Padel-Taktik: Die Frage nach der Schokoladenseite

Padel ist vor allem als Wettkampfsport sehr, sehr facettenreich. Während das Spiel nur so zum Spaß den Vorteil hat, dass auch tolle Ballwechsel entstehen, wenn die Niveaus der Spieler sehr unterschiedlich sind. Dabei spielt es auch nur eine untergeordnete Rolle, wer auf welcher Seite spielt.  Hingegen ist Padel als Wettkampfsport eine sehr taktische Sportart, bei der vor allem das Stellungsspiel (wir hatten das Kapitel bereits) von großer Bedeutung ist. Das fängt bereits mit der Platzhälfte an, auf der gute Spieler im Prinzip ausschließlich spielen. Wenn Du erfahrenen Padel-Spielerinnen und Padel-Spielern zuschaust, wirst Du feststellen, dass sie immer nur auf einer Seite spielen. Das geht sogar soweit, dass die Athletinnen und Athleten der Weltrangliste sowie auch der deutschen Rangliste in ihren SpielerInnen-Porträts als „Drive“ oder „Revés“ gekennzeichnet sind. Dabei steht Drive für die Vorhandseite und Revés für die Rückhandseite. Die derzeitige Erstplatzierten der Damen-Weltrangliste Paula Josemaría Martín wird mit der „Playing Position Drive“ präsentiert, ihre Partnerin Ariana Sànchez Fallada als „Revés“. Paula ist Linkshänderin, Ariana spielt rechts. Bei den Herren zeigt sich dasselbe Bild. Die Führenden sind der Linkshänder Arturo Coello Manso und Augustín Tapia, der das Racket mit der rechten Hand spielt. Auch wenn die Top-Athletinnen und Top-Athleten gelegentlich Ihre Partner wechseln, würden sie aber nie auf die andere Spielfeldseite wechseln, man ist also im Profi wie im hochklassigen Wettkampfsport auf seine Schokoladenseite geeicht.

Flexiblere Return-Möglichkeiten

Taktisch ist die Schokoladenseite so zu erklären, dass im Schnitt mehr Aufschläge cross an die Glaswand platziert werden. Kannst Du die mit der Rückhand returnieren, eignet sich der eher kurz geschlagene Rückhand-Slice besser für schnelle, gefühlvolle Returns als die eher lang geschwungene Vorhand. Die wiederum ist der bessere Schlag für die oft gespielten flachen Bälle in die Mitte der hinteren Scheibe, die dann aus einer tiefen Position mit Speed zurückgespielt werden müssen. Somit bilden aus Wettkampf-Sicht ein/e LinkshänderIn und ein/e RechtshänderIn die ideale Paarung mit zwei dem Glas zugewandten Rückhänden auf den Returnseiten.
Zum Vergleich: Im Tennis gibt es die Festlegung auf eine Seite selbst im Profitennis kaum, sieht man einmal von den Doppelspezialisten in den Weltranglisten ab. Auch im hochklassigen Clubtennis werden die Doppel teilweise so aufgestellt, dass der vermeintlich sicherere Returnspieler auf der Rückhandseite steht. Das hat den Vorteil, dass er die spielrelevanten Vorteils-Punkte, also 30/40 oder 40/30 returniert und somit die Chancen geringer sind, durch einen Return-Fehler bei den „engen Punkten“ zu patzen.
Das ist im Padel durch die No-Ad-Regel eher irrelevant, weil beim spielrelevanten Punkt nach dem Einstand die returnierende Paarung ja aussuchen darf, auf welche Seite der Aufschlag zum spielentscheidenen Punkt erfolgt. Und da wird dann in der Regel die oder der returnstärkere SpielerIn für den entscheidenden Rückschlag ausgewählt.

Tipp: frühzeitig die eigene Schokoladenseite definieren

Beim reinen Spaß-Padel ist es selbstverständlich völlig unerheblich, wer auf welcher Seite spielt. Wenn Du aber hin und wieder oder regelmäßig an Turnieren teilnimmst und dazu meist mit einer festen Partnerin oder einem festen Partner spielst, dann ist es durchaus sinnvoll, wenn Du Dich generell für eine Seite entscheidest. Prinzipiell gilt dafür im Anfänger- und Fortgeschrittenen-Bereich, dass dies wohl eher die Seite ist, bei der Du Dich beim Return wohler fühlst, bei vielen Tennisspielerinnen und Tennisspielern ist das ganz klar die Vorhandseite. Andererseits willst Du als Turnierspielerin oder Turnierspieler ja Fortschritte im Padel machen. Daher lohnt sich die Überlegung, sich wie die Profis nach der „Händigkeit“, also als LinkshänderIn rechts und als RechtshänderIn links festzuspielen und die Rückhand fleißig zu verbessern, das wird langfristig der bessere Weg sein.

Autor: Christian Bonk

Padel-Trainer: Begehrte Kurse und großer Bedarf an Padel-Trainern

Die Faszination für die Trendsportart Padel ist ungebrochen. Beinahe wöchentlich ist von neuen Padel-Anlagen zu lesen, die in ganz Deutschland eröffnet werden. Auch wenn Padel bei weitem nicht so schwierig zu erlernen ist, wie Tennis, so wünschen sich doch viele Neulinge Unterrichtseinheiten, die sie bei einem lokalen Padel-Trainer buchen können. Die großen Anlagen können diesen Trainingsservice in der Regel anbieten und Interessenten Trainerstunden vermitteln. Aber dennoch fehlen in Deutschland zurzeit viele Padel-Trainer, um die große Nachfrage nach Trainerstunden zu befriedigen. Immerhin gibt es inzwischen über 400 Padel-Courts in Deutschland und die 500 werden vermutlich noch im laufenden Jahr geknackt.

Wer ist verantwortlich für die Padel-Trainer-Ausbildung?

Ende des vergangenen Jahres gab es eine spannende Entwicklung zu beobachten. Denn der Deutsche Tennis Bund (DTB) zeigt in den letzten beiden Jahren sehr verstärktes Interesse an der neuen Trendsportart Padel. Experten sind sich einig: Vor allem Tennisvereine sind ideale Betreiber von Padel-Courts, die sie zusätzlich zu den Tennisplätzen auf ihren Anlagen errichten. Denn die Nähe der beiden Sportarten ist frappierend. Grundsätzlich können Rückschlag-Sportler, die über eine gute Tennis Technik verfügen, Padel innerhalb kürzester Zeit so lernen, dass sie spannende Matches bestreiten können. Für die Tennisvereine besteht der Reiz darin, über die junge Sportart Padel letztlich auch neue Mitglieder für ihren Tennisverein zu gewinnen. Darüber hinaus steigern Sie die Attraktivität ihres Sportangebotes, indem sie den neuen Sport zusätzlich offerieren.

Daher kam es zum Jahresende zu einem Treffen zwischen dem Deutschen Padel Verband und dem deutschen Tennisbund, bei dem es darum ging, wer künftig die Verantwortung sowohl für eine Trainer-Ausbildung wie auch für den Liga und Bundesligaspielbetrieb übernehmen wird. Geeinigt haben sich beide Verbände darauf, dass man Zusammenarbeit anstrebt, aber der Deutsche Padel Verband bleibt als eigenständige Institution bestehen. Somit obliegt die Trainer-Ausbildung dem Deutschen Padel Verband, der sie über seine vier Leistungszentren in Deutschland durchführen lässt. Die Trainerscheine werden in den Kategorien A-, B- und C-Trainer angeboten, wobei der C-Trainer den Einstieg in die Padel-Ausbildung markiert. Die vier Stützpunkte, am denen Die Ausbildungen angeboten werden, sind Hamburg, Wallau, Geretsried und Grötzingen.

