Der Padel-Court im Detail

Viele Tennis-Clubs und Sportvereine spielen mit dem Gedanken, sich einen Padel-Platz anzuschaffen. Inzwischen gibt es in ganz Europa Anbieter, die von der Planung über die Installation bis hin zur Wartung Padel-Plätze als Komplett-Paket anbieten. Vor oder bei der Auswahl des geeigneten Court-Bauers sollte auf jeden Fall sichergestellt werden, dass der geplante Court auch den derzeitigen internationalen Anforderungen entspricht. Das ist nämlich die Voraussetzung dafür, dass Courts auch für eventuelle Liga-Spiele zugelassen sind und darüber hinaus auch „offizielle“ Turniere auf dem oder den Courts ausgetragen werden dürfen. Maßgeblich für die Parameter eines „offiziell zugelassenen Courts“ ist die Weltorganisation FIP mit Sitz in Katar. Sie verwaltet und überwacht das international verbindliche Regelwerk rund um den Padel-Sport, dazu gehör auch die Definition des Courts.

Padel-Court: Die verbindlichen Maße und Vorschriften

Das Spielfeld misst 10 mal 20 Metern (Innenmaße) mit einer Toleranz von 0,5 Prozent. Dieses Rechteck wird durch ein Netz in zwei Hälften geteilt. Auf beiden Seiten und parallel zum Netz befinden sich im Abstand von 6,95 Meter die Servicelinien. Der Abstand zwischen dem Netz und den Aufschlaglinien wird durch eine senkrechte Linie, die sogenannte zentrale Aufschlaglinie, in zwei Hälften geteilt. Die zentrale Serviceline muss 20 Zentimeter über die Anschlusslinie hinausragen. Alle Linien müssen eine Breite von fünf Zentimeter aufweisen. Die Farbe der Linien ist vorzugsweise weiß oder schwarz, um einen besseren Kontrast zur Farbe zu erzielen. Die lichte Höhe über dem Court muss mindestens sechs Meter betragen, in diesen gedachten Quader dürfen keine Gegenstände oder Installationen hineinragen (beispielsweise eine Flutlichtanlage).
Das Netz muss die komplette Breite des Courts in zwei Hälften teilen. Und in der Mitte 88 Zentimeter hoch sein. An den Netzpfosten, die 1,05 Meter hoch sein müssen, darf die Netzhöhe maximal 92 Zentimeter betragen.

Die hinteren Wände und die Seitenwände 

Der Court muss vollständig umschlossen sein. Die von innen gemessenen Enden müssen 10 Meter lang sein und die Innenlänge der Seiten 20 Meter lang. Erlaubt ist ein Mix aus Metall-Gitter und Glas, bei dem in Europa ausschließlich bruchsicheres Glas verwendet werden darf, das der Norm European Union: EN 12150-1 entspricht. Alternativ erlaubt die Vorschrift auch andere, nicht transparente Baumaterialien wie Stein, Beton oder Holz, solange ein einheitliches Abspringen des Balls durch plane Flächen gewährleistet ist. In Europa sind allerdings Gitter-Glas-Konstruktionen Standard. Der Metallzaun sollte aus Rauten oder Quadraten bestehen, die einfach gedreht oder gelötet sind, jedoch immer mit diagonalen Löchern. Diese nicht kleiner als 5 Zentimeter im Durchmesser und nicht größer als 7,08 Zentimeter sein. Die empfohlene Drahtstärke liegt zwischen 1,6 mm und 3 mm.
Die Rückwände bestehen aus einer Kombination aus Glas und Gitter, ebenso die hinteren seitlichen Court-Begrenzungen.

Prinzipiell müssen die Übergänge (Streben) zwischen den Scheiben und Gitter-Elementen so konstruiert sein, dass innen eine plane Fläche entsteht, die einen sauberen Sprung des Ball garantiert. Es dürfen keine spürbaren Kanten oder Spalten durch die Verbindung der Elemente entstehen.

Der Bodenbelag des Padel-Courts

Als Bodenbelag hat sich in Europa Kunstrasen durchgesetzt, der mit Sand eingestreut wird. Der Kunstrasen muss der Norm UNE 41958 IN für Sportböden entsprechen, die sichtbare Faserlänge der einzelnen „Rasenfasern“ darf 12 bis 13 Millimeter betragen. Als Einstreusand kommt Quarzsand zum Einsatz und zwar in beträchtlichen Mengen. Bei der Ersteinstreuung sind zwei bis drei Tonnen Sand üblich, wobei regelmäßig nachgesandet werden muss.

Der Court-Zugang auf beiden Seiten

Der Zugang zum Spielfeld erfolgt an beiden Seiten oder nur an einer davon und muss symmetrisch zur Mitte sein. Es kann sein, dass es einen gibt oder zwei auf jeder Seite, mit oder ohne Tür. In einem Court ohne Tür wird auf dem Boden in Zugangsbereich eine stabile Struktur installiert, die den Rahmen des Eingangs trägt. Die Zugangsmaße müssen wie folgt gestaltet sein:

– Bei einem seitlichen Zugang pro Seite muss die Öffnung mindestens 1,05 x 2,00 Meter und maximal 2,00 x 2,20 Meter Breite x Höhe aufweisen.

– Bei zwei seitlichen Zugängen pro Seite müssen die Öffnungen mindestens 0,72 x 2,00 m und maximal 1,00 x 2,20 m Breite x Höhe aufweisen

Hinweis: Wer sich für den Bau eines barrierefreien, geförderten Courts entscheidet, muss die Breite der Zugänge mit dem Fördergeld-Geber absprechen.

Allgemeine Hinweise zum Padel-Court-Bau

Die Firmen, die in Europa den Bau von Padel-Courts anbieten, offerieren Interessenten in der Regel ausschließlich regelkonforme Court-Varianten. Als Preise für einen Padel-Court – damit ist der reine Court ohne Bodenvorarbeiten gemeint – werden in der Regel 25.000 bis 35.000 Euro genannt. Allerdings sollte bei der Kalkulation der Posten „Bodenarbeiten“ frühzeitig geprüft werden. Denn, wie auch jeder Tennisplatz, benötigt ein Padel-Court einen professionell gestalteten Untergrund. Diese Vorarbeiten bieten die Court-Bauer in der Regel auch mit an, allerdings sind da Kosten seriös kaum zu schätzen. Es gibt viele Padel-Projekte, bei denen die Vorbereitungsarbeiten teurer waren als der eigentliche Court. Inzwischen werden am Markt auch gebrauchte Courts angeboten, die beispielsweise in Schweden abmontiert werden. Schweden ist das einzige Land Europas, in dem der Padel-Peak anscheinend vorbei ist und wo haufenweise Courts leer stehen oder schließlich „rückgebaut“ werden, um sie andernorts neu aufzustellen.

Vor allem bei Outdoor-Courts sollte auch der Pflege-Aufwand sowie die Abnutzung des Courts durch Witterungseinflüsse ins Kalkül mit einfließen. Denn auch eine gut gepflegte Spielfläche beispielsweise muss bei einer Outdoor-Lösung nach vier bis sechs Jahren ersetzt werden.

