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Training zu zweit auf dem Padel-Court: Teil 1

Training zu zweit auf dem Padel-Court: Teil 1

Beim Padel spielen grundsätzlich vier Spieler/innen auf dem Court, zumindest, wenn es um Punkte geht. Aber manchmal finden sich keine vier Spieler/innen zusammen oder man nutzt einen gebuchten Court gezielt, um zu zweit zu trainieren. Das ist in der Anfangsphase durchaus empfehlenswert, denn um sichere Schläge zu lernen, braucht es wie auch beim Tennis Routine und Sicherheit. Das stellt sich im Match natürlich kaum ein, weil der gemachte Punkt oder die vermiedenen Fehler im Vordergrund stehen.
Wir haben uns bei den Trainern der Padel Sportagentur Aywana danach erkundigt, welche Trainingsspiele für Anfänger zu zweit sinnvoll sind. Hier nun die Einführung mit Spielformen, die sich für diejenigen eignen, die den Ball schon sauber treffen, weil sie eventuell Erfahrung vom Tennis oder anderen Rückschlag-Sportarten mitbringen. Es handelt sich um Rhythmus-Übungen, die auch beim Einspielen vor einem Match in der Regel beim Aufwärmen Anwendung finden.

Grundsätzlich gilt für die Übungen, dass bei unterschiedlichen Positionen nach fünf Minuten gewechselt wird. Übungen mit gleicher Position beider dauen etwa zehn Minuten.

Slice-Schläge vor die Aufschlaglinie

Zum Warm machen sollte der Ball locker übers Netz geschlagen werden, so dass er einen Meter vor der Aufschlaglinie aufkommt und vom Partner locker nach dem Aufspringen wieder zurückgeschlagen wird. Tempo und Rhythmus entsprechen etwa dem Einspielen beim Tennis, es geht nicht darum, viel zu laufen, sondern den Schlagarm auf Temperatur zu bringen. Es empfiehlt sich übrigens (besonders für Tennisspieler) dabei ausschließlich mit dem Hammergriff und sowohl die Vorhand wie auch die Rückhand mit leichtem Slice zu spielen. Mit etwas Übung sollten Ballwechsel zustande kommen, bei denen jeder zehn Schläge macht, bevor ein Fehler passiert.

Grundschläge mit Bounce an der hinteren Glasscheibe

Bei der nächsten Übung wird die Scheibe mit einbezogen, gespielt werden Vor- und Rückhand idealerweise im Wechsel. Nun werden die Grundschläge leicht hinter die Aufschlaglinie platziert. So lässt der rückschlagende Spieler den Ball an der Scheibe abprallen, um ihn dann mit ähnlicher Länge zurückzuschlagen. Dazu empfiehlt sich auf einer Feldhälfte zu spielen, damit der Ball eher gerade von der Scheibe zurückspringt und dann in Hüfthöhe zurückgeschlagen wird. Wer hier Zehner-Ballwechsel zustande bekommt, hat bereits solide Grundschläge. Auch sollte der Slice als Schlag bevorzugt werden. Denn durch den Rückwärts- und Seitwärtsdrall ist er deutlich unangenehmer zurückzuspielen, als ein gerade geschlagener Vorhand- oder Rückhand-Schlag. Die schwierigere Variante zu dieser Übung ist dieselbe Übung mit Cross-Schlägen, wobei die Spieler diagonal zueinanderstehen, hierzu ist schon eine große Portion Sicherheit notwendig.

Volley-Grundschlag-Übung ohne und mit Scheibe

Bei der dritten Übung steht einer der Spieler etwa einen Meter vom Netz entfernt, sein Partner im gegenüber hinter der Aufschlaglinie, von wo er Grundschläge auf den Netzpartner ausführt. Dieser volliert zunächst wie bei Übung eins vor die Aufschlaglinie, der Partner lässt den Ball einmal aufspringen und spielt ihn sofort zurück. Funktioniert das beiderseits gut, wird die Glasscheibe mit eingebunden, wie bei der Übung zuvor mit den Grundschlägen. Der vollierte Ball landet nun also hinter der Aufschlaglinie. Der Volleyspieler trainiert dabei seine Präzision beim Volleyspiel, der Grundlinienspieler schult seine „Glaswand-Rückschlag-Technik“.

Lob-Übung mit Scheibe

Da der Lob ein so entscheidender Schlag im Padel ist, sollte auch er ins Zweier-Trainingsprogramm einfließen. Für die Ausgangsposition postiert sich ein Spieler einen Meter vor dem Netz, Spieler zwei steht im Gegenüber an der Grundlinie. Er überlobt den Netzspieler und rückt vor zum Netz. Der Rückschläger erläuft den Lob und spielt ihn seinerseits wieder als Lob über den aufgerückten Mitspieler. Beide versuchen, ihre Lobs so nah wie möglich an die Scheibe zu spielen. Dabei kann auch wunderbar trainiert werden, sehr eng an die Scheibe platzierte Lobs direkt über die Scheibe ins gegenüberliegende Feld zurückzuspielen. Dabei muss darauf geachtet werden, den Ball im spitzen Winkel gegen die Scheibe zu spielen, damit er eine Flugbahn annimmt, die für die Netzüberquerung ausreicht. Auch hier sind zehn kontrollierte Ballwechsel das gewünschte Ziel.

Match-Ausklang im „Cross-Modus“

Rechnet man für jede der beschriebenen Übungen etwa zehn Minuten ein, bleiben bei einer gebuchten Stunde noch 20 Minuten Spielzeit übrig. Die sollten dann für ein Match genutzt werden, in dem die geübten Elemente vorrangig gespielt werden. Dieses Match spielen die beiden Trainingspartner vorzugsweise diagonal. Also sind nur Bälle gültig, die im Feld schräg gegenüber auftreffen, generell eine spannende Spielvariante für zwei Spieler.

 

Autor: Christian Bonk