Ablauf eines Lehrgangs zum Padel C-Trainer des Deutschen Padel Verbands

Den C-Trainerschein absolvieren Bewerber im Rahmen eines Wochenendseminar. Dabei findet ein ausgewogener Mix zwischen Theorieeinheiten und praktischen Stunden auf dem Court statt. Ausbildungspartner des Deutschen Padel Verbands ist das britische Unternehmen „HelloPadel, das weltweit als Institution und Padel-Akademie anerkannt ist. Gründer und Inhaber von Hello Padel ist Mauri Andrini, der für die Kurse das Lehrmaterial sowie Anleitungen für die praktischen Übungseinheiten stellt und vorgibt. Der für Deutschland zuständige Cheftrainer des Deutschen Padel Verbands ist Head-Coach Yannik Mann. In zweimal acht Stunden lernen die künftigen Padel-C-Trainer die Grundlagen des Padel-Sports kennen. Bei den praktischen Trainingseinheiten werden Basisübungen durchgeführt. Beispielsweise müssen C-Trainer dazu in der Lage sein, Bälle aus einem Korb präzise anzuspielen. Darüber hinaus müssen Sie die wichtigsten Schläger in Tadel technisch einwandfrei vorführen und unterrichten können. Weitere Trainings Inhalte befassen sich mit Motivation, den Aufbau von Trainingseinheiten sowie der methodischen Grundlagen, um den Padel- Schülern eine saubere Technik der Grundschläge beizubringen.

Am zweiten Tag des Kurses findet eine theoretische Prüfung statt, bei der die Bewerber im Multiple-Choice-Verfahren über eine App 60 Fragen beantworten müssen. Alle Fragen waren zuvor Inhalt der theoretischen Ausbildungsteile. Mindestens 45 korrekte Antworten führen zur Ausstellung des begehrten Zertifikats. Aber damit ist die Prüfung noch nicht abgeschlossen. Denn zusätzlich zur Theorieprüfung müssen die Bewerber im Zeitrahmen von einem Jahr ein Video an die Akademie schicken, auf dem sie verschiedene Anspieltechniken und Schlagausführungen vorführen. Erst wenn dieses Video von der HelloPadel-Akademie akzeptiert wird, ist die C-Trainer-Ausbildung abgeschlossen.

Ein Lehrgang, der Spaß macht und nicht überfordert

Beispielhaft sei der letzte C-Trainer-Lehrgang in Geretsried genannt, an dem Mitte Dezember 2023 15 engagierte Padel-Spielerinnen und Padel-Spieler teilgenommen haben. Es zeigte sich, dass der größte Teil der BewerberInnen einen Tennis-Background mitbrachte. Es waren aber auch „reinrassige“ Padel-Spieler mit entsprechender Spielerfahrung auf der Lehrgangsliste. Der Kurs unter Leitung von Padel-Coach Daniel Hahn verlief sehr abwechslungsreich mit einem guten Mix aus Theorie und Praxis. Teilnehmen kann an den Kursen jede und jeder, die die Grundschläge im Padel beherrschen, schon etwas Regelkunde mitbringen und Lust haben, sich selbst zu verbessern. In dem beschriebenen Kurs haben die theoretische Prüfung alle Teilnehmer bestanden. Bei den Praxiseinheiten zeigten sich sehr unterschiedliche Spielstärken. Aber für die Ausbildung von Anfängern oder Kindern, die mit Padel anfangen möchten, muss man selbst nicht aktiv in einer Liga sein oder über viele Jahre Wettkampf-Erfahrung auf dem Court verfügen. Grundschläge wie der korrekt ausgeführte Aufschlag, Lobs und Volleys und das Spielen über die Scheibe sollten sicher spielbar sein. Gleichwohl würden sich blutige Anfänger vermutlich schwertun, die geforderten Schläge, wie etwa den „Bandeja“ oder den „Chiquita“ sauber auszuführen, ohne selbst vorher nochmal einen Trainer zu konsultieren.

Wer Interesse hat, einen Trainerkurs zu absolvieren, wendet sich am besten direkt an den Deutschen Padel Verband oder an eines der vier Leistungszentren. Infos und Termine gibt es hier.

Autor: Christian Bonk

#1 Porträt-Serie: Die besten Padel-Spielerinnen und -spieler Österreichs

Wir stellen in unserer neuen Serie nach und nach besonders talentierte Spielerinnen und Spieler vor, die in unseren Nachbarländern aktiv sind.

Diese Mal richten wir unseren Blick nach Österreich. Österreich verzeichnet einen ähnlich heftigen und spürbaren Padel-Boom wie Deutschland. Die Alpenrepublik verfügt derzeit über gut 100 Padel-Courts, die sich auf etwa 45 Anlagen verteilen. Die Austrian Padel-Union führt derzeit Wettbewerbe der nationalen Bundesliga durch, an denen in 2023 48 Teams teilnehmen, die in vier Kategorien gegeneinander antreten, insgesamt sind über 450 Spielerinnen und Spieler bei diesen landesinternen Wettkämpfen aktiv. Unter ihnen sind auch Barbara Prenner und Sabrina Urban, die zur österreichischen Nationalauswahl gehören und die wir im Kurzporträt vorstellen.

Aufruf der Padel-Point-Redaktion: Wenn Ihr zu den Top-Spielerinnen oder Top-Spielern Eures Heimatlandes gehört und im Nationalkader nominiert seid, nehmt gerne Kontakt zu uns auf. Auch Eure Portraits sind von Interesse für uns. Bitte melden unter: christian.bonk@tastenfeuer.de

Barbara Prenner, derzeitige Nummer zwei der Austrian Padel Union

Barbara Prenner ist 23 Jahre jung und derzeit die Zweiplatzierte im Nationalranking in Österreich. Padel spielt sie seit etwa drei Jahren, angeregt durch eine Einladung an Spielerinnen und Spieler ihres Tennisverein, Padel auf einer benachbarten Padel-Anlage einmal auszuprobieren. Die Rechtshänderin hatte bei ihrem Padel-Debüt bereits 15 Jahre praktische Tennis-Erfahrung im Gepäck, hat den Tennisschläger aber nach den ersten Erfolgen im Padel komplett an den Nagel gehängt. An bisherigen Erfolgen kann Barbara zweimal die österreichische Meisterschaft (2021 & 2023) sowie den Mixed-Titel in Österreich (2023) für sich verbuchen. Erste internationale Wettkampfluft schnupperte sie erstmalig bei der WM-Qualifikation zu den European Games.

Barbara Prenner

Barbara Prenner

„An Padel fasziniert mich die Abwechslung und Vielfalt an Schlägen und Taktiken“, sagt sie zu ihrer Leidenschaft für den in Österreich noch jungen Trendsport.
Ihre derzeitige Stammpartnerin ist Anna Schmid, die momentan den sechsten Platz der österreichischen Damen-Bestenliste innehat. Als sportliche Ziele definiert die junge Österreicherin einerseits eine konstante Weiterentwicklung und die Teilnahmen an nationalen und auch internationalen Turnieren. Barbara spielt ein Racket von Head und ist besonders oft auf den Anlagen Padelzone Arena 27 i der Wiener Neustadt & sowie bei der Sportunion NaLoLi anzutreffen.
Barbara’s Rat für Anfänger: „Bei einem nahegelegenen Starter Turnier anmelden, Spaß haben und fleißiges learning by doing, dann kommt ihr schnell sportlich weiter. Und so oft wie möglich den Lob einsetzen!“

Sabrina Urban, zurzeit die Nummer acht in Österreich im Damenranking

Sabrina Urban ist 31 Jahre alt und entdeckte ihr Interesse für Padel vor gut zwei Jahren, als eine gute Freundin sie kurzerhand mit auf den Padel-Court nahm. Durch ihre Leistungssporterfahrung aus dem Tennis kam sie zwischen den Scheiben auf Anhieb sehr gut zurecht und spürte schnell, das Padel für sie zu einer echten Tennis-Erweiterung werden könnte. Inzwischen gehört die Rechtshänderin dem Verein „Padelzone“ an und trainiert hier regelmäßig. Der größte sportliche Erfolg war für die junge Österreicherin bisher die Teilnahme an den European Olympic Games im Juni 2023, für die sie sich vorher qualifizieren musste.