Fördermöglichkeiten oder Finanzierung prüfen

Wir hatten in einem früheren Blogbeitrag schon auf die diversen Fördermöglichkeiten hingewiesen, die vor allem einen Padel-Platz für Vereine sehr reizvoll machen. Es lohnt sich unbedingt auch die Überlegung, einen barrierefreien Padel-Platz für inklusive Sportangebote zu planen. Dafür gibt es spezielle Fördermöglichkeiten.

Einige Anbieter von Padel-Courts treten auch gleichzeitig als Investoren auf oder vermitteln diese. Grundlage bei solchen Finanzierungsmodellen ist dann eine fixe Beteiligung des Geldgebers an den Einnahmen aus der Court-Vermietung. Gerade bei sehr guten Lagen oder Standorten mit hoher Frequenz rentieren sich solche Finanzierungskonzepte unter Umständen. Bei eher geringer Auslastung sind solche Konzepte natürlich risikobelastet.

Fazit: Es sprechen viele gute Gründe für den Bau eines Padel-Courts – vor allem für Vereine. Allerdings sollte nicht unterschätzt werden, dass gute ausgelastete und damit Geld einspielende Courts einen enormen Aufwand des „Betreibers“ nötig machen. Ein Court in eher einsamer Lage, der lediglich über ein elektronisches Buchungssystem buchbar ist und „um den herum“ kein Padel-Leben stattfindet, kann schnell zur Kostenfalle werden.

 

Autor: Christian Bonk

Die Nähe von Padel und Tennis sorgt auch für viele Überschneidungen beim „Wording“ auf und neben dem Padel-Court. Neben den vielen Gemeinsamkeiten, etwa der Zählweise beim Match und einigen Grundschlägen wie Vorhand, Rückhand und Volley gibt es allerdings auch eine Menge Ausdrücke, die es ausschließlich beim Padel gibt, oder die eine andere Bedeutung haben als die gleich oder ähnlich lautenden Begriffe im Tennis. Hier grundlegende Begriffe, die du kennen solltest, wenn du regelmäßig auf dem Padel-Court trainierts und auch hin und wieder an Turnieren teilnimmst. Die Schlagvarianten, die es nur beim Padel gibt, beschreiben wir in einem separaten Blogbeitrag. Hier zunächst die „Grundbegriffe“ rund um Padel und Schlagtechnik.

Spin – bewusst erzeugte Ballrotation

Erfolgreiche Padelleros spielen den Großteil ihrer Schläge mit reichlich Spin. Das tun Tennisspieler natürlich, jedoch dominieren beim Tennis eindeutig der Topspin (Bälle mit Vorwärts-Rotation) und der sauber „unterschneidende“ Slice-Schläge, die dem Ball eine Rückwärtsrotation mit auf den Weg geben. Beim Tennis prägen diese zwei Grundvarianten von Spin das moderne Spiel von der Grundlinie prägen. Im Padel gibt es viel mehr Spin-Varianten, die grundsätzlich auf dem Slice basieren, Topspin spielt eine untergeordnete Rolle. Das liegt schon daran, dass die glatte Fläche der Padel-Rackets nicht soviel Vorwärtsrotation möglich macht, wie die Bespannung eines Tennisschlägers. Wicht bei den Slice-Varianten im Padel ist das Absprungverhalten des Balls an der Scheib oder dem Gitter. Bälle mit Backspin und/oder Slice springen in einem nach unten und seitlich orientierten Winkel von der Scheibe ab, was den sauberen Rückschlag enorm erschwert.

Spin durch den Hammergriff erzeugen

Wer als Padel-Anfänger etwas Zeit, Fleiß und Geld in Trainerstunden investiert, wird höchst wahrscheinlich zunächst mit dem so genannten Hammergriff spielen, den Trainer gerade im Anfänger-Bereich unisono Empfehlen. Bei diesem Griff wird der Schläger gerade von oben gegriffen, als würde man einen gewöhnlichen Hammer zur Hand nehmen. Mit dem Hammergriff sind prinzipiell alle Schläge zu spielen, Volleys und Schmetterbälle inklusive. Der Griff führt dazu, dass bei vielen Schlagvarianten die Schlagfläche leicht geöffnet ist, was auf ganz natürliche Weise einen Unterschnitt, also Slice verursacht.

Lob: Der Lob spielt für erfolgreiches Padel-Spiel eine entscheidende Rolle. Möglichst es, aus der passiven Position in die aktive zu wechseln, in dem er das gegnerische Team aus der Netzposition verbannt. Darüber hinaus ist er ein probates Mittel, um aus einer brenzligen Verteidigungssituation herauszukommen und Zeit zu gewinnen. Der Lob wird gerade oder auch mit etwas Unterschnitt gespielt, was ihn vor allem, wenn er in der Nähe der Scheibe auf springt, sehr gefährlich und schwer rückschlagbar macht.

Smash: Mit Smash werden im Padel die Überkopfbälle, oft als Antwort auf einen Lob, bezeichnet. Neben dem geraden Smash, der in etwa der Schlagtechnik beim Tennis nachempfunden ist, gibt es im Padel sehr viele Varianten, wie etwa den Bandecha, den Vibora oder den Kick-Smash (diese Schläge und ihre Ausführung werden in einem Folgebeitrag exakt beschrieben).

Dropshot: Dieser Schlag wird auch als Stoppball bezeichnet und soll den Gegner überraschen. Er wird ganz kurz hinters Netz gespielt, gerne auch in Nähe des Gitters. Ein kurz hinters Netz und oft vor die Füße gespielter Ball, meist mit Rückwärtsdrall gespielt, um den Gegner damit zu überraschen.

Golden-Point: Mit dieser Regel wird bei den meisten Turnieren verhindert, dass einzelne Spiele sich zu sehr in die Länge ziehen, weil immer wieder Einstand und Vorteil gezählt wird. Der Golden-Point wird beim ersten Einstand angewendet, also bei 40 : 40. Dabei darf die rückschlagende Mannschaft entscheiden, auf welche Seite der Aufschlag erfolgt. Wer den Golden-Point-Ballwechsel für sich entscheidet, gewinnt das Spiel.

Americano-Turnier: Das Americano ist eine beliebte Turnierart „auf Zeit“. Man tritt als Einzelspieler/In an und spielt das Erste Match beispielsweise 20 Minuten mit einem zugelosten Partner. Nach Ende der Spielzeit wird das Ergebnis notiert. Im zweiten Match werden die Partner neu zugeteilt, dabei wechseln die Paare, die ihr Match verloren haben, in der Court-Hierarchie nach unten und die Gewinner-Teams einen Court nach oben. Die neuen Partner werden idealerweise so zugeteilt, dass jeder Spieler so weit wie möglich auf seiner Stammseite spielt, also recht oder links. Das Americano gewinnen die Spieler, die aus allen Matches die meisten Spielgewinne erzielt haben.

