,

Matchpraxis: Die effektivsten und häufigsten Schläge auf dem Padelcourt

Matchpraxis: Die effektivsten und häufigsten Schläge für den Padel-Court

Padel und Tennis ähneln sich in vielen Details. Auch die Schläge sind miteinander vergleichbar, wenn auch durch die unterschiedlich gestalteten Schläger in der technischen Ausführung nicht identisch. Gleichwohl gibt es als Basisschläge die Vorhand und die Rückhand. Sie werden im Padel in der Regel als Slice-Bewegung ausgeführt, wobei der Ball Unterschnitt bekommt. Topspin-Bälle, die beim Tennis das moderne Spiel dominieren, gibt es beim Padel aufgrund der Beschaffenheit des Padelrackets nicht. Es ist so gut wie unmöglich, dem Padelball Vorwärtsdrall mit auf seinen Weg zu geben. Zur Griffhaltung ist zu sagen, dass auch beim Padel ähnlich Griff-Varianten wie beim Tennis die populärsten sind. So wenden die meisten Spielerinnen und Spieler für die Vorhand eine Art „Continental-Griff“ an, bei dem die Haupt-Handfläche den Griff vertikal greift und dann mit den Fingern umschließt. Für den beim Padel üblichen Slice-Schlag auf der Rückhandseite empfiehlt sich der leicht abgeschwächte Griff der einhändigen Tennis-Rückhand. Dabei umgreift die Schlaghand den Racket-Griff von schräg oben, so dass die Schlagfläche bei seitlich ausgestrecktem Schlag leicht geöffnet ist.

Die Basics: Aufschlag & Return im Padel

Im Gegensatz zum Tennis wir der Aufschlag beim Padel von unten ausgeführt. Dazu lässt der Aufschlagende den Ball einmal auf dem Court aufspringen und schlägt ihn dann mit der Vorhand über das Netz in schräg gegenüberliegende Aufschlagfeld. Gute Aufschläger versuchen, den Ball so zu platzieren, dass er ganz in der Nähe der Glasscheibe im äußersten Eck des Aufschlagfeldes aufkommt, was den Rückschlag enorm erschwert. Eine andere Variante ist der Aufschlag „durch die Mitte“ in die Nähe der Mittellinie des Aufschlagfeldes, um den Rückschläger zu überraschen.
Als klassischer Return bevorzugen versierte Padelspieler einen hart geschlagenen Cross-Ball, der möglichst flach über das Netz fliegt. Dieser ist sowohl als Volley wie auch als herkömmlicher Schlag mit einer Bodenberührung des Balls nur schwer spielbar. Die andere, oft praktizierte Return-Variante ist ein gefühlvoller Lob, der möglichst nah an der hinteren Glasscheibe aufspringt.

Aggressive Punktejagd: Volley am Netz

Eingespielte Padelteams versuchen im Verlauf des Ballwechsels, so oft wie möglich gemeinsam die Netzposition einzunehmen. Denn hier werden tödliche Volleys gespielt, um den Punktgewinn zu sichern. Volleys werden mit derselben Schlagbewegung wie beim Tennis gespielt. Sowohl bei Vorhand wie bei Rückhand erfolgt eine kurze Bewegung des Schlagarms nach vorne unten, um den Ball mit Speed und im Winkel im gegnerischen Feld so zu platzieren, dass der Gegner keine Rückschlag-Chance hat.

Die sanfte Waffe: Der Lob

Lobs spielen im Padel eine herausragende Bedeutung. Dicht an die rückwärtige Scheibe gespielt bereiten sie der gegnerischen Paarung große Schwierigkeiten für einen effektiven Rückschlag. Ferner verschafft ein Lob genügend Zeit, um ans Netz aufzurücken um in die Position für einen Winner-Schlag per Volley oder Schmetterball zu kommen. Lobs lassen sich sowohl mit der Vorhand wie auch mit Rückhand im Prinzip aus jeder Situation einsetzen, um das Tempo zu ändern und die Gegner in eine verzwickte Situation zu bringen. Allerdings birgt der Lob bei falscher Ausführung – wenn er also nicht hoch und lang genug gespielt wird – auch die Gefahr, sofort einen tödlichen Schmetterball zu kassieren.

Die dynamische Lobantwort: Der Schmetterball

Beim Padel gibt es im Prinzip eine einzige Schlagvariante, die zum sofortigen, unwiderruflichen Punktgewinn führt: ein knallhart geschlagener Schmetterball, der in einem solchen Winkel in das Feld gedroschen wird, dass er über die hintere Glaswand aus dem Court herausspringt. Schmetterbälle mit flacherem Winkel sind nicht unbedingt sofort tödlich, weil versierte Spieler sie an der Glaswand abprallen lassen und ihrerseits versuchen, den von der Wand zurückschnellenden Ball am Netz abzupassen um ihn dann von dort im gegnerischen Feld zu versenken. Im Gegensatz zum Tennis, wo der Schmetter- oder Überkopfball in der Regel immer gleich geschmettert wird, gibt es beim Padel verschiedene Varianten des Schmetterballs (die unter „Spezialschläge“ näher betrachtet werden).

Padel-Technik für Fortgeschrittenen: Die Spezialschläge

Es gibt im Padel einige Spezialschläge, mit denen die gegnerische Mannschaft ohne allzu viel Speed oder Härte in den Schlägen extrem unter Druck gesetzt werden kann. Hier die wichtigsten:

Bandeja: Eine Variante des Überkopfballs, der allerdings deutlich tiefer und seitlich vom Kopf geschlagen wird. Durch die seitliche Bewegung und den langen Schwung erhält der Ball viel Rotation, was es nochmal schwerer macht, ihn kontrolliert zurückzuspielen. Er eignet sich gleichermaßen als aggressiver, schnell gespielte Antwort auf einen Lob, wie auch als Defensivschlag aus voller Bewegung.

Chiquita: Dieser flach geschlagene Ball wird sowohl mit der Vorhand wie auch mit der Rückhand gespielt. Der Chiquita prallt möglichst kurz hinter dem Netz auf und fällt dem Gegner im Idealfall vor die Füße. Das zwingt ihn dazu, ihn über das Netz zu heben, satt ihn im steilen Winkel ins Feld zu spielen.

Gancho: Als Gancho bezeichnet man einen defensiv geschlagenen Überkopfball. Der Treffpunkt ist oberhalb des Kopfes, wird aber mit wenig Schwung ausgeführt. Ziel ist es, den Gancho nah ans Gitter oder die Scheibe zu platzieren, damit verschafft man sich für sein Team Zeit, sich neu auf dem Feld zu positionieren.

Vibaro: Auch der Vibaro ist eine Überkopf-Variante. Der Ball wird dabei seitlich über dem Kopf getroffen und durch eine extreme Schnittbewegung mit viel Side-Spin versehen. Optimale Platzierung ist in einer der Court-Ecken, weil er dort durch den extremen Schnitt sehr unangenehm von der Scheibe abprallt.

Autor: Christian Bonk