenfalls auf der Vorteilsseite in der Netzposition. Der Aufschläger schließt diagonal auf und positioniert sich auf Höhe seines Partners auf „seiner“ Einstand-Seite am Netz. So hat das aufschlagende Team sofort eine dominante Netzposition inne, um eventuell schon den Return mit einem gezielten Volley zum Punkt zu machen.

Grundstellung beim Rückschlag

Beide Rückschläger stehen auf Höhe der Aufschlag-Linie und decken ihre Court-Hälfte ab. Spielt der returnierende Spieler einen hohen Lob in Scheibennähe als Return, rücken beide idealerweise auf einer Linie Richtung Netz vor, denn es ist eine defensive Antwort zu erwarten. Gerät der Lob zu kurz, bleiben beide hinten und erwarten sehr wahrscheinlich einen Schmetterball.

Generelles Spielen auf einer Linie & das Winkelspiel im Padel

Die beste und daher stets anstrebsamste Position für erfolgreiche Padel-Spiel ist die Netzposition beider Spieler auf etwa einer Linie. Denn versierte Spielerinnen und Spieler erzielen den Großteil ihrer „Winner“ durch platzierte Volleys. Prinzipiell ist jeder Spieler immer für seine Seite verantwortlich. Wird ein Spieler überlobt, übernimmt er grundsätzlich das Zurückspielen des Balles, in dem er alleine nach hinten läuft, also die gemeinsame Linie verlässt. Sein Partner hat nun die Aufgabe, möglichst offene Stellen effektiv abzudecken. Fliegt der Lob beispielsweise über Spieler B ins hintere Eck des Spielfeldes, muss ich Spieler A schon darauf vorbereiten, die Mitte abzudecken, er orientiert sich also mehr Richtung Mittellinie, damit die Gegner nach der Lobentgegnung kein einfaches Spiel haben, indem sie einen flachen Ball durch die Mitte schlagen. Spieler B versucht, nach dem er den Lob zurückgespielt hat (idealerweise mit einem Gegen-Lob), wieder die Netzposition zu erreichen. Gelingt dies nicht, weil die Gegner inzwischen ihrerseits die Netzposition eingenommen haben und vermutlich ein Schmetterball zu erwarten ist, ziehen sich Spieler A und B auf einer Linie Richtung Aufschlaglinie zurück. Im Prinzip ähnelt das Bewegungsmuster einem „Scheibenwischer-Move“, das Team bewegt sich also auf gerade oder schräger Linie stets so, dass die Mitte gut abgedeckt ist. Denn – wie auch im Tennis – ist einer der schwersten und damit seltensten Schläge ein „Kurz-Cross“, daher liegt die Hauptverantwortung des gerade nicht aktiven Spielers in der Abdeckung der sensiblen Mitte.

Kommunikation: Wie überall auch im Padel-Team das A &O

Die Bewegungsmuster erfolgreicher Padel-Teams folgen grob dem oben geschilderten Muster. Allerdings ist Padel so variantenreich, dass regelmäßig Situationen auftauchen, bei denen durch schnelle Sprints oder spontane Richtungswechsel die Basisaufstellung durcheinandergerät. In diesem Fall ist es sinnvoll, das Spiel durch einen Lob zu beruhigen und sich die Zeit zu verschaffen, die Grundordnung wieder herzustellen. Darüber hinaus ist es hilfreich, im Ballwechsel miteinander zu kommunizieren. Entscheidet sich ein Spieler spontan, einen nicht klar zugeordneten Ball zu übernehmen, sollte er mit einem kurzen „Ich“ oder „meiner“ seinem Partner signalisieren, dass dieser nicht reagieren braucht, sondern die Zeit nutzen kann, um sich schnell so zu positionieren, dass er möglichst die größte Gefahrenstelle „dichtmacht“.

Hinweis: Wir werden hier im Blog regelmäßig Beiträge zu Taktik- und Technik- Fragen posten. Wenn euch ein Thema besonders interessiert, könnt ihr uns selbstverständlich gerne über Instagram Eure Fragen schicken. Wir lassen Sie dann von einem Profi für Euch beantworten.

Autor: Christian Bonk