News aus der Padel Profi-Welt

Nach dem Erfolg beim Profi-Turnier in Brüssel konnten Fede Chingotto und Ale Galan ihre Siegesserie beim Turnier in Sevilla ebenso fortsetzen wie Delfi Brea und Bea Gonzalez in der Damen-Konkurrenz. Für Bea und Delfi, die mit dem Sieg im Finale wie Gonzalez nach ihrem Erfolg im Halbfinale Gemma Triay in der FIP-Rangliste überholten (Brea ist nun Nummer 4 der Weltrangliste, Bea Nummer 3), ist es nun der dritte Titel in Folge.

In Venezuela wurde das Chingotto-Galan-Paar (sofort „Chingalan“ genannt) zum ersten Mal gesehen, und inzwischen gehören sie zu den absoluten Top-Teams auf der Tour. Im Finale im Estadio de la Cartuja, das in der Turnierwoche über 35.000 Zuschauer zählte, standen ihnen die Routiniers Franco Stupaczuk und Martin Di Nenno gegenüber. Den ersten Satz entschieden Chingotto-Galan im Tiebreak für sich, Durchgang 2 ging mit 6:4 an das spanisch-argentinische Super-Duo

Autor: Christian Bonk

FIP Senioren-Padel-Weltmeisterschaft in Alicante: Patrick Rafter für Australien am Start

Die diesjährige Padel Senioren WM in Alicante war ein riesiges Sport-Spektakel mit über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 31 Nationen. Auch Australien hatte ein Team gesendet und zwar eines mit äußerts prominenter Beteiligung. Die Ex-Tennislegende und ehemalige Nummer 1 der ATP Weltrangliste Patrick Rafter trat im Landestrikot Australiens für sein Team an. In seiner äußerst erfolgreichen Tennis-Karriere war er vom 26. Juli 1999 bis zum 1. August 1999 eine Woche lang die Nummer 1 der Tennis-Herren-Weltrangliste. Der Serve-and-Volley-Spezialist konnte 1997 und 1998 die US Open für sich entscheiden, weitere größte Erfolge waren zwei Wimbledon-Finale in 2000 und 2001. Rafter war auch als Doppelspieler sehr erfolgreich und konnte 1999 unter anderem den Doppelwettbewerb bei seinem Heim-Grand Slam in Melbourne an der Seite von Jonas Björkmann für sich entscheiden.

Pat Rafter ist seit Jahren leidenschaftlicher Padel-Spieler und einer der wichtigsten Botschafter des Trendsports in seiner australischen Heimat. In einem kurzen Interview spricht er über seine Leidenschaft für Padel und den Siegeszug von Padel in Down Under. Auch mit 51 Jahren hat Pat Rafter seine Champion-Mentalität nicht verloren: Nachdem er Anfang des Jahres zwei Turniere gespielt hatte (FIP RISE Australian Open und FIP Promotion Melbourne), setzte der Australier sein Abenteuer mit der australischen Mannschaft bei den FIP Seniors fort und trat bei den Padel-Weltmeisterschaften in La Nucía (Alicante) an. Am Rande des Turniers beantwortet der ehemalige Superstar drei Fragen zu seiner Padel-Leidenschaft.

Pat, wie ist es, heute Padel zu spielen, nachdem man ein Top-Tennisspieler war?

Pat Rafter: „Es ist eine andere Disziplin und genau deshalb mag ich sie. Eine neue Herausforderung mit viel Spaß und bei mir mit großer Lust dazuzulernen. Auch wenn ich jetzt 51 bin versuche ich Tag für Tag, besser zu werden und meine Technik zu optimieren. Zu den großen Unterschieden gehört natürlich auch die Tatsache, dass man immer einen Partner auf dem Platz hat. Beim Padel ist es so, als würde man Schach mit Gegnern spielen, man muss versuchen, sie auszutricksen und eine bessere Strategie durchzusetzen.“

Wie siehst Du die Zukunft von Padel in Australien?

„Padel in Australien wächst, es ist ein noch bedächtiger, aber stetiger Prozess. Wir müssen als Botschafter die Verbreitung weiter unterstützen und viele Menschen für diesen faszinierenden Sport begeistern. Und wer weiß, vielleicht schaffen wir es in zehn Jahren, Spanien zu schlagen!“

Wie hast du diesen gigantischen Teamwettbewerb erlebt?

„Am meisten habe ich bei den Spaniern zugeschaut, die sind wirklich sehr gut. Aber ich habe aus anderen Nationen, die bei den FIP Seniors World Padel Championships gespielt haben, sehr starke Spieler gesehen. Man lernt immer etwas, indem man ihnen beim Spielen zusieht. Und im Allgemeinen habe ich bei diesem außergewöhnlichen Turnier wie diesem das Gefühl des Teamzusammenhalts sehr genossen. Ich mag meine Teamkollegen und mit ihnen zusammen zu sein und zusammen zu spielen. Es war sehr aufregend für mich und ich habe eine Menge gelernt“.

Info: Die Ergebnisse der diesjährigen FIP Seniors World Padel Championships bestätigten eine Erwartung und überraschten mit einer kleinen Sensation. Während die Spanier bei den Frauen ihren Weltmeistertitel bestätigten, setze sich in einem packenden Finale bei den Herren Argentinien als Weltmeisterteam durch. Damit haben Spanien und Argentinien einmal mehr ihre Vormachtstellung im weltweiten Padel untermauert.

 

Autor: Christian Bonk

FIP Senioren-Padel-Weltmeisterschaft in Alicante

Seit Montag dieser Woche findet die dritte Ausgabe der FIP Seniors World Padel in Nucia bei Alicante statt. FIP-Präsident Luigi Carraro fand emotionale Worte bei seiner Eröffnungsrede: „Ihr seid diejenigen, die Padel in der Welt großartig gemacht haben“. 31 Teams aus aller Welt kämpfen in den Altersklassen +35, +40, +45, +50 und +55 um die diesjährigen Weltmeistertitel in ihrer Alterskategorie im Damen- und Herren-Wettbewerb. „Bei der dritten Ausgabe der FIP Seniors World Padel Championships hier zu sein, ist großartig“, so Luigi Carraro weiter bei seiner Begrüßung der 600 Athleten aus 31 Nationen. „Die enorme Begeisterung schon in den Qualifikationsturnieren im Vorfeld zeigt, dass Padel in der Welt angekommen ist.“

Ausgetragen wird das riesige Turnier in Nucia, das in unmittelbarer Nähe der spanischen Hafenstadt Alicante gelegen ist. Der Austragungsmodus, der sich in den letzten Jahren etabliert hat, ist als reiner Teamwettbewerb ausgelegt. Zu einem Nationalteam sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren gehört je ein Paar aus den Altersklassen +35, +40, +45, +50 und +55. Eine Partie besteht also aus fünf Matches, so dass es kein Unentschieden gibt. Gespielt werden zwei Gewinnsätze, wobei der entscheidende dritte Satz sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren als vollwertiger Satz, nicht als Match-Tiebrak gespielt zu spielen ist.

Spannende Vorrundenspiele mit deutscher Beteiligung

Im Verlauf der Woche haben die deutschen Damen in der Gruppenphase den zweiten Platz belegt und sich für das Hauptfeld und den Wettbewerb um die Plätze 8 – 14 qualifiziert. Nach einem Sieg über das chilenische Team steht nun die Partie gegen das britische Nationalteam an.