Sabrina Urban

Sabrina Urban

Was sie an Padel besonders reizvoll findet, beschreibt sie so: „Die schnellen Reaktionen und gleichzeitig die schnelle und hohe Lernkurve begeistern mich beim Padel. Im Vergleich zum Tennis bekommt man sehr schnell spektakuläre und actionreiche Ballwechsel hin.“ Ihre Stamm-Partnerin ist im National-Team die Spanierin Rebeca Fernandez Niederracher, andere Turniere spielt sie mit unterschiedlichen Partnerinnen oder -partnern in Mixed-Wettbewerben.
Die nächsten großen Herausforderungen sind für Sabrina unter anderem die Qualifikations-Wettbewerbe für die Vienna Padel Open im kommenden Jahr. Sabrina spielt Schläger von Babolat und ist häufig in der Wiener Arena 27 auf den dortigen Courts anzutreffen.
Ihr wichtigster Rat für Padel-Einsteigerinnen und -einsteiger: „Gewöhnt Euch schnell dran, wirklich mit den Glaswänden zu spielen, vor allem, wenn Ihr aus dem Tennis kommt“.

Autor: Christian Bonk

 

Technische Grundlagen für Padel: Die Griffhaltung und das Handgelenk

Die gute Nachricht vorweg: Padel-Spielerinnen und Spieler haben es deutlich einfacher, was die Wahl des richtigen Griffs angeht. Während im Tennis alleine für die Vorhand bis zu vier Griffvarianten gelehrt werden und dazu für die Rückhand verschiedene ein- und beidhändige Griffarten üblich sind könnt ihr beim Padel mit nur einem Griff beinahe alle Schlagvarianten ausführen. Mit dem sogenannten Hammergriff seid ihr stets für den nächsten Ball bereit, ob ihr am Netz steht, euch in der Verteidigung befindet oder einen gefährlichen Aufschlag ins gegnerische Feld spielen wollt. Mit dem Hammer- oder Continental-Griff seid ihr stets auf der sicheren Seite.

Hammergriff: Von oben heißt die Devise

Der Hammergriff ist in der Anwendung äußerst einfach. Ihr haltet den Schläger mit der nicht Schlaghand vor der Körpermitte auf Hüfthöhe mit der Schlagfläche nach vorne so, dass die Schlägerfläche senkrecht zum Boden zeigt. Ihr schaut jetzt auf den Griff, der in verschiedenen Zonen eingeteilt ist, die sich gleichmäßig um den Griff verteilen. Eure Schlaghand greift jetzt von oben auf die nach oben zeigende Griffzone, sodass der Zwischenraum zwischen Zeigefinger und Daumen genau auf der nach oben gerichteten Schlagfläche aufsetzt. Daumen und Finger umschließen den Griff so, dass er angenehm in der Hand liegt – fertig ist der Hammergriff. Ihr werdet sehen, dass sowohl mach der Ausholbewegung für die Rückhand wie auch bei der für die Vorhand die Schlagfläche leicht geneigt nach oben zeigt. Das ermöglicht euch bei gerade geschlagenen Bällen eine ovale Kurve nach oben, so dass der Ball gefahrlos über das Netz fliegt. Führt ihr den Schlag als Slice aus, habt ihr automatisch die richtige Stellung der Schlagfläche für den Unterschnitt.

Einsatz des Handgelenks: Maßvoll und besonnen

Vergleichen wir mal wieder die Padel-Technik mit der Tennis-Technik, um den unterschiedlichen Handgelenk-Einsatz zu verdeutlichen. Der deutlich längere Tennisschläger vollzieht bereits bei geringem Handgelenk-Einsatz eine veränderte Schwungbewegung des Schlagfläche. Beispielsweise erzeugt das Abknicken des Handgelenks bei der Tennis-Vorhand die gewünschte Topspin-Bewegung, die dem Ball durch den Schwung von unten nach oben Vorwärtsdrall verleiht.

Beim Padel hingegen ist das Racket so kurz, dass der Schwung durch die Handgelenk-Bewegung kaum die Rotation der Schlagfläche verändert, also ist der Handgelenk-Einsatz wie beim Tennis hier beinahe ergebnislos. Es erfordert schon sehr viel Können (und eine gute Tennis-Technik), um einen Padel-Ball mit Topspin übers Netz zu bugsieren. Selbst wenn das gelingt, ist der Topspin im Padel ein unterlegener Schlag. Denn fliegt hoch übers Netz, springt hoch ab und segelt dann gut kontrollierbar Richtung Glasscheibe. Beim Padel ist der Slice in beinahe jeder Situation die bessere Alternative. Der Slice hat eine gerade Flugbahn nach unten, und springt extrem flach ab, was gerade in der Nähe der Scheibe für den Rückschläger echte Probleme bereitet.

Beim Padel gilt eher die Devise, die Schläge in langen Bewegungen des getreckten Arms mit fixiertem Handgelenk auszuführen. Das gilt für die Grundschläge wie für die Volleys. Hinzu kommt, dass das eingesetzte Handgelenk zwar für mehr Geschwindigkeit sorgt, aber auch weniger Kontrolle möglich macht. Und genau die brauchen wir beim Padel bei so gut wie jedem Schlag.

Tipp für Tennis-Spielerinnen und -spieler

Wenn ihr gerade erst mit Padel anfangt, ist es anfangs sehr ungewohnt, alle Schläge mit nur einem Griff und fixiertem Handgelenk zu spielen. Und es wird euch anfangs auch nicht immer gelingen, da die Gewohnheit vom Tennisplatz dagegen arbeitet. Trotzdem versucht bewusst, den Hammergriff so oft wie möglich unverändert zu lassen. Das ist enorm hilfreich, denn beim Padel ist die Kontrolle, wie sie der lange Arm und das fixierte Handgelenk ermöglichen, viel wichtiger als Tempobälle, die voll durchgezogen sind. Die landen nämlich sehr, sehr oft direkt an der Scheibe oder am Gitter.

Hinweis: Wir werden hier im Blog regelmäßig Beiträge zu Taktik- und Technik- Fragen posten. Wenn euch ein Thema besonders interessiert, könnt ihr uns selbstverständlich gerne über Instagram Eure Fragen schicken. Wir lassen Sie dann von einem Profi für Euch beantworten.

Autor: Christian Bonk

Training zu zweit auf dem Padel-Court: Teil 1

Beim Padel spielen grundsätzlich vier Spieler/innen auf dem Court, zumindest, wenn es um Punkte geht. Aber manchmal finden sich keine vier Spieler/innen zusammen oder man nutzt einen gebuchten Court gezielt, um zu zweit zu trainieren. Das ist in der Anfangsphase durchaus empfehlenswert, denn um sichere Schläge zu lernen, braucht es wie auch beim Tennis Routine und Sicherheit. Das stellt sich im Match natürlich kaum ein, weil der gemachte Punkt oder die vermiedenen Fehler im Vordergrund stehen.
Wir haben uns bei den Trainern der Padel Sportagentur Aywana danach erkundigt, welche Trainingsspiele für Anfänger zu zweit sinnvoll sind. Hier nun die Einführung mit Spielformen, die sich für diejenigen eignen, die den Ball schon sauber treffen, weil sie eventuell Erfahrung vom Tennis oder anderen Rückschlag-Sportarten mitbringen. Es handelt sich um Rhythmus-Übungen, die auch beim Einspielen vor einem Match in der Regel beim Aufwärmen Anwendung finden.