Die deutschen Herren mussten sich in der Vorrunde dem Team aus Schweden geschlagen geben und spielen nun um die Plätze 9 – 16 und haben im Folge-Match gegen die belgische Auswahl verloren. Die weiteren Vorrunden-Ergebnisse: Argentinien schlägt Dänemark; Frankreich siegt gegen Uruguay und Italien erweist sich stärker als Australien, das mit der ehemaligen Tennislegende Pat Rafter zum Turnier angereist waren. Spanien zeigte sich beim Match gegen die USA haushoch überlegen, mit jeweils 3:2 setzen sich Belgien gegen Portugal und Chile gegen Brasilien durch.

In der Spitzengruppe ist bei den Damen das spanische Team auf Erfolgskurs, was die Auswahl mit einem beeindruckenden 4:1 gegen Argentinien in der Gruppenphase unter Beweis stellte. Ebenfalls im Halbfinale sind die Teams aus den Niederlanden, Frankreich und Italien.

Katrin Bäcker, die amtierende Europameisterin bei den Damen +40, ist auch in Alicante für die deutsche Auswahl am Start. Wir hatten sie zwischen den Wettkämpfen am Telefon und sie berichtete von der perfekten Organisation und dem tollen Spirit der Veranstaltung: „600 Padel-Athleten, die alle in einem Spieler-Hotel untergebracht sind, das ist der totale Wahnsinn. Die Stimmung ist hervorragend und man sieht ständig bekannte Gesichter aus vielen Ländern. Vor allem, dass in diesem Jahr 31 Nationen Teams geschickt haben, macht dies WM zu etwas ganz Besonderem“.

Das kommende Finalwochenende verspricht spannende Matches

Die neuesten Platzierungen unter den Titelanwärtern meldet die FIP am heutigen Morgen: Der Titel der FIP-Senioren-Padel-Weltmeisterschaft ist nun sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen auf vier Teams beschränkt. Zwei Nationalmannschaften sind noch im Rennen um das Double: der zweimalige Titelverteidiger Spanien und Frankreich. Aber es gibt noch vier weitere Verbände, die träumen: die Niederlande und Italien bei den Frauen, Schweden und Argentinien bei den Männern.

Jede Menge Bilder von dieser fantastischen Veranstaltung zeigt die Federación C.Valenciana auf Ihrer Webseite.

Autor: Christian Bonk

Padel-Schnupperkurs der Gehörlose Bergfreunde München e.V.

Als Mitglied beim STC Oberland kam der Autor dieser Zeilen Torsten Vonthein in Geretsried mit der neuen Sportart Padel in Berührung und fand sofort Begeisterung hierfür. Mit Tobias und Henning, sowie einige anderen Freunden aus München fing er an, sie auch für Padel zu begeistern. Aus dieser Begeisterung ist bei Torsten gemeinsam mit der Tennisabteilung der GBF München e.V. die Idee für den Schnupperkurs entstanden, um den Aufschwung bei den Gehörlosen in München und Umland hervorzubringen.
Einer der Gründe hierfür ist, dass diese neue Sportart für jeden und auch für Anfänger schnell zu erlernen ist.

Somit entstand die Kooperation der Gehörlose Bergfreunde München e.V. mit dem Sportcenter Hahn GmbH und der Schnupperkurs wurde am 18. Februar 2024 mit 22 Teilnehmern auf zwei Padelplätzen vier Stunden lang in sechs Gruppen erfolgreich durchgeführt. Es hatten sich mehr als 22 Teilnehmer angemeldet, aber aus organisatorischen Gründen musste die Teilnehmeranzahl leider auf 22 begrenzt werden.

Die Teilnehmer mit unterschiedlichen Sportlevels kamen dort voll auf ihre Kosten und waren von ihrem Padel-Erlebnis sichtlich begeistert. Viele von ihnen wollen diese Sportart seitdem regelmäßig durchführen.

Es laufen bereits Planungen für einen zweiten Schnupperkurs, bei dem weitere für Teilnehmer in den Genuss kommen sollen, Padel kennenzulernen.

Das Interesse ist so groß, dass der GBF München derzeit Überlegungen anstellt, zwei Outdoor-Padel-Courts auf einem Tennisplatz der vereinseigenen Tennisanlage in München-Johanneskirchen zu errichten.

Inzwischen existieren über sieben Gehörlosenvereine in ganz Deutschland, die sich im Padel-Sport engagieren wie der GBF München e.V. – und es werde sicher noch mehr. Die Idee birgt viel Potenzial, auch für die Betreiber von Padel-Anlagen. Einer der unschätzbaren Vorteile von Padel sind der soziale Charakter der Sportart und die Offenheit der Padel-Communitys. Was liegt da näher, als mit solchen Schnupper-Tagen etwas anzustoßen und Menschen mit und ohne Handicap über den Sport miteinander in Verbindung zu bringen.

Gerne berichten wir an dieser Stelle über ähnliche Projekte dieser Art. Wenn ihr interessante Storys für unsere Redaktion habt, kontaktiert uns gerne unter social@tennis-point.de oder über unseren Padel-Point oder Tennis-Point Instagram Channel.

Autor: Torsten Vonthein/Christian Bonk

Padelschläger: Durch riesige Auswahl für jede/n das richtige Padel-Racket

Seit den warmen Februarwochen und dem kalendarischen Frühlingsanfang herrscht auf vielen Outdoor-Padelanlagen schon echter Hochbetrieb. Nach den Wintermonaten macht das Spiel auf dem Outdoor-Padel-Court doppelt Spaß: Bewegung an der frischen Luft und endlich nach Lust und Laune der gelben Padel-Kugel nachjagen, ein frühlingshafter Hochgenuss. Es ist jetzt natürlich auch die richtige Zeit, voll in die Saison einzusteigen und sich einen eigenen Padelschläger zuzulegen. Wir haben hier eine kompakte Kaufberatung zusammengestellt, mit der du leichter das Padel-Racket findest, das gut zu Deinen Padel-Fähigkeiten passt und dich dabei unterstützt, Fortschritte zu machen.

Fünf Tipps zur Wahl des richtigen Padel-Rackets

Die Auswahl ist riesig und die die Preisunterschiede sind gewaltig: Den richtigen Padelschläger zu finden, ist eine knifflige Aufgabe. Das Wichtigste vorab: Es geht nichts über ausprobieren.

1. Testen und ausprobieren

Die meisten Vereins-Padel-Anlagen wie auch die Kommerziellen Padel-Courts bieten eine Range an Testschlägern an. Vor dem Kauf solltest du ausgiebig testen und von den Leihangeboten auf deiner Stamm-Anlage Gebrauch machen. Frage den Betreiber deiner Anlage, mit welchen Schlägermarken er zusammenarbeitet und sprich ihn oder sie gezielt auf Testmöglichkeiten an. Alternativ bieten auch Online-Shops Testschläger an, die dir für einen definierten Zeitraum zugeschickt werden. Am besten, du orderst gleich zwei bis drei Rackets verschiedener Marken, um die konstruktiven Unterschiede im persönlichen Test zu miteinander zu vergleichen. Bei Padel-Point findest Du hier ein reichhaltiges Angebot an Testschlägern.

2. Die Schläger-Klassifizierung von Beginner bis Expert

Generell gibt es beim Padel wie auch beim Tennis drei Schlägerkategorien bei allen Herstellern, bei manchen auch vier. Die Einstiges-Klasse sind Rackets für Beginner oder ausgesprochene Komfort-Rackets mit einer eher runden Schlägerkopfform. Die verfügen über einen großen Sweetspot auf der Schlagfläche und sind „fehlerverzeihend“. Bezeichnest du dich eher als Anfänger, sollte ein Padelschläger dieser Kategorie deine Wahl sein. Denn als Beginner triffst du nicht jeden Ball optimal in der Mitte der Schlagfläche und du profitierst folglich von dem größeren Sweetspot. In der zweiten Kategorie klassifizieren die Hersteller die breite Range der Fortgschrittenen-Rackets. Bei diesen Schlägermodellen sieht man schon an der dynamischeren Form (Tropfen/Diamant) den sportiveren Anspruch. Der Sweetspot dieser Rackets ist kleiner, bringt aber immer noch einen großen Teil der nicht zentral getroffenen Bälle ganz gut ins Ziel. Diese Schläger-Kategorie vermittelt bei den Schlägen reichlich Kontrolle und verfügt über ausgewogene Spieleigenschaften. Expert- oder Turnierschläger sind wirklich für aggressives Padel-Spiel gedacht, bei dem es in der Hauptsache um den dynamischen Punktgewinn geht. Die Foam-Füllung dieser Schläger sorgt für eine gute Ballbeschleunigung auf Kosten der souveränen Ballkontrolle. Soll heißen, dass, wenn Du mit dem Expert-Racket nicht sauber triffst, der Ball auch schon mal ganz woanders hinfliegen kann, als von dir beabsichtigt.

3. Unbedingt beachten: Das Schläger-Gewicht

Beim Padel sind die Schläger grundsätzlich schwerer, was Tennisspielern nach der ersten Stunde gleich auffällt, weil es in der Schulter zwickt. Wie auch beim Tennisschläger bedeutet mehr Gewicht schlicht und ergreifend mehr Power, so auch beim Padel. Die Padel-Rackets der renommierten Marken wiegen zwischen 340 und 400 Gramm. Für Anfänger geeignete Padel-Rackets sollten unter 370 Gramm wiegen. Denn das ist der Grenzbereich zwischen Rackets für Fortgeschrittene und für Anfänger. Auch hier gilt natürlich, dass persönliches Ausprobieren durch keine andere Recherche zu ersetzen ist. Wenn du schon lange und erfahren Tennis spielst, sind schwere Schläger kein Problem. Aber Rückschlagsport-Einsteiger sollten beim ersten Kauf zu leichteren Rackets greifen, um die Belastungen von Handgelenken und Schultern nicht zu übertreiben.

4. Der Balancepunkt des Padelschlägers

Die Balance klassifiziert den Padelschläger als eher griff- oder kopflastig. Grifflastige Schläger sind deutlich besser zu kontrollieren, sorgen also für sicheres Schlagen des Balls mit geringerer Fehlerquote. Mit kopflastigen Schlägern bekommst du mehr Power auf den Ball, was dein Spiel aggressiver macht. Einen solchen Schläger solltest Du aber erst in Betracht ziehen, wenn du bereits sicher spielst und lange Ballwechsel durchstehst, ohne häufig Fehler zu produzieren. Die Balance wird bei Padel-Rackets auf dem Rahmen (oder in der Produktbeschreibung) genannt. Unter 260 Millimeter steht für grifflastig, um die 270 Millimeter galten als neutral und über 275 Millimeter beginnt die Kopflastigkeit.

5. Universalgriff beim Padel-Racket: Selbst nachjustieren ist angesagt

Im Gegensatz zu Tennisschlägern bieten die Padelschläger-Hersteller ihre Rackets nicht mit verschiedenen Griffstärken an – dieses Kaufkriterium fällt also weg. Wenn du nach dem Kauf feststellst, dass der Griff für deine Schlaghand etwas zu dünn ausfällt, ist Eigenarbeit angesagt. Du kannst dann die Griffdicke durch das Anbringen von zusätzlichen Griffbändern (Overgrips) ganz nach deinen Vorlieben anpassen. Generell sollte bei geschlossenem Griff zwischen Fingerkuppen und Handballen eine Lücke entstehen, in die du den kleinen Finger oder den Mittefinger legen kannst – so nähert man sich auch beim Tennis-Racket der richtigen Griffgröße an. Am besten, du bestellt die Overgrips gleich mit, wenn du dein Racket orderst. Denn es empfiehlt sich schon aus hygienischen Gründen, den Basis-Griff deines Schlägers mit einem Overgrip vor Schweiß und Beschädigungen zu schützen. Die Overgrips halten in der Regel mehrere Stunden, bevor sie ausgetauscht werden sollten, worauf sie optisch und haptisch „von selbst“ hinweisen, wenn sie durchgespielt sind. Eine reichhaltige Auswahl an Overgrips findest Du hier.

Nun wünschen wir dir viel Erfolg beim Padelschläger-Kauf und eine tolle Saison!

Autor: Christian Bonk

Interview mit Gaston Streiger - Geschäftsführer von Padel 4 You

Herr Streiger, Padel scheint sich in Deutschland zur Boom-Sportart zu entwickeln. Seit wann sind Sie mit Bullpadel in Deutschland und DACH aktiv?

Vielen Dank für diese Möglichkeit, miteinander über Padel in Deutschland ins Gespräch zu kommen. Ich bitte Sie, mein Deutsch zu entschuldigen. Wie Sie wissen, bin ich Spanier und manche deutschen Wörter fehlen mir in meinem Wortschatz.
Sie haben Recht. Seit Mitte letzten Jahres sehen wir in Deutschland ein großes Wachstum an Padelplätzen. Von Ende 2022, als es 220 Padelplätze gab auf etwa 450 Ende 2023. Wir bekommen im Jahr 2024 jede Woche mindestens drei Anfragen nach Angeboten für Padelplätze, die wir verkaufen.
Die Gründung von P4U -Padel 4 You – war im April 2021. Da war mir klar, dass sich auch in der DACH-Region unser großartiger Padel-Sport durchsetzen würde. Vor der Gründung hatten wir schon die ersten Gespräche mit potenziellen Partnern und Ende 2021 haben wir den exklusiven Distributionsvertrag für unsere Region mit Bullpadel unterschrieben.

Seit 2022 verkaufen wir die Bullpadel Kollektionen. Das Geschäft wächst langsam, aber stetig.

In den Padel-Boomländern wie Spanien, Italien oder Portugal sind reine Padel-Shops keine Seltenheit. In Deutschland hinken wir hinterher. Wie bearbeiten Sie die DACH-Kunden ohne stationäre Fachhändler?