Grundsätzlich gilt für die Übungen, dass bei unterschiedlichen Positionen nach fünf Minuten gewechselt wird. Übungen mit gleicher Position beider dauen etwa zehn Minuten.

Slice-Schläge vor die Aufschlaglinie

Zum Warm machen sollte der Ball locker übers Netz geschlagen werden, so dass er einen Meter vor der Aufschlaglinie aufkommt und vom Partner locker nach dem Aufspringen wieder zurückgeschlagen wird. Tempo und Rhythmus entsprechen etwa dem Einspielen beim Tennis, es geht nicht darum, viel zu laufen, sondern den Schlagarm auf Temperatur zu bringen. Es empfiehlt sich übrigens (besonders für Tennisspieler) dabei ausschließlich mit dem Hammergriff und sowohl die Vorhand wie auch die Rückhand mit leichtem Slice zu spielen. Mit etwas Übung sollten Ballwechsel zustande kommen, bei denen jeder zehn Schläge macht, bevor ein Fehler passiert.

Grundschläge mit Bounce an der hinteren Glasscheibe

Bei der nächsten Übung wird die Scheibe mit einbezogen, gespielt werden Vor- und Rückhand idealerweise im Wechsel. Nun werden die Grundschläge leicht hinter die Aufschlaglinie platziert. So lässt der rückschlagende Spieler den Ball an der Scheibe abprallen, um ihn dann mit ähnlicher Länge zurückzuschlagen. Dazu empfiehlt sich auf einer Feldhälfte zu spielen, damit der Ball eher gerade von der Scheibe zurückspringt und dann in Hüfthöhe zurückgeschlagen wird. Wer hier Zehner-Ballwechsel zustande bekommt, hat bereits solide Grundschläge. Auch sollte der Slice als Schlag bevorzugt werden. Denn durch den Rückwärts- und Seitwärtsdrall ist er deutlich unangenehmer zurückzuspielen, als ein gerade geschlagener Vorhand- oder Rückhand-Schlag. Die schwierigere Variante zu dieser Übung ist dieselbe Übung mit Cross-Schlägen, wobei die Spieler diagonal zueinanderstehen, hierzu ist schon eine große Portion Sicherheit notwendig.

Volley-Grundschlag-Übung ohne und mit Scheibe

Bei der dritten Übung steht einer der Spieler etwa einen Meter vom Netz entfernt, sein Partner im gegenüber hinter der Aufschlaglinie, von wo er Grundschläge auf den Netzpartner ausführt. Dieser volliert zunächst wie bei Übung eins vor die Aufschlaglinie, der Partner lässt den Ball einmal aufspringen und spielt ihn sofort zurück. Funktioniert das beiderseits gut, wird die Glasscheibe mit eingebunden, wie bei der Übung zuvor mit den Grundschlägen. Der vollierte Ball landet nun also hinter der Aufschlaglinie. Der Volleyspieler trainiert dabei seine Präzision beim Volleyspiel, der Grundlinienspieler schult seine „Glaswand-Rückschlag-Technik“.

Lob-Übung mit Scheibe

Da der Lob ein so entscheidender Schlag im Padel ist, sollte auch er ins Zweier-Trainingsprogramm einfließen. Für die Ausgangsposition postiert sich ein Spieler einen Meter vor dem Netz, Spieler zwei steht im Gegenüber an der Grundlinie. Er überlobt den Netzspieler und rückt vor zum Netz. Der Rückschläger erläuft den Lob und spielt ihn seinerseits wieder als Lob über den aufgerückten Mitspieler. Beide versuchen, ihre Lobs so nah wie möglich an die Scheibe zu spielen. Dabei kann auch wunderbar trainiert werden, sehr eng an die Scheibe platzierte Lobs direkt über die Scheibe ins gegenüberliegende Feld zurückzuspielen. Dabei muss darauf geachtet werden, den Ball im spitzen Winkel gegen die Scheibe zu spielen, damit er eine Flugbahn annimmt, die für die Netzüberquerung ausreicht. Auch hier sind zehn kontrollierte Ballwechsel das gewünschte Ziel.

Match-Ausklang im „Cross-Modus“

Rechnet man für jede der beschriebenen Übungen etwa zehn Minuten ein, bleiben bei einer gebuchten Stunde noch 20 Minuten Spielzeit übrig. Die sollten dann für ein Match genutzt werden, in dem die geübten Elemente vorrangig gespielt werden. Dieses Match spielen die beiden Trainingspartner vorzugsweise diagonal. Also sind nur Bälle gültig, die im Feld schräg gegenüber auftreffen, generell eine spannende Spielvariante für zwei Spieler.

 

Autor: Christian Bonk

Taktik für besseres Padel-Spiel: Grundsätze des Stellungsspiels

Einer der großen Vorteile der Trendsportart Padel ist die Tatsache, dass ball-talentierte Sportlerinnen und Sportler recht schnell die Grundtechniken, also Grundschläge, Volleys und den Aufschlag sicher ausführen können. So sind auch die meisten Neulinge nach kurzer Zeit dazu in der Lage, Matches auszutragen und so erste Matchpraxis zu gewinnen. In den Erstlings-Matches wird das Stellungsspiel bei den meisten noch stark vom Prinzip Zufall geprägt. Viele kopieren einfach das Stellungsspiel, das sie vom Tennis beim Doppel kennen – prinzipiell ein Schritt in die richtige Richtung. Aber beim Padel sind ein paar Elemente des Stellungsspiels nicht ganz mit der Tennis-Taktik darzustellen. Hier also die Grundlagen des Stellungsspiels für erfolgreiches Agieren als Team auf dem Padel-Court:

Einstand- und Vorteil-Seite 

Wie beim Tennis entscheidet das Team vor dem Match, wer auf welcher Seite spielt, eine wichtige Entscheidung, denn sie wird im gesamten Spielverlauf nicht geändert. Wir sprechen sowohl beim Tennis wie auch beim Padel von der Einstand-Seite rechts und der Vorteil-Seite links. Während beim Tennis die (meist stärkere) Vorhand über die Seitenaufteilung entscheidet, ist beim Padel eher die Rückhand entscheidungsrelevant. Spielen beispielsweise im Tennis ein Rechts- und ein Linkshänder zusammen, werden Sie beide ihre starke Vorhand-Seite wählen, also spielt der Linkshänder automatisch auf der Vorteilseite (links). Anders fällt die Gewichtung beim Padel aus: Da auf schnelle Aufschläge die Slice-Rückhand den sichersten Return ermöglicht, würden ein Rechts- und ein Linkshänder sich genau anders positionieren als das Tennisteam: beide starken Vorhände würden eingesetzt, um die sensible Mitte abzudecken, und beide Rückhände decken die Courthälfte Richtung seitliche Glaswand ab. Zwei Rechts- beziehungsweise zwei Linkshänder sollten Ihre Entscheidung danach ausrichten, wer sich auf welcher Seite sicherer und wohler fühlt. Für die weitere Betrachtung nennen wir den Einstand-Seitenspieler Spieler A, den Vorteilsseiten-Spieler B.

Grundstellung beim Padel-Aufschlag

Der erste Aufschlag im Match wird durch einen Ballwechsel entschieden, bei dem der Ball eingespielt wird und von jedem Spieler mindestens einmal sanft geschlagen wird, bevor der Punkt ausgespielt wird. Das Team, das den Punkt gewinnt, entscheidet sich für Aufschlag oder Rückschlag. Das aufschlagende Team entscheidet, wer als Erster aufschlägt, diese Reihenfolge darf erst beim Beginn eines weiteren Satzes oder Match-Tiebreaks gewechselt werden. Grundsätzlich versucht das aufschlagende Team, mit dem Aufschlag gleich die Netzposition zu besetzen.