Damit sprechen Sie eine unserer größeren Schwierigkeiten in der Aufbauphase an. In unserer Region sind viele der Padel-Courts in Vereinen und diese haben meistens keinen Pro-Shop. Wir versuchen, dass die gewerblichen Padel-Anlagen alle einen Shop haben. Es ist nicht nur ein wichtiger Service für die Padel-Spieler, sondern auch ein großes Geschäftspotenzial für die Anlagenbetreiber.
Sehr gute Kunden von uns sind die Online-Stores, die in unserer Region immer mehr wachsen und ihren Kunden einen professionellen Service bieten. Sie haben hier in der Region ihre Lager und verstehen, wie die Kunden bei uns bedient werden wollen.

Padel-Schläger sind in der oberen Qualitätskategorie sehr teuer, obwohl sie für Laien aussehen, wie Spielzeug für den nächsten Strandausflug. Wie rechtfertigen Sie für Bullpadel die hohen Preise?

Das ist eine sehr gute Frage. Die Kosten eines Schlägers fangen schon in der Forschung an, die in die Entwicklung der Bullpadel-Schläger einfließt. Wir haben bei Bullpadel den Vorteil, dass wir mit mehr als 1.200 Spielern und Trainern weltweit zusammenarbeiten. In diesen 1.200 Markenbotschaftern befinden sich 14 der Top 30 Damen und Herren der Welt. Dies ermöglicht uns, sie beim Training zu begleiten und auch alle relevanten Daten auswerten zu dürfen. Diese Informationen fließen in unsere Entwicklung ein. Und das nicht nur in den PRO Schlägern, sondern in allen Schlägern, Schuhen und auch bei der Bekleidung.

Die hochwertigen Materialien, die in den PRO Schlägern von Bullpadel verarbeitet werden, sind ausschlaggebend für die hohen Preise. Es ist nicht nur der Eva-Foam höchster Qualität, sondern auch der Rahmen und die Beschichtungen aus Karbon, die die Preise beeinflussen. Hinzu kommt der patentierte Hesacore-Griff, mit dem unsere PRO Schläger ausgestattet sind. Die Individualisierungs-Möglichkeiten unserer PRO Schläger sind ein weiteres Merkmal, das unsere Schläger exklusiv macht. Die Bullpadel Kundinnen und Kunden können die PRO Schläger Kopflastiger machen, indem sie Gewichte auf den Rahmen kleben, oder Griff-lastiger machen, indem sie die Plakette unten am Griff durch Gewichts-Plaketten austauschen.

Was ist die besondere technische Raffinesse bei einem guten Padel-Racket?

Das Wichtigste ist tatsächlich, dass der Schläger zum Spieler passt. Bei Bullpadel haben wir mehr als 25 unterschiedliche Modelle. So stellen wir sicher, dass jeder Spieler einen Schläger findet, der zu seiner individuellen Spielart passt.

Vermutlich ist gerade in Deutschland das Verleihgeschäft ein wichtiger Vertriebsweg. Auf wie vielen Anlagen in Deutschland sind Sie als Verleiher aktiv?

Auf jeden Fall ist das Verleihgeschäft ein guter Weg, um Padel-Schläger zu verkaufen. Wir unterscheiden zwischen dem klassischen Verleih-Schläger, ein robuster aber eher einfacher Schläger, gedacht für Anfänger und dem Test-Schläger. Alle unsere Retailer haben die Möglichkeit, von uns Test-Schläger zu bekommen. So haben wir die Testschläger sehr gut in der Republik verteilt.

Offizielle Test-Schläger-Center sind in Deutschland Padel Wallau, Hall of Padel, Planet Padel oder Vereine wie TC Birkenfeld, TC Grötzingen, Barrier TC, etc. In der Schweiz fungieren als Bullpadel-Testcenter die Anlagen Play Padel Pratteln oder B-Arena. Und in Österreich sind es die Casa Padel in Tirol und in Wien die Anlage des Padel-Coachs Kay Haderer. Auch auf vielen anderen Anlagen sind unsere Testschläger präsent, sie interessierten Spielerinnen und Spielern zu präsentieren.

Laut kursierender Volkmeinung genügen für den Padel-Sport im Prinzip Tennisschuhe. Bullpadel ist aber sehr aktiv in der Entwicklung von Schuhen und Sohlen. Warum ist der Tennisschuh nur bedingt tauglich für Padel?

Es ist völlig richtig, dass am Anfang auch ein Tennisschuh zum Padel spielen benutzt werden kann. Sobald man 3- oder 4-mal gespielt hat fängt man an, die Wände „mitzunehmen“. Was heißt das? Beim Padel wird sehr viel mit den Wänden gespielt und dem entsprechend muss man sich an der Wand manchmal bis 360 Grad drehen. Dabei unterstützt der Tennisschuh mit seinem Fischgrät-Profil gar nicht. Im Gegenteil, die spezifische Tennissohle kann sogar zur Überlastung der Gelenke führen.

Bullpadel produziert nur Padel Produkte, deswegen sind unsere Schuhe „Padel-Purpose-Built“ Schuhe. Das heißt, dass durch unsere Forschungsteams die Bewegungen auf dem Platz analysiert werden und so die besten Solen für unsere Schuhe entwickelt werden. Unsere Sohlen sind in zwei Hälften aufgeteilt. Innen und außen. Im Außenbereich, die Fläche, die wir beim Schlag aufsetzen und belasten, nutzen wir auch die aus dem Tennisbewährten Sohlen-Schnitte. Im Innenbereich, die Fläche, die wir nutzen, wenn wir kurze Sprints machen müssen, verwenden wir kleine Noppen, die uns den besten Grip bei dieser Bewegung geben. Und jetzt kommen wir zu den Drehungen, die wir vorhin erwähnt haben. Wir haben vor 4 Jahren den ROTOX eingeführt. Diese runde Fläche im Innenbereich der Sole (in der Höhe des Fußballens), dient dazu, den Fuß schnell drehen zu können, was beim Padel ungeheuer wichtig ist.

Aufbau Padelschuh

Wie Sie wissen, entwickelt sich unser Padelsport immer weiter. Auch der Kunstrasen auf die Plätze hat sich in den letzten Jahren sehr viel entwickelt. Deswegen haben unsere Forschungsteams auch weiter an unseren Sohlen gearbeitet und zusammen mit der Firma VIBRAM diese neue Sole für unsere Top-Modelle entwickelt. Die Aufteilung in innen und außen ist geblieben, aber die Gräten und die Noppen haben wir neu definiert. Durch diese neuen Noppen, die flach und länglich sind, sparen wir uns den ROTOX und haben sogar eine bessere Rotationsfläche.

Bullpadel stattet zahlreiche AthletInnen der Weltrangliste aus. Sind Sie in Deutschland auch als Sponsor aktiv?

Das sind wir! Bullpadel ist entschlossen auch in der DACH-Region den Padelsport zum Massensport zu machen. Dafür haben wir in Deutschland, Österreich und in der Schweiz im Jahr 2024 insgesamt 28 Markenbotschafter. Dabei sind Trainer und Spieler, die unseren Sport lieben und unsere Marke perfekt repräsentieren. Unter den Spielern sind wir besonders stolz auf die fünf der wichtigsten Nachwuchsspieler Deutschlands, die wir ausstatten. Sie sind zwischen 14 und 16 Jahre alt und spielen alle in der Deutschen Jugend-Nationalmannschaft.