Aufschlag von der Vorteilsseite

Aufschlag von der Vorteilsseite

Nehmen wir an, Spieler A eröffnet das Match mit seinem Aufschlag. Er positioniert sich zum Service hinter der Aufschlaglinie auf der rechten Seite. Sein Partner steht etwa zwei Schritte vor dem Netz auf „seiner“ Vorteilsseite und wählt den Abstand zur seitlichen Glaswand so, dass er einen Longline-Return als Volley abfangen könnte. Mit dem Service schließt der Aufschläger auf die Höhe seines Partners ans Netz auf, orientiert sich jedoch etwas mehr zur Mittellinie. Denn sonst wäre die Mitte sehr offen für einen tödlichen Return des Rückschlägers. Schlägt Spieler A beim zweiten Punkt von der Vorteilsseite auf, bleibt sein Partner ebenfalls auf der Vorteilsseite in der Netzposition. Der Aufschläger schließt diagonal auf und positioniert sich auf Höhe seines Partners auf „seiner“ Einstand-Seite am Netz. So hat das aufschlagende Team sofort eine dominante Netzposition inne, um eventuell schon den Return mit einem gezielten Volley zum Punkt zu machen.

Grundstellung beim Rückschlag

Beide Rückschläger stehen auf Höhe der Aufschlag-Linie und decken ihre Court-Hälfte ab. Spielt der returnierende Spieler einen hohen Lob in Scheibennähe als Return, rücken beide idealerweise auf einer Linie Richtung Netz vor, denn es ist eine defensive Antwort zu erwarten. Gerät der Lob zu kurz, bleiben beide hinten und erwarten sehr wahrscheinlich einen Schmetterball.

Generelles Spielen auf einer Linie & das Winkelspiel im Padel

Die beste und daher stets anstrebsamste Position für erfolgreiche Padel-Spiel ist die Netzposition beider Spieler auf etwa einer Linie. Denn versierte Spielerinnen und Spieler erzielen den Großteil ihrer „Winner“ durch platzierte Volleys. Prinzipiell ist jeder Spieler immer für seine Seite verantwortlich. Wird ein Spieler überlobt, übernimmt er grundsätzlich das Zurückspielen des Balles, in dem er alleine nach hinten läuft, also die gemeinsame Linie verlässt. Sein Partner hat nun die Aufgabe, möglichst offene Stellen effektiv abzudecken. Fliegt der Lob beispielsweise über Spieler B ins hintere Eck des Spielfeldes, muss ich Spieler A schon darauf vorbereiten, die Mitte abzudecken, er orientiert sich also mehr Richtung Mittellinie, damit die Gegner nach der Lobentgegnung kein einfaches Spiel haben, indem sie einen flachen Ball durch die Mitte schlagen. Spieler B versucht, nach dem er den Lob zurückgespielt hat (idealerweise mit einem Gegen-Lob), wieder die Netzposition zu erreichen. Gelingt dies nicht, weil die Gegner inzwischen ihrerseits die Netzposition eingenommen haben und vermutlich ein Schmetterball zu erwarten ist, ziehen sich Spieler A und B auf einer Linie Richtung Aufschlaglinie zurück. Im Prinzip ähnelt das Bewegungsmuster einem „Scheibenwischer-Move“, das Team bewegt sich also auf gerade oder schräger Linie stets so, dass die Mitte gut abgedeckt ist. Denn – wie auch im Tennis – ist einer der schwersten und damit seltensten Schläge ein „Kurz-Cross“, daher liegt die Hauptverantwortung des gerade nicht aktiven Spielers in der Abdeckung der sensiblen Mitte.

Kommunikation: Wie überall auch im Padel-Team das A &O

Die Bewegungsmuster erfolgreicher Padel-Teams folgen grob dem oben geschilderten Muster. Allerdings ist Padel so variantenreich, dass regelmäßig Situationen auftauchen, bei denen durch schnelle Sprints oder spontane Richtungswechsel die Basisaufstellung durcheinandergerät. In diesem Fall ist es sinnvoll, das Spiel durch einen Lob zu beruhigen und sich die Zeit zu verschaffen, die Grundordnung wieder herzustellen. Darüber hinaus ist es hilfreich, im Ballwechsel miteinander zu kommunizieren. Entscheidet sich ein Spieler spontan, einen nicht klar zugeordneten Ball zu übernehmen, sollte er mit einem kurzen „Ich“ oder „meiner“ seinem Partner signalisieren, dass dieser nicht reagieren braucht, sondern die Zeit nutzen kann, um sich schnell so zu positionieren, dass er möglichst die größte Gefahrenstelle „dichtmacht“.

Hinweis: Wir werden hier im Blog regelmäßig Beiträge zu Taktik- und Technik- Fragen posten. Wenn euch ein Thema besonders interessiert, könnt ihr uns selbstverständlich gerne über Instagram Eure Fragen schicken. Wir lassen Sie dann von einem Profi für Euch beantworten.

Autor: Christian Bonk

Padel-Technik: Gefahr für die Tennis-Technik oder Bereicherung?
Padel-Technik: Gefahr für die Tennis-Technik oder Bereicherung?

Emilio Benefele Alvarez

Völlig zurecht werden Padel und Tennis als Schwester-Sportarten bezeichnet. Trotz der Unterschiede gibt es eine Vielzahl an Ähnlichkeiten, da macht auch die Schlagtechnik keine Ausnahme. Padel wächst als Trendsportart in Deutschland gerade erst so richtig und viele Tennisvereine entdecken die Strahlkraft des verwandten Rückschlag-Sports für sich. Denn, soviel steht eindeutig fest, Padel ist deutlich einfacher zu erlernen als Tennis und liefert viel schneller Erfolgserlebnisse. Daher rechnen die Macher in den Tennisclubs damit, dass sich auch künftig vor allem jüngere Sportinteressierte für Padel begeistern und dann eventuell auch mal ins Tennis hineinschnuppern wollen. Im Umkehrschluss sind bei den Padel-Novizen überproportional viele Tennisspieler zu finden, die einfach mal etwas Neues ausprobieren wollen. Folglich entstehen momentan in vielen Tennisclubs Padel-Courts als zusätzliches Angebot. Für beide Gruppen stellen sich die „umgekehrten“ Fragen: Hat das später gelernte Tennis eventuell negativen Einfluss auf meine neu erlernte Padel-Technik? Und beschädige ich als erfahrener Tennisspieler mit guter Technik meine Spielweise, wenn ich hin und wieder oder gar regelmäßig zum Padel-Racket greife?

Wer weiß die Antwort besser als ein ehemaliger Tennis-Profi?

Wir hatten die Gelegenheit, mit einem Ex-Tennis-Profi zu sprechen, der inzwischen als Padel-Head-Coach in Herrsching am Ammersee arbeitet: Emilio Benefele Alvarez. Die ehemalige Nr. 81 der ATP Weltrangliste im Herrentennis war von 1989 bis 2005 auf der Tour und hat Profimatches gegen Größen wie Boris Becker, Cedric Pioline und Alex Corretja bestritten. Emilio spielt bereits seit Jahren leidenschaftlich Padel und ist inzwischen als Padel-Coach erfolgreich. Seiner Ansicht nach ist für einen Tennisspieler, der über eine ausgereifte Tennis-Technik verfügt, Padel sogar eine Bereicherung: „Wer Tennis mit der richtigen Technik erlernt hat, wird vom gelegentlichen Padel sogar profitieren. Das liegt vor allem daran, dass du beim Padel sehr viel Slice und Volley spielst, beides brauchst Du im Tennis ebenfalls.“ Einen guten Trainingseffekt bringt auch die Tatsache mit sich, dass Padel-Rackets mit 370 bis 380 Gramm Gewicht deutlich schwerer sind als Tennisschläger. Das führt dazu, dass die kurzen Bewegungen für einen gezielten Volley oder eine Return-Rückhand als Slice ausgeführt die Technik stabilisieren, weil einfach mehr Gewicht zu kontrollieren ist. Auch die anderen Schläge, die im Padel wichtig sind, finden im Tennis Verwendung. Lobs, Dropshots oder Überkopfbälle lassen sich im Padel mit der erlernten Tennistechnik sehr gut anwenden.

Tennis hat keinen negativen Einfluss auf Padel, wenn die Technik vorhanden ist

Padel-Spieler mit guter Padel-Technik tun sich ungleich schwerer, ihre Kenntnisse im Tennis einfach umzusetzen. Prinzipiell ist der Schwung des Schlagarms im Tennis deutlich ausgeprägter, um beispielsweise lange Bälle an die Grundlinie zu spielen. Daher ist die „Umschulung“ von Padel auf Tennis recht kompliziert und erfordert ein intensives Technik-Training. Versucht der Padel-Spieler dann, die neu erlernte Tennis-Technik im Padel-Court umzusetzen, wird ihn das vor Probleme stellen, da die langen Schwünge einfach nicht zur Padel-Taktik und den hier präferierten Schlägen passen. Gleichwohl wird ein Padel-Könner, der zusätzlich Tennis lernt, von vorneherein darauf achten, technisch zu „switchen“, um seine Padel-Expertise nicht zu gefährden. Kurzum: Auch ein Padel-Könner wird seine Technik nicht verschlechtern, wenn er Tennis als Komplementär-Sportart für sich entdeckt.

Gleichzeitiges Erlernen beider Sportarten: Nicht empfehlenswert!

Bleibt noch der Sportinteressierte, der mit Padel und Tennis parallel anfangen möchte. Der wird zwangsläufig in beiden Sportarten nur langsam vorankommen, weil ihn die unterschiedlichen Technik-Schwerpunkte zu sehr fordern. Wer gerade eine Topspin-Vorhand für den Tennis-Court lernt, braucht etliche Stunden, bis dies halbwegs zuverlässig kommt. Wechselt er in diesem Lernprozess zu häufig auf den Padel-Court, wird der Lernprozess dadurch blockiert und dauert deutlich länger. Ebenso geht es dem Padel-Schüler, der im Padel Training die Schläge an der Glaswand trainiert. Er wird kaum davon profitieren, zwischendrin die Tennis-Rückhand oder Topspin-Grundlinienschläge als Grundlage lange Rallies zu trainieren.

Tipp: Wer noch keine der beiden Sportarten beherrscht, sollte sich zunächst auf Padel konzentrieren. Sitzen die wichtigsten Padel-Schläge, kann danach mühelos auf die Tennistechnik erweitert werden.

 

Autor: Christian Bonk

Matchpraxis: Die effektivsten und häufigsten Schläge für den Padel-Court

Padel und Tennis ähneln sich in vielen Details. Auch die Schläge sind miteinander vergleichbar, wenn auch durch die unterschiedlich gestalteten Schläger in der technischen Ausführung nicht identisch. Gleichwohl gibt es als Basisschläge die Vorhand und die Rückhand. Sie werden im Padel in der Regel als Slice-Bewegung ausgeführt, wobei der Ball Unterschnitt bekommt. Topspin-Bälle, die beim Tennis das moderne Spiel dominieren, gibt es beim Padel aufgrund der Beschaffenheit des Padelrackets nicht. Es ist so gut wie unmöglich, dem Padelball Vorwärtsdrall mit auf seinen Weg zu geben. Zur Griffhaltung ist zu sagen, dass auch beim Padel ähnlich Griff-Varianten wie beim Tennis die populärsten sind. So wenden die meisten Spielerinnen und Spieler für die Vorhand eine Art „Continental-Griff“ an, bei dem die Haupt-Handfläche den Griff vertikal greift und dann mit den Fingern umschließt. Für den beim Padel üblichen Slice-Schlag auf der Rückhandseite empfiehlt sich der leicht abgeschwächte Griff der einhändigen Tennis-Rückhand. Dabei umgreift die Schlaghand den Racket-Griff von schräg oben, so dass die Schlagfläche bei seitlich ausgestrecktem Schlag leicht geöffnet ist.

Die Basics: Aufschlag & Return im Padel

Im Gegensatz zum Tennis wir der Aufschlag beim Padel von unten ausgeführt. Dazu lässt der Aufschlagende den Ball einmal auf dem Court aufspringen und schlägt ihn dann mit der Vorhand über das Netz in schräg gegenüberliegende Aufschlagfeld. Gute Aufschläger versuchen, den Ball so zu platzieren, dass er ganz in der Nähe der Glasscheibe im äußersten Eck des Aufschlagfeldes aufkommt, was den Rückschlag enorm erschwert. Eine andere Variante ist der Aufschlag „durch die Mitte“ in die Nähe der Mittellinie des Aufschlagfeldes, um den Rückschläger zu überraschen.
Als klassischer Return bevorzugen versierte Padelspieler einen hart geschlagenen Cross-Ball, der möglichst flach über das Netz fliegt. Dieser ist sowohl als Volley wie auch als herkömmlicher Schlag mit einer Bodenberührung des Balls nur schwer spielbar. Die andere, oft praktizierte Return-Variante ist ein gefühlvoller Lob, der möglichst nah an der hinteren Glasscheibe aufspringt.

Aggressive Punktejagd: Volley am Netz

Eingespielte Padelteams versuchen im Verlauf des Ballwechsels, so oft wie möglich gemeinsam die Netzposition einzunehmen. Denn hier werden tödliche Volleys gespielt, um den Punktgewinn zu sichern. Volleys werden mit derselben Schlagbewegung wie beim Tennis gespielt. Sowohl bei Vorhand wie bei Rückhand erfolgt eine kurze Bewegung des Schlagarms nach vorne unten, um den Ball mit Speed und im Winkel im gegnerischen Feld so zu platzieren, dass der Gegner keine Rückschlag-Chance hat.

Die sanfte Waffe: Der Lob

Lobs spielen im Padel eine herausragende Bedeutung. Dicht an die rückwärtige Scheibe gespielt bereiten sie der gegnerischen Paarung große Schwierigkeiten für einen effektiven Rückschlag. Ferner verschafft ein Lob genügend Zeit, um ans Netz aufzurücken um in die Position für einen Winner-Schlag per Volley oder Schmetterball zu kommen. Lobs lassen sich sowohl mit der Vorhand wie auch mit Rückhand im Prinzip aus jeder Situation einsetzen, um das Tempo zu ändern und die Gegner in eine verzwickte Situation zu bringen. Allerdings birgt der Lob bei falscher Ausführung – wenn er also nicht hoch und lang genug gespielt wird – auch die Gefahr, sofort einen tödlichen Schmetterball zu kassieren.

Die dynamische Lobantwort: Der Schmetterball

Beim Padel gibt es im Prinzip eine einzige Schlagvariante, die zum sofortigen, unwiderruflichen Punktgewinn führt: ein knallhart geschlagener Schmetterball, der in einem solchen Winkel in das Feld gedroschen wird, dass er über die hintere Glaswand aus dem Court herausspringt. Schmetterbälle mit flacherem Winkel sind nicht unbedingt sofort tödlich, weil versierte Spieler sie an der Glaswand abprallen lassen und ihrerseits versuchen, den von der Wand zurückschnellenden Ball am Netz abzupassen um ihn dann von dort im gegnerischen Feld zu versenken. Im Gegensatz zum Tennis, wo der Schmetter- oder Überkopfball in der Regel immer gleich geschmettert wird, gibt es beim Padel verschiedene Varianten des Schmetterballs (die unter „Spezialschläge“ näher betrachtet werden).