Wie ist Ihre persönliche Prognose für den Padel-Sport in Deutschland? Werden wir einen Boom erleben?

Ich glaube definitiv an ein überproportionales Wachstum des Trendsports Padel in Deutschland. Bis Ende des Jahres 2027 erwarte ich mehr al 5.000 Padelplätze in der Republik.

Ab wann sollte man nach Ihrer Ansicht vom Leih-Equipment auf eigene Ausrüstung wechseln? Und wie teuer ist die „Erstaustattung“ bei Bullpadel für einen ambitionierten Einsteiger?

Nach vier oder fünf Padeleinheiten sollte jeder in etwa wissen, was für ein Schläger-Typ am besten für sein Spiel passt.

Bei Bullpadel haben wir vier Schläger Kategorien.
Die Tourline ist was wir für Anfänger, die keine Schlägersportart Erfahrung haben, empfehlen. Diese Schläger werden diese Spieler ein bis eineinhalb Jahre glücklich machen. Dafür müssen etwa 80 Euro ausgeben werden.
Unsere Performance Schläger können von Spielern mit etwas Rückschlagsport-Erfahrung gespielt werden und werden diesen lange Zeit Freude machen. Hierfür müssen sie zwischen 100 und 125 Euro ausgeben.
Die Schläger aus der Next Linie sind für Spieler, die sehr regelmäßig spielen und die eine größere Ambition haben. Die Preise dieser Schläger liegen zwischen 140 und 175 Euro.
Für die Spieler die schon auf dem nächsten Niveau sind, haben wir die PROline. Diese Schläger eigenen sich in erster Linie für „Expert-Spieler“ und kosten 220 bis 300 Euro.

In allen vier Kategorien haben wir eine „Power“ Version (Diamantförmig) und eine „Control“ Version (runder). Bei der PROline haben wir auch Modelle, die beide Spielweisen unterstützen, die wir „Comfort“ nennen. In dieser Linie heißen die Control Schläger „Hybrid“.

Selbstverständlich spielen Sie selbst Padel. Welche ist Ihre Court-Seite und welcher ist Ihr Lieblingsschlag?

Ich freue mich jedes Mal sehr, wenn ich auf dem Padel-Court stehe. Es macht mir richtig viel Freude mit Geschäftspartnern, Freunden, Mannschaftskameraden oder meinen zwei Kindern und meiner Frau zu spielen. Da ich Linkshänder bin, spiele ich „fast“ immer auf der rechten Seite und spiele sehr gerne hohe Lobs.

Herr Streiger, wir danken Ihnen für Ihre Zeit und das Gespräch.

Aus Leidenschaft für den Padel-Sport: BULLPADEL

Wer auf der Suche nach erstklassigem Padel-Equipment ist, wird früher oder später Bekanntschaft mit der spanischen Marke Bullpadel machen. Das spanische Label gilt derzeit als stärkste Padel-Marke weltweit und ist nach eigener Aussage in mehr als 34 Ländern mit seinen Produkten präsent. Dazu werden über 2.500 Verkaufsstellen beliefert. Vom Gesamtumsatz entfallen 20 Prozent auf Online-Verkäufe, das zeigt, wie stark der stationäre Handel in der Sportart Padel positioniert ist. Bullpadel gehört zu Aguirre y Cía, einem spanischen Sportmarken-Konzern mit Hauptsitz in Madrid, wo 180 Mitarbeitende für die insgesamt 20 Sportmarken des Unternehmens arbeiten. Weitere, auch in Deutschland bekannte Labels des Unternehmens sind Mikasa, der renommierteste Hersteller von Volleybällen sowie Pacific als Zubehör-Marke für den Tennissport mit Schlägern, Saiten und Bespannungsmaschinen als wichtigste Produkte. Während die Entwicklungen und Designs für alle Marken in Spanien entstehen, betreibt Aguirre y Cía Produktionsstätten in China und Südkorea.

Die Marke Bullpadel wurde 1995 durch den Zusammenschluss mehrerer argentinischer und spanischer Profis in Spanien gegründet und zehn Jahre nach der Gründung von Aguirre y Cía übernommen. Schon damals hatte die Macher von Bullpadel das richtige Gespür für die weltweite Entwicklung des Padelsports und die enormen Potenziale für einen Qualitätsmarke, in deren Produkte die Erfahrungen und Kenntnisse von Profispielern einfließen, was bis heute der Fall ist. Von den dreißig derzeit bestplatzierten Athletinnen und Athleten der Weltrangliste sind etwa die Hälfte Botschafter des spanischen Labels und stehen bei Bullpadel unter Vertrag.

Reichhaltiges Bullpadel-Sortiment im Padel-Point-Shop

Selbstverständlich gehören die Produkte von Bullpadel auch ins Sortiment bei Padel-Point. Padel-Rackets, Padel-Schuhe sowie Textilien und Taschen sind in zahlreichen Varianten im Shop erhältlich. Vor allem die aktuellen Schlägerreihen „Vertex“ und „Hack“ sind bei vielen Padel-Spielern sehr beliebt, da sie einen perfekten Mix aus Kontrolle und Dynamik auf den Padel-Court bringen. Kaum eine andere Marke investiert mehr in die Forschung und Entwicklung spezifischer Padel-Schuhe. Denn auch wenn für die ersten Stunden auf dem Padel-Court Tennisschuhe keine schlechte Wahl sind, spüren Padel-Fans spätestens, wenn sie die Scheiben regelmäßig in ihr Spiel mit einbeziehen, dass Tennisschuhe nur die zweitbeste Wahl darstellen, zumindest im direkten Vergleich mit reinrassigen Padel-Schuhen.

Bullpadel beschäftigt sich bei der Entwicklung, insbesondere mit den Sohlen der Schuhe. Durch spezielle Sohlen-Sektoren sind die Bullpadel-Schuhe darauf ausgelegt, den Fuß über den Ballen optimal in alle Richtungen drehen zu können – ein Detail, das beim agilen Padel-Spiel äußerst wichtig ist. Trotzdem verfügen die Sohlen über die nötige Griffigkeit für schnelle Spurts und dynamische seitliche Schritte.

Den Textilien aus dem Bullpadel-Sortiment merkt man an, dass sie unter Sonne Spaniens entwickelt wurden. Sie sind aus äußerst atmungsaktiven Materialien gefertigt, die Feuchtigkeit zuverlässig an die äußere Gewebeseite abführen. Außerdem trocknet das Material schnell, wenn es einmal durchgeschwitzt ist.

Wenn du regelmäßig auf dem Padel-Court zu finden bist, solltest Du Bullpadel-Equipment unbedingt einmal ausprobieren, um Dir ein eigenes Bild dieser Marke zu machen.