Padel-Technik für Fortgeschrittenen: Die Spezialschläge

Es gibt im Padel einige Spezialschläge, mit denen die gegnerische Mannschaft ohne allzu viel Speed oder Härte in den Schlägen extrem unter Druck gesetzt werden kann. Hier die wichtigsten:

Bandeja: Eine Variante des Überkopfballs, der allerdings deutlich tiefer und seitlich vom Kopf geschlagen wird. Durch die seitliche Bewegung und den langen Schwung erhält der Ball viel Rotation, was es nochmal schwerer macht, ihn kontrolliert zurückzuspielen. Er eignet sich gleichermaßen als aggressiver, schnell gespielte Antwort auf einen Lob, wie auch als Defensivschlag aus voller Bewegung.

Chiquita: Dieser flach geschlagene Ball wird sowohl mit der Vorhand wie auch mit der Rückhand gespielt. Der Chiquita prallt möglichst kurz hinter dem Netz auf und fällt dem Gegner im Idealfall vor die Füße. Das zwingt ihn dazu, ihn über das Netz zu heben, satt ihn im steilen Winkel ins Feld zu spielen.

Gancho: Als Gancho bezeichnet man einen defensiv geschlagenen Überkopfball. Der Treffpunkt ist oberhalb des Kopfes, wird aber mit wenig Schwung ausgeführt. Ziel ist es, den Gancho nah ans Gitter oder die Scheibe zu platzieren, damit verschafft man sich für sein Team Zeit, sich neu auf dem Feld zu positionieren.

Vibaro: Auch der Vibaro ist eine Überkopf-Variante. Der Ball wird dabei seitlich über dem Kopf getroffen und durch eine extreme Schnittbewegung mit viel Side-Spin versehen. Optimale Platzierung ist in einer der Court-Ecken, weil er dort durch den extremen Schnitt sehr unangenehm von der Scheibe abprallt.

Autor: Christian Bonk

Padel macht nicht nur Spaß, sondern ist auch gesund!

Die Trendsportart Padel ist endlich auch in Deutschland im Aufwind. Fast wöchentlich werden neue Padel-Courts eröffnet und die Fangemeinde wächst und wächst. Padel ist nicht nur ein besonders spektakulärer, schneller Sport. Padel ist auch sehr gesund. Gesundheitsexperten, beispielsweise von den großen Krankenversicherern, sind begeistert von Padel (beispielweise Barmer Ersatzkasse) und bescheinigen der Sportart positive Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Zum selben Ergebnis kommt auch die DAK in ihrer Einschätzung. Padel gehört also schon längst zu den Sportarten, die von Medizinern ausdrücklich empfohlen werden. Hier die wesentlichen Gesundheits-Aspekte von Padel:

Padel fördert: Herz-Kreislauf-System – Kondition – Fettverbrennung  

Beim Padel ist durch die Geschwindigkeit des Spiels der gesamte Körper im Einsatz. Auch wenn im Gegensatz zu Ausdauersportarten kein Training im „aeroben Bereich“ stattfindet, ist eine Stunde Padel dennoch eine Dauerbelastung, die das Herz-Kreislauf-System stärkt. Von Vorteil ist im Gegensatz zum Tennis, dass die Pausen zwischen den Ballwechseln kürzer sind. Das liegt daran, dass die Bälle stets schnell wieder greifbar sind und du sie nicht erst hinten am Zaun aufsammeln musst. Wer regelmäßig Padel spielt, merkt dies schnell an besserer Kondition und am längeren Durchhaltevermögen auch bei der Ausübung anderer Sportarten. Die Bewegungen sind dauerhaft und vielfältig: Kurze Spurts, schnelle Richtungswechsel und Rotationen um die eigene Achse: Der ganze Körper ist permanent im Einsatz, und zwar bevorzugt mit schnellen, Kontrollierten Bewegungen. Durch diese Art der Bewegung wird auch Gewicht abgebaut. Eine Stunde Padel ist in etwa zu vergleichen mit einer Stunde Kursprogramm im Firness-Studio. 

Padel-Tennis als Ganz-Körper-Muskeltraining  

Vergleichbar intensiv wie beim Tennis werden beim Padel sämtliche relevante Muskelgruppen stimuliert und gefordert. Zunächst Oberschenkel, Waden, Gesäßmuskulatur: Durch die vielen schnellen Spurts und Richtungswechsel sind die angesprochenen Muskeln im Dauereinsatz (und machen sich bei Anfängern nach der ersten Padel-Stunde spätestens am Folgetag bemerkbar). Das gilt nicht nur für die Laufarbeit, sondern auch für die ständige Korrektur des Körpers hin zur jeweils richtigen Schlagposition sowie für Sprünge, etwa zum Schmetterball. Rumpfmuskulatur: Sie ist an jedem Schlag beteiligt, ob sie will oder nicht. Denn sowohl die Vorhand wie auch die Rückhand werden zwar durch Armschwung geschlagen, dabei aber durch eine kontrollierte Drehung des Rumpfes unterstützt. Für kraftvolle Volleys muss der Oberkörper angespannt werden, auch dabei wird die komplette Rumpfmuskulatur trainiert. Schultern, Brust, Arme: Wie bei jeder Schlägersportart profitieren dies Muskelgruppen besonders auch beim Padel. Auch wenn die Schläge einhändig ausgeführt werden, wird der andere Arm permanent für Ausgleichsbewegungen eingesetzt. Die Schulter des Schlagarms ist im Dauereinsatz, wird aber weniger stark gedehnt als beispielsweise beim Tennis. Die Schwungbewegungen beim Padel sind nämlich etwas kürzer. Der komplette Oberkörper inklusive Brustmuskulatur wird bei jedem Schlag und bei jedem Volley angespannt, um Schlagstabilität zu erreichen. Nach einer Stunde Padel gibt es also so gut wie keinen Muskel im Körper, der nicht gut durchblutet und trainiert ist.

 

Padel: Das gesunde Workout für Körper und Geist

Padel: Das gesunde Workout für Körper und Geist

Sportart für mehr Koordination & Reaktionsvermögen 

Die Ballwechsel beim Padel sind in der Regel sehr dynamisch. Vor allem am Netz erfordert dies teilweise blitzschnelle Reaktionen, Richtungswechsel und jederzeit ein genaues Beobachten des Balles. Das schult die Koordination bei jedem Schlag. Denn auch wenn es auf dem Court schnell zugeht, müssen die Bälle präzise getroffen werden, um die Gegner auf der anderen Netzseite unter Druck zu setzen. Grundsätzlich lassen sich Padelbälle am besten schlagen, wenn sie vor dem Körper getroffen werden. Die Grundschläge, Volley und Schmetterbälle müssen also sehr gut getimt werden, was den Körper ganzheitlich fordert und eine perfekte Koordination schult. Darüber hinaus wird auch das Reaktionsvermögen trainiert. Vor allem die Spieler am Netz entwickeln schon nach wenigen Padel-Stunden ein deutlich verbessertes Reaktionsvermögen und teilweise erstaunliche Reflexe.

Geringere Belastung für Gelenke und Sehnen durch Padel

Squash beispielsweise gilt als Sportart, die extreme Belastungen für die Fußgelenke und die Knie mit sich bringt. Obwohl Padel auch sehr schnell gespielt wird, trifft dies hier nicht zu. Das liegt am unterschiedlichen Belag der Courts: Der stumpfe, harte Squash-Court ermöglicht kein leichtes Rutschen, da sich die Sohle des Schuhs auf dem Kunststoff-Untergrund des Squash-Courts quasi „festbeißt“. Beim schiefen Auftreten geht die Belastung also direkt in die Gelenke. Anders sieht es beim Padel aus. Der Kunstrasen, der den Boden bedeckt, ist bei den meisten Anlagen mit Quarzsand als Einstreumaterial versehen. Auf diesem kann der Fuß des Padelspielers unmerklich rutschen und so Stöße bei schnellen Bewegungen deutlich milder abfedern als ein klassischer, glatter Hallenboden, auf dem beispielsweise Squash gespielt wird. Bei guten Spielerinnen und Spielern kann man sogar das kontrollierte Hineinrutschen in einen Ball beobachten, ähnlich wie beim Tennis. Dieses Rutschen belastet die Knöchel und Knie nicht so stark wie das abrupte Bremsen auf dem Squash-Court. Eine dämpfende Wirkung entfaltet auch der Kunstrasen selbst. Die textile Fläche ist bis zu einem Zentimeter stark und dämpft durch ihre Materialbeschaffenheit jeden Schritt beim Padel. Insgesamt ist die Belastung auf Gelenke und Sehnen etwa vergleichbar mit den Belastungen beim Tennis. Daher gilt für Padel auch dieselbe Empfehlung von Sportärzten: Padel kann bis ins hohe Alter gespielt werden und das Verletzungsrisiko ist geringer als bei vielen anderen Ballsportarten. 

Padel unterstützt die soziale Komponente und den Stressabbau  

Viele Berufstätige suchen Sportarten, bei denen sie nicht nur etwas Gutes für ihren Körper tun, sondern auch so richtig abschalten können. Zu diesen Sportarten gehört Padel zu 100 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass auch Anfänger schon schnell in den Matchmodus einsteigen. Jeder kennt das Phänomen: Sobald um Punkte gespielt wird, steigt die Konzentration bedingt durch den gesunden Ehrgeiz, nicht verlieren zu wollen. Folglich schaltet das Gehirn auf Fokussierung – die Sorgen und Nöte des Alltags werden ausgeblendet und die Padel-Stunde verfliegt wie im Nu.
Last but not least ist auch der soziale Aspekt beim Padel gesundheitsfördernd. Da grundsätzlich im Team gespielt wird, fördert Padel den Gemeinschaftssinn und wirkt sich durch das angenehme „Gruppenerlebnis“ absolut positiv auf die Psyche aus. Das gilt im Übrigen auch für ein gemeinsames Getränk nach dem Match. Die soziale Komponente macht das Sporterlebnis rund – und aus jedem Padel Match einen „Mini-Urlaub“, der den Alltag vergessen lässt und positive Energie schafft.   

Fazit: Padel ist eine ganzheitlich positive Sportart, die Körper und Geist gleichermaßen beflügelt und jede Menge positive Energie freisetzt. 

 

Autor: Christian Bonk 

Für Padel-Einsteiger: So glänzt du garantiert auf dem Court

Achtung: die noch junge, dynamische Sportart Padel ist auf dem Vormarsch. Es scheint so einfach, du gehst mit Freunden auf den Padel Court, leihst dir einen Schläger und schon könnt ihr ins Match starten. Doch obwohl Padel schnell und leicht zu erlernen ist, fehlt oft das Basiswissen für einen einwandfreien Start. Deshalb haben wir Tipps für dich, damit du dich von Beginn an geschickt anstellst!

Das Aufwärmen vor dem Match nicht vernachlässigen

Das oberste Gebot eines jeden Sportlers: das Aufwärmen. Wir vergessen😉 es gerne mal vor dem Sport, doch kann es den entscheidenden Unterschied ausmachen. Also nimm dir zehn Minuten Zeit für das Warm-up, bevor du auf den Court gehst. Du wärmst nicht nur deine Muskulatur auf und bringst deinen Kreislauf in Schwung, sondern beugst auch Verletzungen vor.

Den richtigen Padelschläger auswählen

Die stärkste Waffe beim Padel ist dein Schläger. Auf den ersten Blick scheint es nicht einfach zu sein, die perfekte Auswahl zu treffen. Abhängig von dem jeweiligen Spielniveau und -stil, variieren Eigenschaften, wie das Gewicht, die Schlägerform und die Balance. Mit den richtigen Informationen oder der richtigen Beratung, sollte es aber kein Problem sein den passenden Padelschläger zu finden. Gerade für Padel-Anfänger ist es maßgeblich für den Erfolg, einen Schläger zu wählen, der das Gefühl von Ballkontrolle und Sicherheit verleiht. Eine runde Schlägerform ist genau auf diese Faktoren zugeschnitten, der größere Sweet Spot mittig des Schlägers, verzeiht ungenaue Treffer.
Mehr Fakten über den perfekten Padelschläger für Einsteiger und drei Empfehlungen von uns, findest du hier. Oder schau direkt in unserem Padelshop vorbei und entdecke die komplette Vielfalt an Schlägern und Co.

Ein Teamplayer sein

Das Schöne am Padel ist doch, dass es ausschließlich im Team gespielt wird, also zwei gegen zwei. Euer Ziel ist es, gemeinsam das Netz abzudecken und keinen Ball durchzulassen. Stimme dich im Vorfeld mit deinem Doppelpartner ab, ob ihr euch auf der Einstands- oder Vorteilsseite wohler fühlt. Bleib auf deiner Seite und versuche immer wieder in deine Position zurückzukehren. So steht einem aufregenden Match mit langen, spektakulären Ballwechseln nichts mehr entgegen.

Die Bedeutung des Aufschlags nicht unterschätzen

Der Aufschlag gehört zu den absoluten Basics, deswegen könntest du vielleicht denken er sei weniger entscheidend, um punkten zu können. Doch falsch gedacht! Dein Aufschlag ist wohl das wichtigste Werkzeug im Match. Du hast die Chance mit deinem Doppelpartner ans Netz vorzurücken und aggressiv den Punkt zu bestimmen – durch Serve und Volley werden die Spiele gewonnen. Anderenfalls gibst du deinem Gegner die Chance euch unter Druck zu setzen. Achte darauf den Ball unterhalb der Höhe deiner Hüfte zu spielen, oberhalb der Hüfte gilt als Fehler und das kann schnell zum Doppelfehler führen. Übe regelmäßig deinen Aufschlag und lasse in Zukunft deinem Gegner bei deinem Aufschlag keine Chance mehr!

Ballkontrolle vor Power

Um auf dem Court glänzen zu können, braucht es kein überschwängliches Maß an Kraft, vielmehr spielt die Präzision eine tragende Rolle. Ein gut platzierter Ball vor die Füße deines Gegners ist häufig mehr wert als ein harter Ball genau auf den Schläger. Bevor du den Ball mit voller Wucht über das Netz hauen kannst, musst du dich erstmal in Geduld üben. Kontrolle ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Es gilt ein Gefühl für den Ball zu erlangen, ihn konstant und sicher platzieren zu können, ehe du Geschwindigkeit mit ins Spiel bringen kannst.

Die Wände ins Spiel einbeziehen

Padel vereint Tennis und Squash. Der Court wird durch vier Wände eingegrenzt. Vor allem für Tennisspieler ist es ungewöhnlich, den Ball an sich vorbei, gegen die Wand fliegen zu lassen. Doch es ist genau das, was Padel so spannend macht – der Ball prallt gegen die Wand, springt ab und wechselt die Richtung. Es wird eine gewisse Zeit dauern, bis du ein Gefühl dafür bekommst, wie der Ball sich im Spiel mit der Wand verhält. In einigen Spielsituationen wird es nicht mehr möglich sein den Ball direkt anzunehmen, vor allem wenn er hinter die Aufschlaglinie fällt. Hier ist es ratsam, den Ball zuerst an die Wand prallen zu lassen, was dir etwas Zeit verschafft, ihn auf die gegnerische Seite zu bringen.