Autor: Christian Bonk

Top-besetztes Padel-Turnier der 500er Kategorie in Werne by DTB

Das erste 500er Turnier der diesjährigen Turnierserie CUPRA German Padel-Tour fand am 9. und 10. März in Werne statt. Die 500er Kategorie der GPT ist die dritthöchste Turnier-Kategorie dieser Serie nach den vier 1000er-Turnieren und den GPT-Finals, die im Herbst in Dortmund stattfinden.
Für das Turnier auf der Anlage der padelBOX Werne waren sowohl in der Damenkonkurrenz wie auch bei den Herren Preisgelder von 500,- Euro für die Siegerpaare, 300,- Euro für die Zweitplatzierten und 100,- Euro für den dritten Rang zu gewinnen. Gespielt wurde im typischen Tour-Modus Best-of-3 Sätze und unter Anwendung der Golden-Point-Regel. Für die Damen-Konkurrenz hatten in Werne vier Paare eingecheckt und starteten den Wettbewerb quasi im Halbfinale. Bei den Herren bestand das Teilnehmerfeld aus 12 Teams, wobei die vier gesetzten Paarungen nicht durch die Qualifikation mussten, sondern in Runde eins ins Turniergeschehen eingriffen.

Hier die Gewinnerteams, die sich neben dem Preisgeld auch über wertvolle Punkte fürs Ranking freuen konnten, das für die Finals im Herbst in Dortmund relevant ist:

Damen:

  1. Platz: Silke van den Berg & Lena Hemker
  2. Platz: Alissa Schmidt & Allison Hautcolas
  3. Platz: Carmen Escorial & Estefania Padilla

Herren:

Die nächsten Turniere der CUPRA GPT finden finden vom 19. bis 21. April in Frankfurt (Anmeldung) und 31. Mai bis 2. Juni (Anmeldung) in Karlsruhe statt.

Darüber hinaus gibt es noch spannende News von der Padel-Weltorganisation FIP:

Profi-Turnier-Serie macht halt in Acapulco und Puerto Cabello (Venezuela)

Nach Riad und Doha gastiert die Profi-Serie Premier Padel in Mittel- und Südamerika. Für den von der Internationalen Padel Federation dominierten Weltprofi-Circuit werden zwei Turniere in Südamerika weitere Impulse dazu liefern, Padel weltweit bekannter zu machen. Acapulco (18.-24. März) und Puerto Cabello (25.-31.) sind neue Turnier-Standorte auf dem Tourplan der FIP. FIP Präsident Luigi Carraro: „Die heutige Ankündigung des ersten Premier-Padel-Turniers in Venezuela begeistert mich. Ich danke vor allem Turnierdirektor Pablo Velazco, der für die Spieler ein professionell organisiertes Turnier auf die Beine stellen wird. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Erreichung unseres Ziels, Padel zu einem globalen Sport zu machen.“

 

Autor: Christian Bonk

Premier Padel gastiert mit Profiturnier in Doha

In der ausklingenden Woche ging es hoch her im Weltklasse-Padel-Sport. Der Weltverband FIP hat nach dem ersten Turnier in Riad in Katars Hauptstadt Doha das zweite Weltklasseturnier der diesjährigen Top-Liga „Premier Padel“ veranstaltet. Die Endspiele finden am heutigen Freitag in Doha statt. Wer sich die Endspiele live anschauen möchte, findet sie auf dem Live-Channel von Redbull TV, Replays werden auf dem Youtube-Channel der Premier Padel-Liga vorgehalten. Hauptsponsor des Events ist der Telekommunikationskonzern Ooredoo mit Stammsitz in Doha. Die FIP hatte in der letzten Saison ein Agreement mit dem bisherigen Weltverband WPT geschlossen und ab dieser Saison die Federführung der Premier-Padel Liga inne. Es wurde unlängst ein offizieller Tour-Tour-Kalender veröffentlicht (siehe unten), in dem auch schon das Weltklasse-Turnier in Düsseldorf angekündigt ist, das vom 16. bis 22. September 2024 die Padel-Weltelite nach Deutschland holt.

Spannende erste Runden in Katar lassen die Favoriten bangen

Am zweiten Turniertag in Katar zeigten Gemma Triay und Claudia Fernandez ihre Klasse mit einem ungefährdeten 6:2, 6:0 gegen das französische Paar Collombon/Ginier Barbier. Die ebenfalls stark aufspielenden „Martita“ Ortega und Veronica Virseda zeigten ihre herausragende Form gegen das Paar Castillon/Piltcher mit einem 6:4, 6:2. Außerdem verloren Osoro/Goenaga gegen Arruabarrena/Casali lediglich ein Spiel.

Juan Lebron und Ale Galan zeigten mit einem eindeutigen 6:3, 6:3 gegen Daniel Windahl und José Solano Marmolejo in einer Stunde und neun Minuten, dass sie in dieser Saison nichts anbrennen lassen wollen. Ebenso erfolgreich präsentierten sich Stupaczuk/Di Nenno mit einem 6:2, 6:3 gegen das Paar Jofre/Hernandez. Das Duo Gonzalez/Chingotto siegte 6:4, 6:3 gegen das argentinische Paar Libaak und Augsburger, Belasteguin/Capra bewiesen ihre starke Form mit einem 7:6, 6:3 gegen die Melendez-Brüder.

Dritter und vierter Turniertag mit echten Überraschungen

Mit einem echten Überraschungscoup brachten Mike Yanguas und Javi Garrido das Turnier-Tableau am dritten Tag von Doha ins Wanken. Nach zwei Stunden und 57 Minuten hartem Kampf warfen die Zehntplatzierten der Setzliste im Achtelfinale die Könige von Riad und derzeitig weltbesten Padel-Athleten Juan Lebron und Ale Galan mit einem spektakulären 6:7, 7:6, 6:4 aus dem Rennen und zeigten damit eindrucksvoll ihre Ambitionen für die laufende Saison.

Bei den Damen behaupteten Paula Josemaria und Ari Sanchez im Gegensatz zum Herrenwettbewerb ihre Favoriten-Rolle mit nur einem Satzverlust bisher; sie besiegten das Paar Ana Caterina Nogueira und Beatriz Caldera an Turniertag drei mit 7:6, 6:0.

Auch der vierte Turniertag brachte eine handfeste Überraschung. Alejandra Salazar und Tamara Icardo, die Nummer fünf der Meldeliste, setzten sich in einem hochklassigen Match gegen Delfi Brea und Bea Gonzalez mit 2:6, 7:5 und 6:1 durch.

Turnierkalender prall gefüllt – RedBull-TV überträgt alle Turniere

Premier Padel ist die offizielle Profi-Tour der Padel-Professionals bei den Damen und bei den Herren. In der Saison 2024 werden das ganze Jahr über 25 Turniere in 18 Ländern auf 5 Kontinenten stattfinden. Die Profi-Liga will mit der Ausweitung des Turnierkalenders auf mehrere Kontinente dazu beitragen, Padel wrund um den Globus noch bekannter zu machen. Die Saison startete bereits am 26. Februar mit dem „Riyadh P1“ in Saudi-Arabien gefolgt vom hier beschriebenen Major in Katar. Die nächsten Veranstaltungen sind die Premier Padel-Turniere in Mexiko und Venezuela, bevor die Tour dann sie im April und Mai nach Brüssel und Andalusien kommt. Der Saisonabschluss findet mit den Tour Finals vom 18. bis 22. Dezember 2024 in Barcelona statt.

Premier Padel Turnierkalender 2024

Autor: Christian Bonk